Bei Business-Intelligence-Lösungen handelt es sich nicht länger um komplexe und teure Systeme, von denen nur Großunternehmen mit großen Datenmengen, internem Know-How, und einer leistungsstarken Server-Infrastruktur profitieren können. In den letzten Jahren sind mit dem Siegeszug von Cloud Computing nämlich zahlreiche Lösungen im Bereich Geschäftsanalytik entstanden, die speziell für den Mittelstand konzipiert sind. Das Angebot an Cloud-basierten BI-Systemen ist im Vergleich zu anderen SaaS-Segmenten wie etwa CRM oder Collaboration zwar noch recht überschaubar.
Doch Business-Entscheidern im Mittelstand stehen immer mehr professionelle Alternativen zur Auswahl, die genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Da diese Tools im Browser laufen, ermöglichen sie eine schnelle und einfache Implementierung, ohne dass man sich selber mit der Installation und Konfiguration von spezieller Hard- und Software beschäftigen muss. Ein weiterer, entscheidender Faktor sind die Betriebskosten. Bis vor einiger Zeit konnten sich tatsächlich nur Großunternehmen klassische BI-Systeme leisten. Nach dem SaaS-Boom der letzten Jahre sind professionelle BI-Tools heute schon für weniger als 50 Euro im Monat zu haben.
- Marktübersicht Business Intelligence
Wer immer noch der Meinung ist, Business Intelligence sei nur etwas für Großunternehmen, der täuscht sich. Mittlerweile bietet der Cloud-Markt zahlreiche leistungsfähige Lösungen an, die speziell für Einsteiger und KMUs konzipiert sind. - Zoho Reports
Der auf Unternehmenssoftware für KMUs spezialisierte Softwarekonzern Zoho aus Indien präsentiert mit Zoho Reports eine Cloud-basierende Business-Intelligence-Lösung, die sich in erster Linie an Einsteiger richtet. - GoodData
2007 in San Francisco gegründet dient GoodData als eine On-Demand-BI-Lösung der Enterprise-Klasse, von der aber auch Mittelständler profitieren können. Im Vordergrund stehen dabei Flexibilität und leistungsstarke Analysewerkzeuge. - Geckoboard
Der 2010 in London gestartete Cloud-Service Geckoboard bietet ein flexibles, individuell anpassbares und optisch ansprechendes Management-Dashboard an, das Business-Entscheider in die Lage versetzt, geschäftskritische Leistungskennzahlen aus verschiedenen Online-Anwendungen und eigenen Datenquellen zentral zu visualisieren. - Tableau Online
Tableau Online stellt eine On-Demand-Version der bewährten BI-Lösung für mittelständische Unternehmen Tableau Server dar, die die Erstellung interaktiver und flexibler Management-Dashboards im Browser ermöglicht und On-Premise betrieben wird. - Roambi Analytics
Mit Roambi Analytics erhalten Unternehmensanwender eine anspruchsvolle BI-Lösung, die das Thema Mobile Computing in den Fokus stellt. Mithilfe eines interaktiven Online-Editors lassen sich mit wenig Aufwand professionelle Datenvisualisierungen erstellen. - Klipfolio
Die Web-basierte BI-Lösung Klipfolio aus Kanada stellt eine ganze Reihe leistungsfähiger Werkzeuge für die Integration, Verwandlung und Visualisierung beliebiger Datenmengen bereit. Aufwarten kann das System mit Programmierschnittstellen zu über 1000 Online-Diensten, mit denen sich wichtige KPIs (Key Performance Indicators) automatisch in die eigenen Business-Dashboards einbinden lassen. - Bime
Die US-amerikanische Softwareschmiede We Are Cloud, Inc. bietet mit Bime eine professionelle BI-Lösung der Enterprise-Klasse, die vollständig in der Cloud betrieben wird. Die auch für kleine und mittelständische Firmen geeignete Plattform kann vor allem durch große Flexibilität bei der Datenintegration überzeugen. - Datahero
Auch der BI-Dienst DataHero aus Palo Alto macht Business-Intelligence für den Laien attraktiv. Denn um effektive Datenvisualisierungen zu erstellen, benötigen Anwender keinerlei Programmier- oder besondere Fachkenntnisse. - Chart.io
Bei Chart.io handelt es sich um eine weitere Business-Intelligence-Lösung aus dem Sillicon Valley, die seit 2010 auf dem Markt verfügbar ist. Zu den unterstützen Datenquellen zählen neben den üblichen Alternativen auch populäre Cloud-Plattformen wie Amazon S3 und Windows Azure. - Cyfe
Cyfe bietet eine umfangreiche Cloud-Plattform für die Integration, Visualisierung und Auswertung beliebiger geschäftskritischen Daten an, die in Sachen Funktionalität, Flexibilität und Integrationsmöglichkeiten den Vergleich mit den Schwergewichten Tableau Software, GoodData und Co nicht scheuen muss – im Gegenteil.
