Nachdem die so genannte Button-Lösung Anfang März vom Bundestag verabschiedet wurde, könnte die im Zuge der EU-Verbraucherschutzrechtlinie nötig gewordene Gesetzesänderung schon Anfang Juni in Kraft treten. Der Schutz-Service für Shopbetreiber "Händlerbund" warnt nun vor einer möglichen Unterschätzung der durch die Button-Lösung anstehenden notwendigen Änderungen im Bestellprozess. Denn auf die Händler kämen zum Teil umfangreiche technische Änderungen in ihren Shop-Systemen zu.
So müsse die Bestellübersicht neben der bloßen Umbenennung des Bestell-Buttons nun noch weitere wichtige Angaben umfassen, die viele Shop-Systeme bisher technisch noch nicht mit einbinden. Darunter fallen unter anderem detaillierte Angaben zur Produktbeschreibung, zum Kaufvertrag, zur Preisangabe und zu Versand- und Zusatzkosten. Als Beispiel nennt der Händlerbund die Bestellübersichtsseite eines Mode-Versenders. Diese müsse künftig neben der Bezeichnung des bestellten Artikels auch Informationen zu Modell, Farbe, Größe, Material und Waschbarkeit enthalten - also Angaben, die bisher nur in der Artikelbeschreibung am Produkt erforderlich waren.
Problematisch sieht der Händlerbund zudem die Umsetzung der neuen rechtlichen Vorgaben auf Verkaufsplattformen wie Ebay und Amazon. In diesen Fällen müssen die jeweiligen Unternehmen ebenfalls umfangreiche Änderungen in ihren Bestellübersichtsseiten vornehmen.
Der Händlerbund befürchtet nun, dass die Button-Lösung das in der letzten Zeit rückläufige Abmahn-Aufkommen wieder anheizen könnte. "Die zum Teil gravierenden und technisch nicht einfach umzusetzenden Gesetzesänderungen stellen Online-Händler vor Probleme, die sie nicht bewältigen können bzw. wollen", heißt es dazu auf der Webseite des Rechtsschutz-Anbieters. "Der Händlerbund befürchtet daher, dass die Button-Lösung zu einer der größten Abmahnwellen im Online-Handel überhaupt führen wird."
Um Händler vor einem solchen Schicksal zu schützen und ihnen eine Orientierung bei der Umsetzung der Button-Lösung zu geben, hat der Händlerbund nun ein kostenlos herunterladbares Whitepaper veröffentlicht. (mh)