Passend zur CP-Umfrage "Welche Erfahrungen haben Sie mit dem NAS-Verkauf gemacht?" (--> Umfrageergebnis ansehen) hat sich auch unser "schreibender Fachhändler", der "CP-Querschläger", seine Gedanken gemacht:
Im IT-Handbuch der real existierenden Abkürzungen findet sich unter "NAS" die Erklärung, dass dies externer Speicherplatz in einem Netzwerk sei. Nun ist zusätzlicher Speicherplatz ja keine Erfindung des neuen Jahrtausends, und jeder Händler, bis hinunter zum Laden um die Ecke, hat schon mal eine externe Festplatte mit LAN-Anschluss verkauft. Wäre auch schlimm, wenn nicht.
Allerdings ist heutzutage alles "NAS", ob einfacher Media-Server oder hochperformantes, sicheres Filesharing. Aber ist NAS wirklich so ein einfaches, universelles und sicheres System? Mit gutem Gewissen lassen sich die Kästen nur dann an den Kunden bringen, wenn man dessen Netz ganz genau kennt.
Zwischen Maus und DVD-Rohlingen mal schnell ein NAS zu verkaufen ist für die Geräte bis 200 Euro und zum Hausgebrauch noch machbar, darüber hinaus wird es schwieriger. Diese sind dann für den Privatgebrauch nicht wirklich geeignet, da sie schlicht zu teuer und für Otto Normalverbraucher zu kompliziert werden.
Einzelne NAS-Systeme sollten von Beginn an in ein Netzwerk eingeplant oder von den Administratoren bestehender LANs eingekauft werden. Für Workgroups und Power-User stellt sich die Frage, ob eine zusätzliche Terabyte-Platte für 40 Euro reicht oder ob es ein rund um die Uhr laufender abgespeckter Mini-Server sein muss.
Für Unternehmensnetzwerke ist die Checkliste noch umfangreicher: ob gleichzeitige Zugriffe erfolgen, ob zusätzliche Protokolle für eine heterogene Infrastruktur notwendig sind, ob virtuelle Maschinen berücksichtigt werden müssen oder etwa was das ganze unterm Strich kostet und laufend kosten wird (TCO).
Je höher die Anforderungen, desto rentabler wird es scheinbar. Denn für kleine Projekte sind ebenso viel Beratung und Wissenstransfer zu leisten wie bei großen Projekten. Wissen, das sich ein kleiner Händler selbst erarbeiten und teuer erkaufen muss. Ohne Unterstützung der Hersteller wird das Projekt meist scheitern, doch gerade daran mangelt es.
Mein Fazit: Schult uns kostenlos mit Demo-Geräten oder verkauft die Speicherkästen selbst weiter – über Amazon!
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)