Die Bedeutung von Video im Bereich der Unternehmenskommunikation zeigt eindrucksvoll die Studie "UCC-Strategien 2012" des Analystenhauses PAC/Berlecon. Eine Umfrage im unter ITK-Verantwortlichen in 150 deutschen Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern ergab, dass 35 Prozent der Teilnehmer ihre Web- und Videokonferenzlösung in den kommenden zwei Jahren ausbauen beziehungsweise neu installieren wollen. Darüber hinaus ermittelte PAC/Berlecon, dass 30 Prozent der Unternehmen bereits den Großteil der Belegschaft mit Smartphones ausgestattet hat, 40 Prozent der Unternehmen nutzen vereinzelt Tablet-PCs. Diese Anteile werden sich laut Studie in den kommenden Jahren noch vergrößern.
Diese Resultate sprechen laut PAC/Berlecon für einen erheblichen Bedarf an UCC-Lösungen (Unified Communications and Collaboration), um trotz der zunehmenden Vielfalt an Anwendungen und Endgeräten eine hohe Effizienz bei der Zusammenarbeit zu gewährleisten, den Kundenservice auszubauen und die Nutzbarkeit für Endanwender zu vereinfachen. Die Angaben der befragten Unternehmen bestätigen die hohe Relevanz dieser Ziele ihrer ITK-Strategie. Allerdings werden Investitionen in neue Anwendungen meistens ad hoc entschieden und nicht langfristig strategisch geplant.
So haben zwar über 60 Prozent der von PAC/Berlecon befragten Firmen mit der Umsetzung von UCC-Lösungen begonnen, doch in den meisten Fällen wurden diese nur teilweise oder als Teststellung umgesetzt. So hat auch die Verbreitung von UCC-Servern während der letzten zwei Jahre nur bei Großunternehmen zugenommen.
- Immer mehr Unternehmen verfügen über eine IP-basierte Netzinfrastruktur. Auf Systemebene zeigt sich nach wie vor eine große Kluft zwischen großen Unternehmen auf der einen sowie mittleren und kleinen Akteuren auf der anderen Seite. Quelle: PAC/Berlecon 2012
- Mobile Endgeräte sind heute ein fester Bestandteil des Geschäftsalltags: Nahezu jedes Unternehmen setzt Smartphones ein, in knapp 30% der Unternehmen wird heute sogar ein Großteil der Mitarbeiter damit ausgestattet. Fast jedes zweite Unternehmen setzt bereits Tablet-PCs ein. Quelle: PAC/Berlecon, März 2012
- Die IP-Migration schreitet weiter voran, wobei die Modernisierung der Netzinfrastruktur im Fokus steht. Jedes dritte Unternehmen will in den kommenden zwei Jahren in UC-Server investieren. Quelle: PAC/Berlecon, März 2012
- Fast jedes zweite Unternehmen – darunter überproportional viele große Akteure – investiert in mobile Integrationslösungen, steht jedoch bei der Umsetzung meist noch am Anfang. Quelle: PAC/Berlecon, März 2012
- Die Modernisierung der Frontend-Arbeitsplätze rückt immer mehr in den Fokus. Wichtigste Triebkraft hierbei ist die zunehmende Nutzung mobiler Endgeräte. Quelle: PAC/Berlecon, März 2012
- Viele Unternehmen stehen bei der Umsetzung von UCC-Lösungen noch am Anfang: zwölf Prozent der Unternehmen haben bislang eine UCC-Lösung vollständig umgesetzt, viele große Akteure befinden sich noch in der Testphase. Quelle: PAC/Berlecon, März 2012
- Der Einsatz von Anwendungen zur Echtzeit-Kommunikation – also von Audio-, Video- und Webconferencing-Systemen – hat in den vergangenen zwei Jahren deutlich zugenommen. Gleiches gilt für Instant-Messaging- und Präsenzmanagement-Funktionen. Quelle: PAC/Berlecon, März 2012
- Das Interesse an Möglichkeiten der ITK-Prozessintegration wird zukünftig noch weiter steigen; auch viele kleinere und mittlere Akteure wollen in dieses Feld investiere. Quelle: PAC/Berlecon, März 2012
Kleinere und mittlere Unternehmen haben zwar bei der Umstellung ihrer Netzwerke auf IP aufgeholt, aber die Kluft zwischen Groß und Klein hat auf Systemebene eher noch zugenommen. Und sie wird sich - legt man die Investitionspläne zugrunde - in den nächsten Jahren sogar noch vergrößern. Dies lässt befürchten, dass kleinere Firmen im Wettbewerb an Boden verlieren, so das Analystenhaus.