Der sekundäre Bereich
Die Multimode-Glasfaser dominiert heute auch den Sekundärbereich, der auch als Steigbereichsverkabelung bezeichnet wird. Für Glasfasern im Backbone - selbst 10-Gigabit-Ethernet ist mittlerweile mit Kupferkabeln zu realisieren - sprechen mehrere Gründe. So benötigt die Glasfaser in den meist engen Steigrohren weniger Platz. Sie ist nicht nur dünner, sondern kann enger gepackt werden als Kupferkabel. Denn 10-Gigabit-Ethernet-Kabel sollten mit Distanz zueinander verlegt werden, um den Effekt des Übersprechens zu vermeiden.
Die Unempfindlichkeit der Glasfaser ist jedoch noch unter einem anderen Aspekt von Bedeutung. Häufig verlaufen in den Steigschächten Hochenergie-Stromleitungen, die als potenzielle Störquellen für die Datenübertragung via Kupferleitung gelten. Wie hoch die Bandbreite im Gebäude-Backbone sein sollte, zählt zu den grundsätzlichen Designfragen des Netzes. Aus Kostengründen wird hier in der Praxis mit einer Überbuchung kalkuliert, die in der Regel zwischen zehn zu eins und zwanzig zu eins liegt. Allerdings raten Experten, im Zeitalter von Echtzeitanwendungen wie VoIP und Collaboration sehr vorsichtig mit diesem Faktor umzugehen. Übertreibt es der Netzplaner mit der Überbuchung, dann erhalten die Anwender nicht nur Mails mit Verzögerung, sondern können auch nicht mehr über das IP-Netz telefonieren.
Pro und contra Glasfaser
(+) Weniger Kabel zu verlegen;
(+) unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störeinflüssen;
(+) höhere Installationssicherheit, da keine Kontaktkorrosion;
(+) für sehr hohe Datenraten geeignet;
(+) größere Längen möglich;
(+) fehlertolerante Kabelführung bis an den Arbeitsplatz möglich (Fibre to the Desk).
(-) Nicht anwendungsneutral (zum Beispiel analoges Telefon, ISDN, ADSL oder serielle Übertragung);
(-) höhere Kosten bei aktiven Komponenten;
(-) teilweise hohe Anschlusskosten bei Single-Mode-Faser.