Die befürchtete Katastrophe blieb in Hannover aus. Ob wegen der sogenannten Krise oder gerade deshalb nicht, sollen die hauptberuflichen Analysten klären. Sicher ist, dass die Fachbesucherzahl sehr optimistisch stimmen kann. Und das bei einer Messe, die ohne Sensationen auskommen musste und deren Themen seit Jahren auf nahezu jeder Hausmesse zu finden waren.
Richtig große Messen sterben nicht so schnell, aber gerade in Krisenzeiten sollte in die Attraktivität dieser Ausstellungen investiert werden. Halb verbarrikadierte Hallen und Leerstände läuten meist das Ende einer Messe ein - lange bevor die Verantwortlichen es wahrhaben wollten.
Minusrekorde schönzureden ist zwar heutzutage scheinbar Tradition, ändert aber nichts an den Fakten. Im Gegenteil, so wie sich der Markt ändert, müssen sich auch die Konzepte anpassen. Der trotz allem treue Fachhandelsmarkt hat seine Klientel nach Hannover gebracht, die sich dank weniger Tütenläufer effektiver informieren konnten.
Dass die Resonanz bei den ganz Großen der IT eher bescheiden war, darf diese nicht verwundern. Die kümmern sich doch eher um Marktanteile als um ihre Fachhandelsklientel. Was soll ich daher als Händler bei Intel, IBM, AMD, Apple, HP, Acer, SAP oder wie sie alle heißen?
Meine Lieferanten, neue verkaufsfähige Produkte und eine Vision, wohin die Reise in der Branche geht - das ist es, was mich als Händler zur CeBIT treibt. Nicht die zwanzigste Podiumsdiskussion über die angeblichen Vorteile der grünen IT oder das Schaulaufen unserer beiden Actionhelden Arnie und Angie. Schon gar nicht das inkompetente Gestammel aus Politik oder Verbänden. Es sind die Produkte. Und da sah es innovativ eher schwach aus.
Mein Fazit: Sollte auch die CeBIT letztendlich zur reinen Lösungsmesse verkommen, werden wir in Deutschland wieder dringend eine "richtige" Computerschau brauchen!
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)