Bechtle hat das Geschäftsjahr 2012 mit einem Rekordumsatz abgeschlossen. Was das Unternehmen für 2013 plant, erläuterte Bechtle-Chef Dr. Thomas Olemotz am Rande der Hausmesse CC-Days.
Das erste Geschenk zum 30-jährigen Firmenjubiläum bescherte sich die Bechtle AG gleich selbst - mit einem Rekordergebnis für das abgelaufene Geschäftsjahr 2012. Erstmals gelang es dem Unternehmen, die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro zu knacken (CP berichtete).
Als besonders wachstumsstark erwies sich das Inlandsgeschäft, das mehr als zwei Drittel (68,4 Prozent) zum Konzernumsatz beisteuerte. Die Umsätze in Deutschland kletterten auf rund 1,44 Milliarden Euro und legten damit um zehn Prozent zu - deutlich stärker als der Gesamtmarkt (siehe Tabelle). So konnte Bechtle das schwächelnde Geschäft in Südeuropa wieder ausgleichen.
Segment |
Gesamtumsatz 2012 |
Veränderung gegenüber 2011 |
Hardware |
14,5 Mrd. Euro |
+ 4,2 % |
Software |
16,9 Mrd. Euro |
+ 4,4 % |
IT-Services |
34,9 Mrd. Euro |
+ 2,1 % |
Summe
|
66,3 Mrd. Euro |
+ 3,1 % |
Systemhaus-Sparte floriert
Den Löwenanteil des Umsatzes erwirtschaftete der Bereich IT-Systemhaus & Managed Services mit 1,39 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von sechs Prozent. Als Zugpferd erwiesen sich hier die Töchter in Deutschland, die ihren Umsatz insgesamt um 9,8 Prozent steigern konnten.
Der Umsatz im Segment IT-E-Commerce kletterte um 3,4 Prozent auf 702,4 Millionen Euro. Auch hier schlug die stabile Nachfrage im Heimatmarkt zu Buche (plus 4,7 Prozent).
In Mitarbeiter investiert
Überproportional zugelegt hat Bechtle zudem bei der Zahl der Beschäftigten: "Wir haben im vergangenen Jahr insgesamt 500 Mitarbeiter zusätzlich eingestellt, 150 von ihnen kamen über Akquisitionen hinzu", berichtet Dr. Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender der Bechtle AG. Damit beschäftigt Bechtle mittlerweile 5.970 Mitarbeiter, davon 1.200 am Hauptsitz in Neckarsulm.
Auch in die Weiterbildung und Zertifizierung der Mitarbeiter wurde wie schon im Vorjahr massiv investiert. "Wir sind der festen Überzeugung, dass in den nächsten ein bis zwei Jahren die Weichen gestellt werden müssen, um für die künftigen Veränderungen weiter gut aufgestellt zu sein, beispielsweise im Hinblick auf den Fachkräftemangel", begründete der Vorstandschef diese Maßnahmen. Deshalb sollen 2013 erneut Mitarbeiter eingestellt werden, "wenn auch nicht mit der Dynamik von 2012", wie Olemotz betont.
Mit der Ausbildung von insgesamt 16 IT-Architekten für den Pre-Sales von Infrastrukturprojekten sieht sich das Systemhaus gut für die sich wandelnden Kundenanforderungen gewappnet, die zunehmend Dienste aus der Cloud nutzen. "Die Architekten entwickeln die Infrastruktur ausgehend vom Geschäftsmodell des Kunden, das ist ein völlig anderer Ansatz als beim klassischen IT-Vertrieb", führt Olemotz aus.
- Die Competence Center Days von Bechtle sind bei vielen Kunden im Jahreskalender fest eingeplant.
- Büroräume und Logistiklager in Bechtle-Zentrale Neckarsulm wurden 2012 kräftig erweitert.
- Dr. Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender der Bechtle AG, konnte in den vergangenen Jahren regelmäßig eine Botschaft wiederholen: "Bechtle ist erneut schneller gewachsen als der Markt."
- Das Infrastrukturgeschäft rund um Server, Storge, Netzwerk und Virtualisierung bleibt auch in Zukunft wichtiger Bestandteil des Systemhaus-Portfolios, wie Bechtle-Vorstandschef Dr. Thomas Olemotz erklärte.
- Bechtle-Managerin Anne Langens zeigt, wie Mitarbeiter mittels VMware Horizon Workspace oder Citrix von jedem Gerät aus via Browser auf ihre intern und extern gespeicherten Daten und Anwendungen zugreifen können.
