Nach Actebis und Tiscon

Arques AG bilanziert ein verheerendes Ergebnis

20.08.2009
Der ehemalige Eigentümer von Actebis und Tiscon, Arques AG aus Starnberg, hat ein verheerendes Halbjahresergebnis vorgelegt.

Der ehemalige Eigentümer von Actebis und Tiscon, Arques AG aus Starnberg, hat ein verheerendes Halbjahresergebnis vorgelegt.

Die Zahlen sprechen für sich: negativer Cashflow von 66 Millionen, 1,2 Milliarden Euro Schulden, wovon 86 Prozent kurzfristige Verbindlichkeiten darstellen, und eine Eigenkapitalquoto von 11 Prozent: Angesichts dieser Zahlen und der kaum optimistisch stimmenden Wirtschaftslage steht dem Starnberger Finanzinvestor das Wasser bis zu Hals.

Angesichts solcher Zahlen - siehe Cashflow und EBIT-Ergebnis - kann Arques nicht damit rechnen, zu den freudig begrüßten Kunden von Banken zu zählen.
Angesichts solcher Zahlen - siehe Cashflow und EBIT-Ergebnis - kann Arques nicht damit rechnen, zu den freudig begrüßten Kunden von Banken zu zählen.

Trotzdem möchte das Unternehmen eine positive, um nicht zusagen realitätsferne Interpretation seiner Lage erzwingen, weshalb der neue Vorstandsvorsitzende Hans-Gisbert Ulmke in seinem Bericht zum ersten Halbjahr 2009 erklärt, Arques habe "auf seinem Weg in die operative und bilanzielle Konsolidierung im 1. Halbjahr 2009 große Fortschritte gemacht. Der Abbau der Finanzschulden um rund 30 Prozent und die umfassende Bereinigung des Beteiligungsportfolios haben zu einer signifikanten Eindämmung der Risiken geführt. Diesen Weg werden wir auch im 2. Halbjahr fortsetzen…"

Mehr zu den Vorgängen um Arques lesen Sie hier:

Tastsächlich musste Arques einige Gesellschaften "unter Buchwert" verkaufen, und es ist kein Ende dieser Verkaufsbedingungen abzusehen. Mit einem Verlust von 77 Millionen Euro im ersten Halbjahr, den Schulden und dem negativen Cashflow ist Arques, das bei seinen Käufen von Bankkrediten abhängig ist, kein gefragter Partner sein. Das Unternehmen verweist selbst auf die "weiterhin restriktive Haltung der Banken, Kreditversicherer und Factoring-Unternehmen".

Wie es mit dem Unternehmen weitergeht, ist laut Ulmke einerseits kurzfristig nicht möglich zu sagen - "eine belastbare Aussage für das zweite Halbjahr 2009 ist derzeit nicht möglich" -, .andererseits will das Unternehmen im nächsten Jahr "die Gewinnschwelle erreichen". Wie immer das geschehen soll.

Was Aktionäre von der Unternehmensstrategie halten, wurde auf der Hauptversammlung Anfang August in Starnberg deutlich: Sie bezeichneten die Situation als "katastrophal" und wählten den Aufsichtsrat ab. (wl)

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