Ganzheitliche Lösungen erleichtern den Einstieg
Neben diesen wichtigen Faktoren spielen die Themen Funktionalität und Usability bei der aktuellen Entwicklung des BI-Marktes eine entscheidende Rolle. Moderne BI-Lösungen verfolgen meist einen ganzheitlichen Lösungsansatz, bei dem sämtliche Prozesse rund um Integration, Bearbeitung, Visualisierung, Auswertung und Sharing von geschäftskritischen Daten optimal abgedeckt werden. Das sind die wesentlichen Funktionen, die von modernen Business Intelligence-Systemen heute bereitgestellt werden.
Zahlreiche Integrationsmöglichkeiten und Datenquellen
Von Dateien in einfachen, weitverbreiteten Standard-Formaten wie Text, HTML, CSV, XLM oder JSON; über populäre Datenbanksysteme wie MySQL oder PostgreSQL; bis hin zu populären Online-Diensten, Business-Lösungen und komplexen Big Data-Anwendungen: Moderne BI-Lösungen bieten Unterstützung für die unterschiedlichsten Datenquellen. Man muss im Einzelfall deshalb überprüfen, welche Produkte vom Anbieter unterstützt werden.
Große Flexibilität dank offener APIs
BI-Tools verfügen in der Regel über offene Programmierschnittstellen (API - Application Programming Interface), die Anwender einsetzen können, um Daten aus einer beliebigen Datenquelle automatisiert in das System importieren zu können. Der Implementierungsaufwand solcher individuellen Integrationen sollte allerdings im Vorfeld ausführlich diskutiert werden, denn maximale Flexibilität hat natürlich ihren Preis.
Effiziente Datenanalyse
Für die effiziente Bearbeitung und Auswertung der Rohdaten stehen zahlreiche Hilfsmittel wie Charts, Diagramme, Tabellen und weitere grafische Elemente bereit. Damit werden Anwender in die Lage versetzt, für spezifische Datentypen das passende Visualisierungsmedium einzusetzen. Bei der Datenvisualisierung kann man oft auf grafische Editoren zurückgreifen, die die Erstellung von Berichten einfach per Drag und Drop ermöglichen.