- Unternehmenskunden nutzen die CC Days auch gerne für Gespräche mit Kollegen aus der Branche.
- Die Videokonferenzlösung im Live-Einsatz.
- Patrick Nieto-Aguilera demonstriert die Vorzüge der Cisco-basierten Webconference-Lösungen für Außendienstmitarbeiter.
- So sehen die virtuellen Konferenzräume aus Sicht des Anwenders aus.
- Die "Bechtle Box": Damit werden betankte PCs verpackungsfrei und doch sicher verwahrt beim Endkunden angeliefert..
Laut Bechtle spart der Kunde bei dieser Art der Anlierung bis zu 50 Prozent der Logistikkosten. Preis pro Box und Einsatz: 20 Euro. Mietpreis ab dem 6. Arbeitstag: 2 bis 4 Euro pro Tag. - Sind die PCs ausgepackt, lässt sich die Bechtle-Box komplett zusammenfalten.
- Rund 1.500 Kunden kamen zu den CC Days nach Neckarsulm.
- Christian Vest von Bechtle demonstrierte die speziellen Fähigkeiten der auf Novek 1230 basierenden Löschflüssigkeit, die Bechtle auch selbst in den eigenen Lager- und Logistikräumen einsetzt.
- In diesem Bassin befindet sich die spezielle Mixtur für die Sprinkleranlage, die umweltverträglich abbaubar und in geringen Mengen sogar trinkbar ist. Gleich wird ein Blackberry in die Flüssigkeit eintauchen.
- Das Handy bleibt auch im Bassin einsatzbereit. Auch nach dem Bad blieb das Gerät komplett unversehrt, es wurde nicht einmal nass.
- Immer mehr Kunden lassen ihre IT durch Bechtle betreiben. Die Nachfrage nach Managed Services steigt kontinuierlich.
- Die Bechtle-Manager Dr. Philipp Sander und Peter Fisch machen sich für das Lösungsgeschäft mit der Virtualisierung stark.
Ausbau des Lösungs- und Service-Geschäfts
Bechtle Competenc Center Days
Rund 1.500 Kunden informierten sich Mitte März auf der Bechtle-Hausmesse über das breite Lösungsspektrum des Unternehmens. Zu den Highlights zählten unter anderem die Web-Konferenzlösungen auf Basis von Cisco Telepresence und Jaber. Bechtle-Service-Techniker nutzen diese Lösugn auch selbst: Sie können über ihre Tablet-PCs Hilfe anfordern, wenn sie beim Kunden vor Ort im Einsatz sind. Als Renner erwies sich zudem die sichere "Dropbox", die auf VMware Horizon Workspace fußt. Auf Basis von Citrix bietet Bechtle die Lösung auch als gehostete Variante an. In beiden Fällen kann der Kunde die Storage-Lösungen zentral im Rechenzentrum managen. Eine spezielle Löschflüssigkeit für Sprinkleranlagen in Rechenzentren beeindruckte die Besucher ebenfalls: das Gemenge ist umweltverträglich abbaubar und sogar trinkbar ist, sorgt dafür, dass auch im Falle des Falles die IT funktionstüchtig bleibt. Heiß begehrt war außerdem das "Cloud-Radar", anhand dessen die Basis für eine künftige Cloud-Lösung beim Kunden ermittelt wird.
Einig ist sich der Bechtle Chef mit vielen Kollegen und Analysten, dass Mobility und Mobile Device Management, Cloud und Big Data die Entwicklung im IT-Markt bestimmen werden. "Wir haben deshalb im Systemhaus-Bereich ein spezielles Competence Service-Team für Mobile Solutions gegründet, in dem technische, vertriebliche und logistische Leistungen thematisch gebündelt werden. Das läuft sehr gut", berichtet Olemotz.
Darüber hinaus verstärkten Akquisitionen die bestehenden Geschäftsfelder im Bereich CAD und Sharepoint.
Mit der Gründung der Bechtle Remarketing GmbH vollzog das Systemhaus einen weiteren Schritt hin zum Komplett-Dienstleister. Gerade für das Client-Management und den Bereich Mobility suchen Kunden häufig nach einem Service-Anbieter, der den kompletten Lifecycle - von der Bereitstellung der Geräte über das Management bis hin zur Verwertung - übernehmen kann.