In den Jahren 2011 und 2012 machten die Schmiergeldzahlungen eines DSL-Anbieters an Media Markt Schlagzeilen. Insgesamt acht Personen waren in der Folge nach monatelangen Verhandlungen zu jeweils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
Logisch, dass sich da die Frage aufdrängt: Was zahlen die Hersteller bei "legalen" Abmachungen tatsächlich an Media Markt, damit ihre Produkte und Logos so platziert werden, dass es den Kunden auffällt? Die Wirtschaftswoche ist der Sache nachgegangen und hat ein paar Summen zusammengetragen. Sie basieren den Angaben zufolge auf Recherchen der Wirtschaftswoche und Schätzungen auf Basis von Zahlenangaben aus mindestens einer Media-Markt-Filiale.
Wir geben die Zahlen unten in einer Bildergalerie wieder.
Gewinner dieser Strategie ist in erster Linie der Media Markt: Kunden werden dadurch zum Kaufen animiert und gleichzeitig zahlen die Hersteller dafür, dass ihr Logo bzw. Produkt prominent in einem Media Markt hängt bzw. steht. (tö)
- Auffallen um jeden Preis
<br>Was zahlen Hersteller an Media Markt, damit ihre Produkte und Logos so platziert werden, dass es den Kunden auffällt? Die Zahlen auf den folgenden Bildern stammen von der "Wirtschaftswoche". - Bis zu 60.000 Euro
<br>Bei TV-Geräten der jüngsten Generation zahlen Hersteller bis zu 60.000 Euro dafür, dass Media Markt sie ins Sortiment aufnimmt und ihnen prominente Plätze in den Regalen einräumt. - Bis zu 5.000 Euro
<br>Um an den Wänden die eigenen Logos anbringen zu dürfen, zahlen Unternehmen bis zu 5.000 Euro pro Fläche an den Media Markt. - Bis zu 40.000 Euro
<br>Wer seine Ware auf Palettenplätzen an von Kunden stark frequentierten Durchgängen positionieren will, muss dem Media Markt bis zu 40.000 Euro zahlen. - Bis zu 20.000 Euro
<br>Wenn Trittspuren auf dem Fußboden die Kunden zu einem bestimmten Produkt im Media Markt leiten sollen, ist das den Herstellen bis zu 20.000 Euro wert.