Wenn sich morgen die Tore der Internationalen Funkausstellung (IFA) zum 49. Mal öffnen, werden die Besucher von der aktuellen Weltwirtschafskrise wenig spüren. "Die Investitionen der Industrie in die Veranstaltung sind auf Rekordniveau", betonte ChrAstian Göke, Geschäftsführer der Messe Berlin, bei der Eröffnungspressekonferenz in den Berliner Messehallen. Mit 121.000 Quadratmetern verkaufter Ausstellungsfläche befinde sich die IFA auf dem Niveau des Vorjahres. Und das, obwohl die Zahl der Aussteller mit 1.164 gegenüber 2008 (1.245) leicht gesunken ist. Der Anteil der ausländischen Aussteller bewegt sich - auch dank stärkerer Nachfrage aus China - bei knapp 70 Prozent.
Die Veranstalter der weltweit größten Messe für Unterhaltungselektronik und Elektrohaushaltsgeräte rechnen dabei erneut mit einem Ordervolumen von mehr als drei Mrd. Euro. Impulse von der IFA sollen so den angesichts der Krise schwächelnden Märkten neuen Schwung verleihen. Anders als in anderen europäischen Ländern hat der deutsche Markt für Consumer Electronics und Elektrohaushaltsgeräte der Krise bisher weitgehend trotzen können. Während für Europa im Gesamtjahr ein Umsatzminus von rund neun Prozent vorhergesagt wird, sollen sich die Rückgänge auf dem deutschen Markt mit 1,5 Prozent in Grenzen halten.
Im Fokus der IFA stehen in diesem Jahr vor allem Flachbildfernseher - insbesondere HDTV- und Big-Screen-Geräte -, mobile Produkte, Digitalkameras, Flash-Speicher-Medien sowie die Konvergenz von Internet und Fernsehen, wie Rainer Hecker, Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), ausführt. Vor allem HDTV nehme in Deutschland dank steigender Verbreitung - bis zum Jahresende sollen in deutschen Haushalten 19 Mio. entsprechende Geräte stehen - langsam Fahrt auf.
Nach dem Erfolg der Premiere 2008 erwarten auch die Hersteller von Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen und Kühlschränken bei der IFA 2009 eine ähnlich positive Stimmung wie im Vorjahr. Die Ausstellungsfläche der HomeAppliances@IFA ist um rund 3.000 Quadratmeter erweitert worden. Gerechnet wird mit einer regen Ordertätigkeit des Handels und großem Interesse seitens der Messebesucher. Während Europa im ersten Halbjahr auf dem Hausgeräte-Markt einen Umsatzeinbruch hinnehmen musste, konnte sich Deutschland auch hier dem Abwärtstrend widersetzen und verzeichnete ein Plus von vier Prozent.
Im Mittelpunkt der Branchenanstrengungen steht im Haushaltsgerätebereich einmal mehr das Thema Energieeffizienz. Der Einsatz von wasser- und energiesparenden Geräten sei ein deutlicher Verkaufsanreiz, so Reinhard Zinkann, Vorsitzender des Fachverbands Elektro- und Hausgeräte im ZVEI. Hier sehe man noch sehr viel Potenzial, so Zinkann. Allein bei Kühlschränken nehme der Anteil der verkauften Geräte der Effizienzklasse A+ bereits 40 Prozent der Gesamtverkäufe ein. Ende 2008 stand in fast jedem zehnten deutschen Haushalt ein solches Gerät. (pte/rw)