- Das Web ist die Infrastruktur, der Browser die Plattform
Grundlage des digitalen Wandels sind die allzeitige, globale Verfügbarkeit von Daten durch das Internet und der über Browser erfolgende Zugriff auf diese Daten. Diesem System aus Infrastruktur und dazugehörigen Plattformen müssen sich zukünftig nicht nur Software, sondern auch Produkte, Unternehmensprozesse und Geschäftsmodelle unterordnen, wenn sie sinnvoll eingesetzt bzw. gegenüber der Konkurrenz erfolgreich sein sollen. Kurz: Nur wer letztlich alles auf die Struktur des Webs ausrichtet, bleibt am Markt. - Die Digitalisierung als Chance begreifen
Die Digitalisierung verändert unser aller Verhalten, als privater Konsument wie auch als Geschäftskunde. Die Digitalisierung schafft neue Nutzungsmöglichkeiten für Bestehendes, aber auch Raum für gänzlich Neues. Der Versandhandel hat sich etwa vom Katalog- zum digitalen Onlinehandel entwickelt. Dank flexibler Fertigungsmethoden wie 3D-Druck und leistungsfähigen Produkt-Konfiguratoren können Onlinehändler heute aber erstmals vollständig individualisierte "Massen"-Produkte vertreiben, den Großhandel umgehen und selbst Hersteller werden. Die Digitalisierung eröffnet also Chancen und Herausforderung zugleich. Abwenden lässt sie sich nicht. Ein Motto muss also heißen: Chancen begreifen und ergreifen! - Ideenbildung und Kreativität fördern
Um etwas gänzlich Neues zu schaffen, benötigt man entsprechende Ideen und kreative Lösungswege. Man muss abseits eingefahrener Wege denken. Etablierte, unflexible Standardentwicklungsprozesse wie die Wasserfallmethode eignen sich dazu nicht. <br /><br />Am ehesten kommen Unternehmen hier durch die intensive, wissensgetriebene Kooperation crossfunktionaler Teams zu wahrhaft innovativen Ansätzen. Deshalb gilt es, Funktionssilos im Unternehmen abzubauen, um Mitarbeiter und ihr Wissen zu vernetzen. - Innovationsprozesse etablieren
Digital Business Transformation ist eine echte Innovationsaufgabe. Um sowohl die gewonnenen Ansätze weiterzuentwickeln, als auch um eine nachhaltige Basis für eine Transformation zu schaffen, müssen diese Aufgaben als Innovationsprozess etabliert und gemanagt werden. Dazu gilt es, die optimale Balance zwischen Regeln und Freiheiten zu finden, und das jeweils individuell nach den Bedürfnissen des Unternehmens, der Mitarbeiter und den Anforderungen ihres Arbeitsalltags. <br /><br />Hilfreiche Orientierung bieten hier Prozess-Modelle wie Stage-Gate oder besser noch Elemente aus originär digitalen Methoden wie dem Lean Startup, dem Design Thinking bzw. dem klar dienstleistungsbezogenen Service Design. Was diese Methoden verbindet, ist ein nutzerzentriertes, kooperatives Konzeptions- und Entwicklungsvorgehen und das permanente Überprüfen der Annahmen und erzielten Ergebnisse. - Innovationskultur aufbauen
Kreativität fördern und Innovationsprozesse einführen ist notwendig, aber noch nicht hinreichend. Ohne eine vom Top-Management vorgelebte Innovationskultur bleiben diese Maßnahmen erfahrungsgemäß wirkungslos. Denn nur dort, wo die digitale Transformation gewollt ist, findet sie auch statt. Es ist die Aufgabe der Unternehmensführung, traditionelle und digitale Erfahrungswelten im Unternehmen produktiv zu vereinen. Kurz: "Nerds" und "Normalos" auf gleicher Ebene zusammenzubringen. Zu einer Innovationskultur gehören außerdem Gestaltungsfreiheiten für die Mitarbeiter sowie das Eingeständnis, dass jeder Fehler machen kann und darf. Nur wer den Mut zum Scheitern hat, geht auch nötige Risiken ein. - Offenheit leben und (Zwischen-)Ergebnisse teilen
Frei nach Edison "Innovation ist ein Prozent Inspiration, 99 Prozent Transpiration" sind Ideen ein wichtiger Faktor, aber eben nur der Ausgangspunkt. Der Rest ist harte Arbeit, die am besten kooperativ und in Netzwerken geleistet wird – auch über Unternehmens- und Branchengrenzen hinweg. Für letzteres bietet der Cross Industry-Ansatz eine strategische Handlungsoption. Die Basis dazu können nur eine offene Unternehmenskultur und offene Innovationsprozesse sein, in denen die Ergebnisse auch mit anderen geteilt werden. - Ressourcen bereitstellen
