Für den Sommer hat eBay bekanntlich ein neues Bezahlsystem angekündigt, bei dem die Käufer direkt an eBay zahlen und eBay danach die Verkäufer auszahlt (--> wir berichteten). Wie das Unternehmen erklärt, zielt die Maßnahme darauf ab, den Käufern noch größeren Schutz und mehr Konsistenz beim Handel auf dem eBay-Marktplatz zu bieten. Was das im Einzelnen für den Verkäufer bedeutet, erfahren Sie hier.
Für einen Teil der Auktionen gelten die Neuerungen aber schon jetzt. Doch wie Focus Online berichtet, sind viele Verkäufer und Käufer mit dem neuen System nicht zufrieden. Demnach kam es zum Beispiel zu verzögerten oder gar keinen Auslieferungen. Zudem blieb der eBay-Kundendienst Antworten schuldig.
"Offensichtlich ist weder das IT-System noch der Kundendienst den auftretenden Problemen gewachsen", wird ein verärgerter Verkäufer im Focus-Artikel zitiert. Letztendlich hatte es in diesem Fall zwei Monate gedauert, bis der Verkäufer sein Geld bekommen hat, obwohl es vom Käufer frühzeitig per Paypal gezahlt wurde. In einer Stellungnahme von eBay an Focus Online war dann auch von einem "kurzfristigen technischen Fehler" und einer "systemseitig erhöhten Risikoeinschätzung des Verkäufers" die Rede, die "im Hintergrund die Auszahlung blockiert" habe.
Außerdem gibt es weitere Vorbehalte gegen den neuen Prozess. So wird von eBay-Verkäufern kritisiert, dass das Internet-Auktionshaus sich auf diesem Weg einiges an Zinsen erwirtschafte. "Die Änderung bringt eBay eine stattliche Liquiditätserhöhung. Denn bis zur Auszahlung an die Händler stehen damit einige Milliarden Euro auf den Konten von eBay", gibt ein ChannelPartner-Leser im Forum zu bedenken. Und Focus Online zitiert einen weiteren verärgerten eBay-Verkäufer: "Wer zahlt das Porto? Denn wenn ich das Geld nicht habe, kann ich das Porto nicht zahlen." (tö)