Business Objects: Mittelstand kauft verbilligte Berichts-Tools

05.06.2007
Der Anbieter von Software für Business Intelligence erweitert sein Mittelstandsangebot und fürchtet vor allem die Konkurrenz von Microsoft.

Business Objects hat heute eine "Professional Edition" seiner Berichtslösung "Business Objects Crystal Decisions" vorgestellt. Sie richtet sich wie die bereits erhältliche "Standard Edition" an mittelständische Unternehmen, zu denen der Hersteller Firmen mit einem Umsatz bis zu einer Milliarde Dollar rechnet. Beide Editionen basieren auf der BI-Plattform "BusinessObjects XI" und unterscheiden sich funktional lediglich dadurch, dass die Professional Edition zusätzlich eine auf einen Server beschränkte Lizenz des Werkzeugs für die Datenbewirtschaftung "BusinessObjects Data Integrator XI ETL" enthält. Sie richtet sich laut Hersteller an Unternehmen, die mehr als eine Datenquelle an ihre Berichtslösungen anbinden müssen, was bisher mit der Standard Edition nicht möglich war.

Nachlässe bis zu 60 Prozent

Zugleich meldet der Hersteller erste Erfolge seiner im Frühjahr vorgestellten Mittelstandsstrategie (Erste Versuche stammen allerdings schon aus dem Jahr 2005). So habe man mit Preisnachlässen von bis zu 60 Prozent den Nerv der mittelständischen Kunden gefunden und in den letzten drei Monaten die Standard Edition bereits 50 Mal verkauft, erklärte Todd Rowe, als Vice President bei Business Objects für das weltweite Mittelstandsgeschäft zuständig, gegenüber dem Brancheninformationsdienst "Computerwire". Zugleich betonte er, dass man nicht nur über den Preis gehe, sondern ein funktional vollwertiges und für den Mittelstand abgestimmtes Produkt zu bieten habe, das zudem in der Kombination von Datenintegrationstechnik und Berichtsfunktionen einmalig sei in diesem Marktsegment.

Etappensieg gegen Microsoft

Mittlerweile gebe es weltweit Kunden für Business Objects Crystal Decisions, sagte Rowe, darunter auch in Deutschland. Mehr als 23 Prozent der Lizenzverkäufe wurden mit Kunden erwirtschaftet, die bisher eine Berichtslösung auf der Basis der Software "Crystal Reports" betrieben hatten. Vor allem freue ihn aber, dass etwa 60 Prozent aller Abnehmer der Mittelstandssoftware Neukunden seien. Dies sei ein wichtiger Etappensieg im Wettrennen mit Microsoft, das laut Erhebungen von IDC mit einem Marktanteil von elf Prozent die meiste Software für Business Intelligence im Mittelstand absetzen konnte. Business Objects kommt danach auf einen Anteil von etwa einem Prozent.

Nur durch Neukunden könne man Microsoft überholen, sagte Rowe. Hierbei spielten die rund 2300 Partner eine wichtige Rolle, da über sie derzeit 63 Prozent der Abschlüsse kämen. Diese würden zwar auch Microsoft-Technik verkaufen, aber bei Business Intelligence Produkte von Business Objects wählen, sagte der Manager. Zudem sei man mit der Professional Edition auch technisch Microsoft voraus (siehe auch "SQL Server 2005 versus Business Objects XI"). "Microsoft wird noch mindestens zwei Jahre brauchen, um ein vergleichbar integriertes Angebot unterbreiten zu können", behauptete Rowe. Während Business Objects so den Kampf um den Markt auf den mit Microsoft reduzieren möchte, haben mittlerweile viele Anbieter von Software für Business Intelligence den Mittelstand ins Visier genommen oder – je nach Definition - immer schon adressiert. Auch Business Objects ist hier nicht erst seit diesem Jahr aktiv. Vielmehr fasst das Unternehmen bereits 2003 mit dem Kauf von Crystal Decisions in diesem Markt Fuß. (as)

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