Intershop-Gründer Stephan Schambach hat sein E-Commerce Software Unternehmen Demandware erfolgreich in den USA an die Börse gebracht. Während Demandware im Vorfeld des Börsengang die Ausgabespanne für die Firmenaktien auf zwischen 12,50 und 14,50 US-Dollar festlegte, waren die Anleger schließlich bereit 16 Dollar pro Anteilsschein zu zahlen. Demandware sammelt damit insgesamt 88 Millionen Dollar ein und wird von den US-Börsianern mit einem Marktwert von 448 Millionen Dollar bewertet.
Schambach hatte nach dem Börsenabsturz von Intershop und seinem Abschied von dem Jenaer E-Commerce Unternehmen Demandware 2004 in den USA gegründet. Die E-Commerce Lösung von Demandware, eine Weiterentwicklung der Intershop-Software ist im On-Demand-Modell verfügbar und wird vor allem von großen Onlinehändlern wie Neckermann, Görtz, Marks&Spencer und S‘Oliver eingesetzt.
Demandware erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 56,5 Millionen Dollar – 54 Prozent mehr als 2010 –, fuhr aber einen Nettoverlust in Höhe von 1,4 Mio. Dollar ein. Im Jahr zuvor konnte das Unternehmen noch einen Gewinn von $ 309,000 ausweisen. Demandware setzt mit seinem Börsengang eine Reihe erfolgreicher Börsenstarts von Internet-Companies in den USA fort: So sind seit letztem Dezember an der Wallstreet Jive Software (Anbieter von cloud-basierter Collaboration-Software), Brightcove (Video-Plattform), Guidewire (Versicherungs-Software aus der Cloud) und Bazaarvoice (Social Analytics) gestartet. Sämtliche Börsen-Newcomer lagen bereits mit dem Ausgabepreis über der festgelegten Preisspanne und können seitdem Kursgewinnen verbuchen.
Das richtige Händchen für den passenden Zeitpunkt für einen Börsengang dürfte sich Schambach in seiner Zeit als Intershop-Vorstand angeeignet haben: Der Jenaer E-Commerce Software Hersteller startete 1998 am Neuen Markt in Frankfurt und zwei Jahre später in New York am NASDAQ. (mh)