Von Wolfgang Leierseder
Bisher gibt es in Bayern auf dem Land oft noch keine schnellen Internet-Verbindungen - weshalb sich viele Bewohner auf dem Land mit langsamen, untauglichen ISDN-Verbindungen rumplagen müssen. Ärgerlich ist das in jedem Fall; doch wenn es einen Gewerbetreibenden und damit auch eine Gemeinde betrifft, ist dies oft fatal.
Doch das soll sich jetzt ändern. In Bayern, dem Land der Lederhose und des Laptops.
Geht es nach der Staatsregierung, sollen bis Ende 2010 flächendeckend Breitband-Verbindungen dafür sorgen, dass jede Gemeinde an das Internet angeschlossen ist. Möglich macht das die bayerische Breitband-Richtlinie. Diese, die mit dem schönen Satz beginnt: "Die schnelle Anbindung an das Internet ist ein bedeutender Standortfaktor.", ist von der EU-Kommission genehmigt worden, so dass Gemeinden in Bayern, die Breitband-Anschlüsse einrichten wollen, stattlich gefördert werden. Laut der Staatregierung stehen 19 Millionen Euro für Gemeinden mit bis zu 10.000 Einwohnern bereit.
Nach Angaben der Bezirksregierung Oberbayern nutzen Gemeinden bereits diese Förderung. Insgesamt sollen schon mehr als 80 Kommunen in Bayern einen Zuschussantrag für einen schnellen Netzzugang beim Wirtschaftsministerium gestellt haben. Gegenüber der "Süddeutsche Zeitung" sagte ein Beamter: "Es rollt richtig was an."
Gemeinden, die den Antrag stellen wollen, müssen eine Ist- und Bedarfsanalyse, des Weiteren eine Marktevaluation ("Markterkundung") sowie die Auswahl eines günstigen Internetanbieters vorlegen. Dann prüft das Wirtschaftsministerium, ob die Gemeinde mit bis zu 50.000 Euro unterstützt wird.
Bayern beziffert die Zahl derer, die langsame ISDN-Verbindungen gerne gegen eine schnelle DSL-Anbindung austauschen würden, auf mehr als 100.000 Privatleute sowie Mitarbeiter in Firmen und in öffentlichen Einrichtungen.