Von Januar bis April 2009 befragte das Marktforschungsunternehmen Experton Group 101 deutsche Unternehmen unterschiedlichster Größe nach ihrer aktuellen Green-IT-Strategie und welche grünen Teilbereiche besonders wichtig sind. Das Gute an dem ansonsten eher ernüchternden Ergebnis: Für ambitionierte Fachhändler und Systemhäuser tut sich in deutschen Unternehmen ein enormes Potenzial in Sachen Green IT auf. Denn nur sehr wenige Firmen haben sich bereits intensiv mit Green IT und den möglichen Vorteilen wie Energieersparnis oder Reduktion des CO2-Ausstoßes beschäftigt.
Hier einige Zahlen im Überblick: Obwohl alle 100 befragten Unternehmen einen Green-IT-Verantwortlichen haben, kennen 85 davon nicht einmal den konkreten Energiebedarf ihres Rechenzentrums. Gleichzeitig geben genauso viele an, sie könnten konkrete Einschätzungen über den veränderten Energieverbrauch im Vergleich zum Vorjahr abgeben. Wohl mehr aus dem Bauch heraus geht fast jeder Zweite von einer Zunahme aus.
Der wohl durchschlagendste Grund für dieses Nicht-Wissen ist nach Ansicht der Experton Group die Nicht-Verantwortung für den Energiebedarf. Nur bei elf Prozent der befragten Unternehmen wird der Energiebedarf des Rechenzentrum aus dem IT-Budgets bezahlt. Vor allem bei Großunternehmen (5.000 und mehr Mitarbeiter) hat man den direkten Bezug zwischen IT und Kosten erkannt. In fast jedem zweiten Großunternehmen (46 Prozent) gilt das Verursacherprinzip. Aber je kleiner die Firmen, desto kleiner auch die Eigenverantwortung der IT-Abteilung. Bei Unternehmen mit 200 bis 499 Mitarbeitern liegt der Anteil bei mikroskopisch kleinen drei Prozent, bei Firmen mit 500 bis 999 Mitarbeitern bei sechs Prozent.
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Drei Viertel der Unternehmen (73 Prozent) geben an, sie hätten eine definierte Umweltpolitik, aber nur bei jedem Fünften gehört die Beschaffung von IT-Infrastruktur-Komponenten dazu. Auch der Betrieb dieser Komponenten wird nur von knapp einem Viertel unter Umweltaspekten betrachtet. Allein die Entsorgung von IT gehört bei 63 Prozent natürlich zur Umweltpolitik. Aber wen wundert's im Land des Dosenrecyclings.