„Digital Wallet“

Paypal will mehr als nur ein Bezahlsystem werden

14.03.2012
Anstelle eines bloßen Bezahlsystems will Paypal zu einer Art virtuellen Haushaltsbuch der Zukunft werden – dies ist jedenfalls der Tenor des Paypal-Konzept „Digital Wallet“, das die Ebay-Tochter nun auf der Musik- und Medienkonferenz South by Southwest (SXSW) in Austin vorstellte. „Separate the purchase from the payment“ lautet dabei das wichtigste Grundprinzip von Paypals Zukunftsprojekt. Der Payment-Dienst will Kunden nach einem Einkauf eine fünf- bis siebentägige „Grace Period“ einräumen, während der die gewählte Bezahloption noch modifiziert werden kann. So könne sich der Nutzer etwa dafür entscheiden, statt per Bankkarte mit Kreditkarte zu zahlen oder nachträglich einen Ratenkauf vereinbaren. Geschenkgutscheine oder Bonuspunkte könnten auf diese Weise ebenfalls noch mehrere Tage nach einem Einkauf auf den Kaufpreis angerechnet werden.
Große Ambitionen: Paypal will das komplette Einkaufsverhalten der Kunden verwalten
Große Ambitionen: Paypal will das komplette Einkaufsverhalten der Kunden verwalten

Anstelle eines bloßen Bezahlsystems will Paypal zu einer Art virtuellen Haushaltsbuch der Zukunft werden – dies ist jedenfalls der Tenor des Paypal-Konzept „Digital Wallet“, das die Ebay-Tochter nun auf der Musik- und Medienkonferenz South by Southwest (SXSW) in Austin vorstellte. „Separate the purchase from the payment“ lautet dabei das wichtigste Grundprinzip von Paypals Zukunftsprojekt. Der Payment-Dienst will Kunden nach einem Einkauf eine fünf- bis siebentägige „Grace Period“ einräumen, während der die gewählte Bezahloption noch modifiziert werden kann. So könne sich der Nutzer etwa dafür entscheiden, statt per Bankkarte mit Kreditkarte zu zahlen oder nachträglich einen Ratenkauf vereinbaren. Geschenkgutscheine oder Bonuspunkte könnten auf diese Weise ebenfalls noch mehrere Tage nach einem Einkauf auf den Kaufpreis angerechnet werden.

Ein weiteres Element von „Digital Wallet“ ist das Anlegen von „Personal Lists“, welche die Suche nach Produkten, den Vergleich von Preisen und das Verfassen von Einkaufs- bzw. Wunschlisten ermöglichen. Unter dem Überbegriff „Found Money“ will Paypal zudem künftig selbstständig auf die Suche nach Angeboten und Coupons gehen und diese passend zur jeweiligen Einkaufsumgebung bereitstellen. „Beim Einkaufen mal wieder vergessen, den Ermäßigungsgutschein mitzunehmen? Das Paypal-Wallet denkt immer daran“, heißt es auf dem Unternehmensblog des Bezahldienstes.

Als letzten Bestandteil seines Zukunftsprojekts führt Paypal „Spending Rules“ auf. Nutzer könnten demnach digitale Reserven z.B. für Fernreisen anlegen, Obergrenzen für bestimmte Einkäufe festlegen oder auch bestimmen, bei welchen Händlern man mit welchen Variante bezahlen will.

Klar ist, dass Paypals „Digital Wallet“ nichts für Menschen ist, die sich schon heute ernsthafte Gedanken über die Datensammelwut im Netz machen. Daneben wird aber auch deutlich, dass der Ebay-Bezahldienst mit hoher Aktivität daran arbeitet, sich auf den (mobilen) Payment-Markt der Zukunft vorzubereiten und dabei auch auf die Technologie von akquirierten Diensten wie Milo.com, Where und Zong setzt. Wie sich Paypal die Verknüpfung von stationärem Handel und mobilem Bezahlen vorstellt, hat der Payment-Dienst bereits mit Pilotprojekten in Berlin und Singapur demonstriert. (mh)

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