Seit rund zehn Jahren hat sich in der Unternehmensvernetzung die strukturierte Verkabelung durchgesetzt. Anfangs ist sie unter dem Strich teurer als die in der Vergangenheit dominierende Ad-hoc-Verkabelung, die sich am augenblicklichen Bedarf orientiert. Doch langfristig kann das Konzept mit folgenden Vorteilen punkten:
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Flexibilität bei Mitarbeiterumzügen;
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richtig geplant, bietet es Leistungsreserven für künftige Applikationen und Services;
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Upgrades einzelner Segmente möglich;
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es kann graduiert an die Bedürfnisse angepasst werden;
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dank europäischer und internationaler Standards ist Komponentenwahl keine Glückssache mehr.
Die Umsetzung erfolgt durch die Bildung von Hierarchiestufen, die topologisch und administrativ zusammengehören. Der Übergang von einer Hierarchiestufe zur nächsten findet an definierten Punkten mit bestimmten Geräten statt. Der Primärbereich umfasst die gebäudeübergreifende Verkabelung mittels redundanter Kabeltrassen auf Lichtwellenleiterbasis, die an Gebäudeverteilern beginnen beziehungsweise enden. Der Sekundärbereich besteht aus gebäudeinternen Backbones, welche die Gebäudeverteiler mit den Etagenverteilern verbinden. Als Grundlage hierzu dienen sowohl Kupfer- als auch Glasfaserkabel. Unter dem Tertiärbereich versteht man die in der Regel sternförmige Verkabelung zwischen den Endgeräten und den Etagenverteilern.
Grundregeln der Netzplanung
VoIP und Unified Communications sowie Collaboration erfordern eine echtzeitfähige Infrastruktur.
IP-Videokonferenzsysteme stellen hohe Anforderungen an die Latenzzeit: 80 Millisekunden sollten nicht überschritten werden.
Konvergente Netze sollten nicht für die durchschnittliche Auslastung, sondern für die Spitzenlast ausgelegt werden.
Im Backbone gilt heute Glasfaser als Standard.
Im Zeitalter von VoIP und Collaboration sollte der Überbuchungsfaktor vorsichtig gewählt werden.
Noch sind Kupferkomponenten etwa ein Drittel günstiger als Glasfaserequipment.
Die Anbindung der Arbeitsplätze ist eine Domäne der Kupferkabel.