Zahlungsmoral nach wie vor schlecht

Software fürs Risikomanagement

17.12.2009
Wie Sie mit Software Ihr Debitorenmanagement unterstützen können, beschreibt Ralf Weinmann.

Insolvenzen und Zahlungsausfälle nehmen zu, Kreditversicherer reduzieren weltweit den Deckungsschutz, Banken reagieren mit rigider Kreditvergabe. Die aktuelle Wirtschaftskrise macht eine klar definierte Kreditpolitik für jedes Unternehmen zum Muss. Technologische Unterstützung bieten Softwarelösungen, die alle Bereiche eines Kreditoren- und Debitorenmanagements abdecken.

Klar ist: Die Finanzkrise drückt die Zahlungsmoral. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Vereins für Credit Management (VfCM) unter 215 deutschen Unternehmen. Danach gab die große Mehrheit der Befragten an, dass sich das Zahlungsverhalten ihrer Kunden verschlechtert hat und die Insolvenzen zunehmen. Eine Entwicklung, die von der Creditreform bestätigt wird. Die Wirtschaftsauskunftei rechnet in diesem Jahr mit bis zu 35.000 Firmenpleiten. Allein in den ersten sechs Monaten mussten laut Creditreform knapp 16.700 Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen. Das sind gut 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Dabei stehen deutsche Unternehmen im europäischen Vergleich noch ganz gut da. Mit durchschnittlich 30 Tagen ist ihre Außenstandsdauer weit niedriger als in anderen EU-Ländern. Trotzdem: Die Ausfallrisiken steigen auch hierzulande. Da verwundert es nicht, wenn Firmen immer genauere Informationen über die Solvenz ihrer Kunden haben wollen. Die VfCM-Erhebung spricht in diesem Zusammenhang von einem "deutlich erhöhten Informationsbedarf deutscher Unternehmen". 60 Prozent der Befragten gaben an, bei ihrer Risikobeurteilung verstärkt Daten von Wirtschaftsauskunfteien zu nutzen.

Doch bei aller Relevanz: Externe Bonitätsauskünfte allein sind kein Garant für den Schutz vor Forderungsausfällen. Es kommt auf den Gesamteindruck vom Kunden an. Ist er zuverlässig und fair? Informiert er bei Zahlungsproblemen rechtzeitig? Natürlich spielen in diesem Zusammenhang weitere Informationen eine wichtige Rolle: eigene Zahlungserfahrungen, Umsatz- und Mitarbeiterzahlen, aber auch Firmenstruktur und Rechtsform. Auch allgemeine Beobachtungen des Vertriebs gehören dazu. Hat der Inhaber gewechselt? Wie entwickelt sich der Warenbestand beim Kunden? Hinzu kommen Bilanzanalysen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von externen Dienstleistern, um mittels Kennzahlen wie Umsatzrentabilität und Eigenkapitalquote den Kunden zusätzlich zu bewerten. Auch neutrale Zahlungserfahrungs-Pools wie ZaC von der Creditreform haben hier ihre Berechtigung.

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