Zukünftige Speichertechnologien - Teil 3

07.06.2005
Von Hermann Strass

Constellation 3D

Die von C3D (Constellation 3D) im Jahr 2000 vorgestellten Speichermedien bestehen aus mehreren Schichten von Polycarbonat, ähnlich wie DVDs. Die Reflektion entsteht allerdings nicht an dünnen Metallschichten, sondern an fluoreszierendem Material, das in die Pits der gepressten Oberflächenstruktur eingebracht wird. Bei dieser Technik werden zusätzliche Filter benötigt, um das Laserlicht vom fluoreszierenden Licht zu trennen und um die optischen Lauflängen für die unterschiedlichen Schichten (derzeit zehn Schichten) zu unterscheiden.

Die FMD (Fluorescent-Multilayer Disk) soll etwa 140 GB speichern. In der ersten Generation mit rotem Laser und ein oder zwei Schichten soll die FMD von C3D noch lesekompatibel zu den herkömmlichen DVDs sein. Constellation 3D selbst ist inzwischen von der Bildfläche verschwunden, die Technologie wurde angeblich von europäischen Investoren übernommen.

Dataplay

Die DataPlay (www.dataplay. com)-Technik umfasst ein briefmarkengroßes Lese-/Schreibgerät und eine entsprechend kleine Plastikscheibe als rotierenden Datenspeicher. Dataplay-Geräte und Speicherscheiben werden gerade in den Markt eingeführt. Das eigentliche Medium im Inneren hat einen Durchmesser von 32 Millimeter. Die gesamte Cartridge ist mit 39,5 x 33,5 x 3 Millimeter für ihre Kapazität gleichfalls zierlich ausgefallen.

Derzeit werden bis zu 500 MB (250 MB je Seite) gespeichert. Das entspricht bis zu elf Stunden komprimierter, digitaler Musik. Vorläufig ist das auch die Hauptanwendung. Die Musikdaten sind verschlüsselt, der Käufer bekommt einen digitalen Schlüssel, wenn er den Datenträger bezahlt. Ein großer Pufferspeicher (bis zu zwei Musikstücke) nimmt die vorausgelesenen Daten auf. Dies soll gewährleisten, dass bei Erschütterungen und nochmaligem Datenlesen das Abspielen der Musik unterbrechungsfrei erfolgt. DataPlay fertigt die Laufwerke für verschiedene Produkthersteller in China. Imation (www.imation. de) liefert unbespielte und bespielte Datenscheiben.

Hyper CD-ROM

Die Hyper CD-ROM ist ein dreidimensionaler optischer Speicher. Die rotierende Scheibe mit dem üblichen Durchmesser von 120 Millimetern kann bei einer Dicke von 10 Millimeter (1,2 Millimeter bei DVD und CD-ROM) auf etwa 10.000 Ebenen beschrieben werden. Auf den verschiedenen Lagen wird in fluoreszierenden Schichten durch Laserbestrahlung selektiv die Fluoreszenz verändert. Das reflektierte Licht hat eine andere Farbe. Es wird nicht von anderen dazwischenliegenden Schichten beeinflusst und kann damit relativ störungsfrei gelesen werden. Die veränderte Fluoreszenz ist bei normalen Umgebungstemperaturen (bis 550 Grad Celsius) stabil. Erste Hyper-CDs sollen etwa 10 TB speichern können. Kapazitäten bis 1 PB sind nach Meinung des Erfinders theoretisch möglich. Der Erfinder, Dr. Eugen Pavel aus Bukarest, erhielt im November 1999 auf der EUREKA-Konferenz in Brüssel eine Goldmedaille. Die Technologie ist in 21 Staaten mit über 60 Patenten abgesichert.

Die Fortsetzung dieses Artikels finden Sie kommende Woche in der ComputerPartner-Ausgabe 25/05.

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