Das Kreditkartenunternehmen Visa treibt wie andere Anbieter das kontaktlose Bezahlen in Deutschland voran. Die Zahl der Kunden, die hierzulande mit Visa-Karten Einkäufe quasi im Vorbeigehen tätigen können, soll sich im laufenden Jahr von 500 000 auf rund zwei Millionen erhöhen. "Wir sind mit weiteren Banken im Gespräch über die Einführung dieser Technik", sagte Deutschland-Chef Ottmar Bloching in Frankfurt.
2012 stiegen die Ausgaben mit Visa-Karten in Europa zum Vorjahr um acht Prozent auf 1,3 Billionen Euro. Der Gesamtumsatz von Visa Europe kletterte auf den Rekordwert von 1,1 (Vorjahr: 1,0) Milliarden Euro. In Deutschland, wo Bargeld beliebtestes Zahlungsmittel ist, seien inzwischen mehr als 38 Millionen Visa-Karten im Umlauf. Ziel sei, bis 2015/2016 jeden EU-Bürger mit mindestens einer Karte zu versorgen.
"Ich verspreche mir vom kontaktlosen Zahlen mehr Nutzung der Karten. Denn das Problem, dass man an der Kasse die Warteschlange aufhält, fällt weg", sagte Bloching. Beim kontaktlosen Bezahlen gibt der Inhaber seine Karte nicht aus der Hand, die verschlüsselten Daten werden per Funk aus nächster Nähe übermittelt. Das geht auch per Mobiltelefon. Geheimnummer und/oder Unterschrift werden bei diesem Verfahren üblicherweise erst bei höheren Beträgen verlangt. "In keinem der Länder, in denen kontaktloses Bezahlen eingeführt ist, gab es einen Anstieg der Betrugszahlen", betonte Bloching.
Ergänzen will Visa das Angebot durch eine "digitale Geldbörse". Dort können Verbraucher ihre Kartendaten hinterlegen und müssen dann beim Bezahlen im Internet nur Nutzernamen und Passwort eingeben. "Wir sind gerade dabei, diese Lösung mit Banken für den deutschen Markt umzusetzen mit dem Ziel, das 2014 einzuführen", sagte Bloching. (dpa/rw)