Mit den richtigen Hacker-Tricks bringt man Geldautomaten dazu, die enthaltenen Scheine auszuspucken. Was im Film "Terminator 2" bereits vor Jahren demonstriert wurde, funktioniert nun auch real. Das hat der Sicherheitsexperte Barnaby Jack, Mitarbeiter beim Security-Dienstleister IOActive, im Rahmen der Sicherheitskonferenz Black Hat vorgeführt.
"Das ist eine interessante Demonstration. Sie zeigt einmal mehr, dass kein System unangreifbar ist", meint Sicherheitsexperte Joe Pichlmayr, Geschäftsführer von Ikarus Software. Ob derartige Geldautomaten-Hacks zum Massenphänomen werden, bleibt aber fraglich.
Tiefgehende Schwächen
Jack hat bei der Demo Sicherheitslücken an zwei Geräten der Hersteller Tranax und Triton ausgenutzt. Der Forscher hatte die Geldautomaten vor einigen Jahren via Internet gekauft hat und ihre auf Windows CE basierende Software genau auf Fehler analysiert. So konnte er tiefgehende Schwachstellen aufspüren, die ihm eine umfassende Manipulation der Geräte erlaubt.
Im Rahmen seiner Vorführung hat Jack unter anderem mithilfe eines USB-Sticks einen Rootkit auf einem Geldautomaten installiert. Damit erlangt er die Kontrolle über das Gerät. So ist es dem Forscher möglich, auf dem Display das Wort "Jackpot" anzuzeigen, während der Automat Geldscheine ausspuckt. Dem Experten zufolge könnten Hacker manipulierte Geräte auch per Modemverbindung fernsteuern. Tranax und Triton haben die entsprechenden Sicherheitslücken mittlerweile geschlossen. Doch insgesamt hat Jack nach eigenen Angaben zufolge vier Geldautomaten-Modelle geknackt.