Metro vs. Kellerhals

Die nächsten Scharmützel im MSH-Konflikt

22.03.2013
Der Konflikt bei Media-Saturn geht weiter: Durch die Degradierung einiger Geschäftsführer will der Mehrheitsgesellschafter Metro AG den Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals austricksen.
Ärger und Tricks auf der Chefetage: Im Streit um Media-Saturn wird von allen Seiten weiterhin mit harten Bandagen gekämpft.
Ärger und Tricks auf der Chefetage: Im Streit um Media-Saturn wird von allen Seiten weiterhin mit harten Bandagen gekämpft.

Im Streit um das Sagen bei der Media-Saturn Holding (MSH) will der Mehrheitsgesellschafter Metro AG den Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals austricksen. Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, sollen die Führungsstrukturen bei MSH umgebaut werden, um damit den Einfluss des Media-Markt-Mitgründers Kellerhals zu reduzieren.

Demnach sollen drei MSH-Geschäftsführer degradiert werden und nur noch fünf Geschäftsführer übrig bleiben. In einem nächsten Schritt soll die Führungsstruktur in zwei bis drei Jahren noch weiter verschlankt werden.

Nach Informationen der Lebensmittelzeitung sind der MSH-CEO Horst Norberg, Ralph Spangenberg, Wolfgang Kirsch und Oliver Seidl die verbleibenden fünf Geschäftsführer. Degradiert und somit eine Ebene tiefer angesiedelt sind künftig Frank Kretzschmar, Joachim Rösges und Jaroslaw Drabarek. Der Umbau dürfte also sowohl in der Führungsregie von Media-Saturn als auch bei Kellerhals auf wenig Gegenliebe stoßen.

Die Vorgeschichte

Schon seit Jahren liegen sich Metro (78,38 Prozent Anteil an Media-Saturn) und Erich Kellerhals (21,62 Prozent) wegen der strategischen Ausrichtung der Elektroflächenmärkte in den Haaren. Zunächst hatte Kellerhals mit seinem Veto einen vom damaligen Metro-Vorstand Eckhard Cordes geplanten Börsengang verhindert. Dann klagte Kellerhals gegen einen mit vielen Befugnissen ausgestatteten Beirat, den der aktuelle Metro-Chef Olaf Koch einrichtete.

Anfang des Jahres verkaufte Leopold Stiefel, ein weiterer Media-Markt-Mitgründer, seine verbliebenen knapp drei Prozent Anteile an MSH an die Metro, was Kellerhals zum jetzt einzigen Minderheitsgesellschafter machte. Und kurz danach wurde bekannt, dass mit Pieter Haas ein anderer MSH-Geschäftsführer im April zur Metro wechseln würde – was den Verlust von operativem Know-how und eine Schwächung von MSH bedeuten würde.

Das Problem der Metro in diesem Konstrukt: Erich Kellerhals kann mit seinen mehr als 20 Prozent Anteilen an Media-Saturn bei etlichen Entscheidungen der Metro sein Veto einlegen. (tö)

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