Die Kamerasparte des japanischen Elektronikriesen Panasonic stellt auf der IFA die nach eigenen Angaben weltweit kleinste und leichteste Systemkamera mit integriertem Blitz vor. Das Gerät soll ab Oktober auf dem europäischen Markt zu haben sein. Die Lumix DMC-GF1 ist mit Wechselobjektiven der Micro-Four-Thirds-Bauart verwendbar und überzeugt gegenüber Vorgängern wie der G1 vor allem durch kompakte und flache Abmessungen. Gegenüber der G1 konnte das Volumen um 35 und das Gewicht um 26 Prozent reduziert werden. "Das Produkt ist für ambitionierte Umsteiger gedacht, die von Kompaktkameras auf Systemkameras wechseln wollen und Wert auf Qualität legen", sagt Panasonic-Sprecher Michael Langbehn. Zwar hat Four-Thirds-Partner Olympus mit der "Pen" bereits seit Juli ein ähnlich kompaktes System im Portfolio, dieses ist jedoch nicht mit einem integrierten Blitz ausgestattet.
Die DMC-GF1 kommt mit 12,1 Megapixeln Auflösung, macht Bilder im JPEG- und im bei Profis beliebten RAW-Format und ist auch imstande, HD-Videos in 720p-Qualität aufzunehmen. Zoom und Lichtstärke hängen von den verwendeten Objektiven ab. Zum Preis von 850 Euro wird der GF1 ein Zoomobjektiv mit einer Brennweite von 14 bis 45 Millimetern (F 3,5) beigelegt, für 950 Euro liegt ein Pancake-Objektiv mit 20 Millimetern (F 1,7) bei. Das Gehäuse allein kostet 650 Euro. Insgesamt sollen zum Start sechs verschiedene Panasonic-Objektive zur Auswahl stehen. "Damit ist unser Portfolio zunächst abgerundet, wir arbeiten aber selbstverständlich an weiteren Objektiven", sagt Langbehn. Zusätzlich seien Adapter verfügbar, die Leica-Fotografen die Weiterverwendung ihrer alten Objektive erlauben und auch die Micro-Four-Thirds-Objektive von Olympus sind mit der GF1 kompatibel.
Die Abmessungen der Kamera betragen 119 mal 71 mal 36,3 Millimeter bei einem Gewicht von etwa 285 Gramm. Dies gilt allerdings nur für das Gehäuse - je nach verwendetem Objektiv wird der Fotoapparat schwerer. Fotos und Videos werden auf SD-Karten gespeichert. Auch SDHC-Speicherkarten mit höherer Kapazität können verwendet werden. An Anschlüssen bringt die Lumix GF1 USB 2.0 zur Verbindung mit dem PC sowie Mini-HDMI für den Anschluss an aktuelle Fernsehgeräte mit. Bereits auf der Kamera können die Bilder auf einem Drei-Zoll-Display mit einer Auflösung von 460.000 Bildpunkten betrachtet werden, das durch die Live-View-Funktion auch als Sucher dient. "Einen aufsteckbaren elektronischen Sucher bieten wir als Zubehör an", sagt der Panasonic-Sprecher.
Die GF1 wartet mit einem Automatik-Modus auf, der Umsteigern die Bedienung vereinfachen soll. Dennoch werden für ambitionierte Fotografen zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten geboten. Ein besonders schnelles Autofokus-System, das mit dem mitgelieferten Standardobjektiv nur 0,3 Sekunden für die Fokussierung benötigt, ist ebenfalls integriert. Zusätzlich zum Gehäuse und den derzeit verfügbaren Objektiven bietet Panasonic noch ein reichhaltiges Zubehörangebot, unter anderem Polfilter, externe Blitze und diverse Adapter für weitere Objektive. (pte/rw)