Das Geschäft stagniert und prominente Mitarbeiter kehren mehr oder weniger freiwillig dem fusionierten Also-Actebis-Konzern den Rücken. Im Interview mit ChannelPartner nimmt Klaus Hellmich, Konzernleitungsvorsitzender der Also-Actebis Holding, Stellung.
Herr Hellmich, sind Sie mit dem aktuellen Halbjahresergebnis zufrieden?
Hellmich: Wenn man das Marktumfeld sieht und die Herausforderungen, die sich uns durch die Fusion von Also und Actebis gestellt haben, kann man zufrieden sein. Es hat sich gezeigt, dass Eins plus Eins tatsächlich Zwei ergeben hat. Das ist nicht selbstverständlich. Bei vielen Fusionen heißt das Ergebnis letztendlich Eins oder Eineinhalb. Das zeigt, dass unsere Strategie aufgegangen ist. Zufrieden bin ich aber wahrscheinlich nie!
Wie hätte denn das kumulierte Ergebnis von Also und Actebis ohne die Fusion ausgesehen?
Hellmich: Das ist schwer zu sagen. Was wäre wenn ist reine Spekulation. Wir haben uns sehr frühzeitig auf die neue Struktur ausgerichtet. Wichtig ist, dass wir den Fokus auf unsere Kunden und Herstellerpartner nicht verloren haben und das operative Geschäft weitestgehend von dem durch die Fusion bestimmten strukturellen Veränderungen getrennt haben. Insgesamt gesehen haben wir unsere Marktenteile verteidigt und in Einzelfällen sogar ausgebaut.
Also-Actebis hat auch unter der schwachen Entwicklung des Consumer-Geschäfts gelitten. Werden Sie deshalb noch mehr Gewicht auf das Geschäftskundensegment legen?
Hellmich: Für uns steht das Fachhandelsgeschäft im Vordergrund. Das Retail-Fulfillment Geschäft ist on top, wenn es sich rechnet. Unser Schwerpunkt liegt aber auf Profitabilität, man muss damit auch Geld verdienen können. Wir werden uns eher darauf konzentrieren, den Fachhandel weiterhin kontinuierlich auszubauen.