Nichts ist umsonst! Das gilt auch für die digitale Transformation. Veränderung und Innovation kosten Geld, benötigen Zeit, Personal und Betriebsmittel. Um die eigenen Ziele zu erreichen, müssen Unternehmen daher auch die entsprechenden Ressourcen bereitstellen. Es muss jedem klar sein, das Digital Business Transformation kein kleines Nebenprojekt sein kann, das einige Mitarbeiter mal so nebenbei stemmen. Es ist eine zentrale Aufgabe des ganzen Unternehmens und benötigt eine festinstallierte personelle Plattform – gefragt sind also "dedicated teams". - Lerneffekte anstatt monetärer Ergebnisse erwarten
Ein häufig auftretendes Problem bei der digitalen Transformation sind überzogene und starre Erfolgserwartungen. Das Management sollte also nicht sofort und ausschließlich auf die Zahlen schauen. Denn wie heißt es so schön: “No business plan survives first contact with a customer." Viel wichtiger ist die Lernkurve des Unternehmens: Wie reagiert der Markt? Welche Annahmen haben sich bestätigt, welche nicht? Lässt sich die Neuerung weiterentwickeln oder muss gegebenenfalls auf Grundlage der Lerneffekte vollkommen umgesteuert werden? - Interation anstatt fixer Plan
Belastbare, intelligente Lerneffekte können sich aber nur einstellen, wenn getroffene Annahmen methodisch als Hypothesen formuliert und anhand klarer Kriterien am Markt überprüft werden. Die Ergebnisse oder Schlussfolgerungen fließen dann in den nächsten Prozess ein. Ein Projektvorgehen, das sich kontinuierlich wiederholen muss (Iteration).<br /><br />Auch vor diesem Hintergrund ist der Nutzen von Innovationsmodellen und Entwicklungsmethoden wie Lean Startup, Scrum, Design Thinking oder Service Design so hoch einzuschätzen. Sie sind allesamt iterative Methoden. Für den gesamten Innovationsprozess sollte man sich zudem die Loose/Tight-Empfehlung des Innovationsmanagements zu Herzen nehmen: Je jünger das Innovationsprojekt, desto weniger Regelung und budgetäre Zielvorgaben – je konkreter und reifer, umso mehr Planung und Prozess. - Erfolge feiern
In der Regel lassen sich digitale Transformationsprojekte nicht sofort mit den Zahlen etablierter Geschäftsfelder vergleichen. Aber zum einen sind schon überschaubare monetäre Ergebnisse ein positives Signal. Zum anderen lassen sich Erfolge auch anders messen. Selbst ein "gescheitertes" Projekt kann im Rahmen einer Digital Business Transformation äußerst erfolgreich sein, wenn man aus ihm die entsprechenden Lehren ziehen kann – was ja nur eine Frage der Vorbereitung und des Projektvorgehens ist.<br /><br /> Da jeder Wandel auch immer eine emotionale Anstrengung für alle Beteiligten ist, sollten Unternehmen die Erfolge auf dem Weg zur digitalen Transformation außerdem gebührend feiern. Wie das am besten gelingt, sollten sie jedoch selbst am besten wissen.
Individuelle Business Dashboards
Eins der Killer-Features moderner BI-Lösungen besteht darin, dass sich Business-Entscheider in den Fachabteilungen ihre eigenen Management-Dashboards flexibel und individuell nach eigenen Bedürfnissen zusammenbauen können. Von Social Media Monitoring, über Web und Marketing Analytics bis hin zu umfassenden Verkaufsberichten, die entscheidende KPIs (Key Performance Indicator) wie Umsatz, Gewinn und Kosten visualisieren: Jeder kann die Daten analysieren, die für ihn relevant sind.
Daten einfach teilen und exportieren
Sowohl einzelne Berichte als auch umfangreiche Dashboards lassen sich in der Regel im PDF oder ähnlichen Formaten exportieren. Zudem besteht häufig die Möglichkeit, eigene Reports mit Kollegen, Partnern und Kunden schnell und unkompliziert zu teilen. Dazu genügt ein einfacher Link, den man per E-Mail an berechtigte Nutzer senden kann.
Im Folgenden stellen wir zehn professionelle BI-Lösungen aus der Cloud vor, die solche Features implementieren. Davon können nicht nur Profis und Vielnutzer, sondern vor allem auch Einsteiger profitieren.