Mit Windows 8 verabschiedet sich Microsoft von seiner Versionsvielfalt. Damit muss sich Otto Normalverbraucher nicht mehr durch einen Dschungel von unterschiedlichen Versionsbezeichnungen und den damit verbundenen Funktionen kämpfen.
Das neue Betriebssystem von Microsoft wird es lediglich in vier Editionen geben: Windows 8, Windows 8 Pro, Windows 8 Enterprise und Windows RT. Was alle Windows-8-Versionen gemeinsam haben, ist das neue Modern User Interface (UI), das eine Touch-fähige Oberfläche mit sogenannten "Live Tiles" (Kacheln) und großen Grafiken darstellt. Darauf können Anwendungen (Applikationen) installiert werden, die im Windows Store erhältlich sind. Anwender können zwischen dieser und der klassischen Desktop-Oberfläche hin- und herspringen. Letztere soll voll rückwärtskompatibel mit den Anwendungen für Windows 7 sein.
Die Unterschiede in den Editionen
Grob unterscheiden sich die Versionen im Funktionsumfang. Bei den Editionen Windows 8 und Windows 8 Pro heißt das, dass es sie für PCs und Notebooks sowohl mit x86- als auch für solche mit x64-Prozessoren geben wird. Dabei ist Windows 8 nicht nur der offizielle Name der Produktfamilie, sondern auch die verminderte Version von Windows 8 Pro. Sie ist sozusagen die Home-Version oder Standardversion von Windows 8. Gegenüber der Pro-Version werden BitLocker, die Verschlüsselung des Dateisystems EFS, das Booten von VHD, Hyper-V, Gruppenrichtlinien, das Beitreten einer Domäne und Remote Desktop fehlen. Als Upgrade sind beide Ausführungen für Windows 7 und Windows 7 Professional erhältlich. Windows 8 Pro, das mit der Ultimate-Version des Vorgängers zu vergleichen ist, soll sich hingegen sowohl an Geschäfts- als auch an Privatanwender richten.
Exklusive Funktionen für Windows 8 Enterprise
Windows 8 Enterprise ist eine Version für Firmen mit Software-Assurance-Verträgen. Anders als bei Windows 7 - hier sind Ultimate und Enterprise funktional identisch - soll Windows 8 Enterprise noch einige Zusatzfunktionen bieten, die Windows 8 Pro fehlen. Im Grunde ist es eine Windows-8-Pro-Version mit zusätzlichen Funktionen für geschäftliche Anforderungen, wie Sicherheit, Deployment und Virtualisierung. Zu den exklusiven Funktionen gehören beispielsweise Windows To Go, DirectAccess, Branchcache, VDI-Erweiterungen und die Möglichkeit zum Side-Loading.
Bei Erstgenanntem handelt es sich um einen externen USB-Stick, von dem eine Windows-8-Installation gestartet werden kann. Über DirectAccess kann nahtlos auf Ressourcen im Firmennetzwerk zugegriffen werden, ohne dass dazu ein separates VPN gestartet werden muss. Branchcache erlaubt es, auf den PCs der Nutzer Dateien und andere Inhalte von den zentralen Servern aus zwischenzuspeichern. Der AppLocker sorgt dafür, dass der Umgang mit Unternehmensdaten eingeschränkt wird. Die Verbesserungen in Microsoft RemoteFX und Windows Server 2012 verbessern die Nutzererfahrungen am Desktop. Dabei wird die 3D-Grafik in Spielen unterstützt sowie die Nutzung von USB-Geräten und berührungsempfindlichen Geräten in sämtlichen Netzwerken, die auf VDI basieren. Computer, die mit Windows 8 Enterprise laufen, besitzen automatisch die Side-Load-Übertragung (firmeninterne Verteilung), die es ermöglicht, Apps für Windows 8 ohne den Windows Store installieren zu können.
Das Media Center wird bei allen Versionen fehlen. Unter Windows 8 Pro wird es aber in Form eines separaten "Media Packs" angeboten und kann nachinstalliert werden.