Seit 19. Juni 2009 gibt es das schnellste iPhone aller Zeiten in Deutschland zu kaufen. Wie gut die neuen Features des iPhone 3G S wirklich sind, verrät der Test.
"S" wie Schnelligkeit
Apple hat an Hardware und Software geschraubt, um das iPhone 3G zu verbessern. Das Ergebnis heißt iPhone 3G S - das "S" steht dabei für Speed, also Schnelligkeit. Mehr Geschwindigkeit erreicht das Handy über einen mit 600 MHz getakteten Prozessor und 256 MB Arbeitsspeicher. Doch diese zwei Daten allein sorgen nicht automatisch dafür, dass Anwendungen blitzschnell öffnen und Befehle ohne Verzögerung ausgeführt werden. Es ist das Zusammenspiel zwischen Prozessor und Programmen, auf das es ankommt. Und das, das sei gleich vorweggenommen, ist Apple bestens geglückt. Notizen, Einstellungen, Kalender, Nachrichten - egal welchen Menüpunkt der Nutzer antippt, das Programm ist binnen weniger als einer Sekunde startklar. Nur bei Applikationen wie dem Wetter App oder dem Aktien-App, dauert es länger als eine Sekunde, bis das gewünschte Ergebnis zur Verfügung steht. Das liegt daran, dass sich diese Miniprogramme noch Daten aus dem Internet holen.
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Eine Webseite wird über den Safari-Browser geöffnet. War Surfen mit dem iPhone bisher schon eine flotte Angelegenheit, so legt Apple noch eins drauf. Im Schnitt braucht eine Webseite via HSDPA unter zehn Sekunden, bis sie komplett geladen ist. Per WLAN sogar unter fünf Sekunden. Weitere Beispiele für die Schnelligkeit des iPhones 3G S: Tausend Musikdateien benötigen etwa zwölfeinhalb Minuten, bis sie auf das neue iPhone kopiert sind. 150 Kontaktdaten aus Outlook sind binnen 48 Sekunden überspielt. Das sind ordentlich schnelle Werte.
Vollautomatische Kamera mit 3 Megapixel-Auflösung
Die Hardware hat insbesondere zwei Bereicherungen erfahren: eine verbesserte Kamera und einen digitalen Kompass. Die Kamera macht jetzt Fotos mit 3 Megapixel Auflösung. Zum Scharfstellen steht ein Autofokus zur Verfügung. Die Stelle auf dem Display, auf die der Fotograf mit dem Finger tippt, wird anfokussiert. Tippt er keinen Punkt an, fokussiert die Kamera automatisch auf die Bildmitte. Der Autofokus reagierte dabei blitzschnell und die Kamera löste fast ohne Verzögerung aus. Auch beim Abspeichern der 3- Megapixel-Bilder verliert sie keine Zeit, sodass der Nutzer pro Sekunde in etwa einen Schnappschuss machen kann. Damit rangiert die Kamera unter den schnellsten Handycams, die derzeit auf dem Markt zu finden sind.
Darüber hinaus erledigt die Kamera aber noch ein paar Einstellungen von sich aus, die man bei der Konkurrenz mühsam manuell bedienen muss: Belichtung, Weißabgleich, Helligkeit, Kontrast und Sättigung. Damit holt die Kamera auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch viel aus den Bildern heraus. Ist ein Motiv zu dunkel, sieht der Nutzer schon im Display, wie die Fläche durch die automatische Belichtung aufgehellt wird. Problematisch ist diese Automatik bei großen Kontrastunterschieden im Bild, zum Beispiel bei hellem Himmel und dunklen Häusern davor. Wird der Autofokus auf den hellen Bildbereich gestellt, wird dieser optimal ausbelichtet. Doch die dunkleren Flächen werden noch dunkler und verlieren jede Zeichnung und Struktur. Fokussiert der Nutzer umgekehrt auf die dunklen Partien im Bild, wird das Bild aufgehellt und der Himmel wird weiß statt blau.
Bei Sonne und guten Lichtverhältnissen machte die Kamera prima Bilder. Doch sobald nur wenig Licht zur Verfügung steht, stellt sich ein unübersehbares Bildrauschen ein. Frühestens die nächste Kamerageneration auf einem iPhone wird also zufrieden stellen. Für Partyschnappschüsse und Urlaubserinnerungen erfüllt die Kamera ihren Zweck jedoch ganz ordentlich, zumal sie per Geo-Tagging auch noch den Ort der Aufnahme abspeichert.