Nachdem GetGoods vor zwei Jahren noch Zuwachsraten im dreistelligen Bereich erzielte, scheint der Newcomer unter den Elektronikversendern inzwischen an seine Wachstumsgrenzen zu stoßen. Im ersten Quartal 2013 musste das börsennotierte Unternehmen erstmals einen Umsatzrückgang hinnehmen: Mit 78,7 Millionen Euro lag der Umsatz in den Monaten Januar bis März um sechs Prozent unter dem Vorjahreswert.
Wie GetGoods in einer Mitteilung erklärt, handele es sich allerdings nur um eine vorübergehende Wachstumsschwäche, die sich aus den Produktzyklen im für den Elektronikversender wichtigen Smartphone-Geschäft ergebe. So sei das Samsung S4 erst im April auf den Markt gekommen und habe das Unternehmen in den vergangenen zwei Monaten mit Umsätzen von rund 100 Millionen Euro das schwache erste Quartal bereits kompensiert. Mit dieser Begründung unterstreicht GetGoods allerdings einmal mehr seine große Abhängigkeit vom Geschäft mit Samsung-Smartphones. Von der angekündigten Wandlung zum Vollsortimenter ist dagegen wenig zu sehen.
Auch die in der Quartalsmitteilung herausgestrichene Rentabilitätssteigerung ist mit Vorsicht zu genießen. So konnte GetGoods im ersten Quartal 2013 zwar den Rohertrag um 12,2 Prozent auf 5,8 Millionen Euro steigern. Doch sieht es beim operativen Ergebnis (EBIT) bereits wieder ganz anders aus: Dieses ging in dem Dreimonatszeitraum im Jahresvergleich um 6,4 Prozent auf EUR 1,4 Millionen Euro zurück. GetGoods macht dafür erhöhte Marketingaufwendungen verantwortlich – doch wird es ohne diese auch zukünftig nicht gehen: Will sich der Elektronikversender dauerhaft in der E-Commerce-Spitzengruppe positionieren, gilt es weiterhin in die Steigerung der Markenbekanntheit zu investieren.
Kein Wachstum aus eigener Kraft
Es zeigt sich damit, dass der bisher mit außergewöhnlichen Wachstumsraten für Aufsehen sorgende Online-Newcomer GetGoods in einer entscheidenden Phase seiner Geschäftsentwicklung angekommen ist: Die Effekte, die sich aus der starken Bindung an das boomende Smartphone-Geschäft und die darin führenden Hersteller für GetGoods ergeben, reichen nicht mehr für weitere Wachstumsimpulse. Gleichzeitig genügt das Angebot des Elektronikversenders noch nicht für ein Wachstum aus eigener Kraft. Damit wäre der Zeitpunkt eigentlich ideal für den Einstieg eines kapitalstarken Investors. Doch scheint der ominöse „institutionellen Investor“ noch mit einem größeren Engagement bei GetGoods abzuwarten.
In Anlegerkreisen sorgt unterdessen die Informationspolitik von GetGoods für Missmut. Der Quartalsbericht wurde ohne Angabe von Gründen erst einen Tag später veröffentlicht als angekündigt – ein in Börsenkreisen eher selten gesehenes Vorgehen, das in Zusammenspiel mit den enttäuschenden Quartalszahlen nicht dafür geeignet ist, den konstant schwächelnden Aktienkurs von GetGoods anzukurbeln. (mh)
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