Eine preiswerte Smartwatch mit Premium-Gefühl

Xiaomi Redmi Watch 4 Test

30.05.2024
Von  und Mike Sawh
Michael Söldner schreibt News zu den Themen Windows, Smartphones, Sicherheit, Hardware, Software, Gaming, Auto sowie Raumfahrt auf pcwelt.de.
Die Redmi Watch 4 von Xiaomi ist eine preiswerte Smartwatch mit Fitness-Tracker für Android und iOS. Welche Abstriche müssen Sie für den Preis hinnehmen?
Foto: Mike Sawh

Auf einen Blick

Pro

  • Großer, heller Bildschirm

  • Einfach zu bedienen

  • Zahlreiche Fitnessfunktionen

  • Günstig

Kontra

  • Grundlegende Smartwatch-Funktionen

  • Herzfrequenz wird nur ungenau erfasst

  • Starke Konkurrenz

Fazit

Die Redmi Watch 4 beweist, dass auch billige Smartwatches ein schönes Design und eine ausgefeilte Software bieten können. Aber im Vergleich zur Konkurrenz bekommen Sie anderswo mehr für Ihr Geld.

Redmi will mit seinen Smartwatches nicht die Apple Watch oder die Samsung Galaxy Watch von ihrem Thron stoßen. Stattdessen richtet sich Xiaomi an Menschen, die nicht viel Geld für ein Wearable ausgeben wollen, sich aber dennoch ein gut aussehendes Gerät mit einer reibungslosen Softwareerfahrung wünschen.

Mit der Watch 4 konzentriert sich der Hersteller auf die Verbesserung des Designs und liefert gleichzeitig eine intelligentere Smartwatch ab.

Sehen Sie sich unsere Übersicht der besten Smartwatches an, um einen Überblick über die Konkurrenten zu bekommen.

Die Redmi Watch 4 bringt die Smartwatches von Redmi einen deutlichen Schritt nach vorn. Diese preiswerte Option fühlt sich sowohl bei der Hardware als auch bei der Software weniger billig an als die Vorgänger.

Design & Aufbau

  • Erhältlich in den Gehäusefarben Grau oder Schwarz

  • Bequemes, aber dennoch merkwürdiges Armband

  • 5 ATM Wasserdichtigkeit

Die Redmi Watch 4 ist entweder in einem obsidianschwarzen oder silbergrauen Gehäuse erhältlich. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und nicht aus Kunststoff, wie bei vielen Smartwatches in dieser Preisklasse.

Dazu gibt es ein passendes schwarzes oder graues TPU-Armband. Alternativ sind auch hellere Armbänder erhältlich. Das Entfernen der Armbänder vom Gehäuse ist zudem wirklich einfach.

Foto: Mike Sawh

So konnte ich auf ein farbenfrohes, blaues Armband wechseln. Damit lässt sich das Gesamtbild der Watch 4 aufwerten. Der Armbandverschluss ist allerdings unnötig fummelig. Es bleibt ein Rätsel, warum sich Redmi gegen einen traditionelleren Verschluss entschieden hat.

Der Look ist insgesamt ziemlich minimalistisch, mit einem einzigen, drehbaren Knopf im Stil einer Uhrenkrone.

Foto: Mike Sawh

Mit einer Gehäusegröße von 47,5 Millimetern wirkt das Gadget zwar recht groß am Handgelenk, aber mit etwas über 30 Gramm ist die Uhr auch nicht sonderlich schwer. Mit einer Dicke von 10,5 Millimetern ist sie zwar nicht die dünnste Smartwatch auf dem Markt, aber sie fühlt sich nicht wie ein klobiges Ungetüm an, auch nicht an schlanken Handgelenken.

Die Uhr hat einen ziemlich minimalistischen Look, mit einem einzigen, drehbaren Knopf im Stil einer Uhrenkrone. Damit lässt sich der Bildschirm aufwecken, der App-Bildschirm aufrufen oder zum Hauptbildschirm der Uhr zurückzukehren. Ein Scrollen durch die Benutzeroberfläche ist mit dem Knopf ebenfalls möglich.

Sowohl das Gehäuse als auch das Armband sind schwimmtauglich dank einer Wasserdichtigkeit von 5 ATM. Sie können mit der Uhr bis zu einer Tiefe von 50 Metern untertauchen.

Bildschirm & Audio

  • 1,97-Zoll-AMOLED-Display

  • Unterstützt den Always-on-Modus

  • Integrierter Lautsprecher für Bluetooth-Anrufe

In dem 47,5 Millimeter großen Gehäuse befindet sich ein ziemlich großer 1,97-Zoll-AMOLED-Touchscreen mit einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz und einer maximalen Helligkeit von 600 Nits. Das bedeutet einen deutlichen Sprung gegenüber der Redmi Watch 3.

Die Bildschirmqualität ist zwar nicht ideal. Das Display ist jedoch hell und es gibt keinen großen schwarzen Rahmen, der den größeren Bildschirm verdeckt. Die Farben wirken ein wenig verwaschen, vorwiegend im Vergleich zu den AMOLED-Displays einiger Konkurrenten.

Die Unterstützung für das immer aktivierte Display ermöglicht Ihnen, die Smartwatch als klassische Uhr zu nutzen oder den intelligenten Modus zu aktivieren.

Foto: Mike Sawh

In den Display-Einstellungen der Uhr können Sie die Helligkeit des Displays verändern und die reaktionsschnellen Aufwachgesten einschalten. Das Always-On-Display lässt sich wahlweise dauerhaft aktivieren oder die Uhr entscheidet selbst, wann der Bildschirm deaktiviert werden soll.

Auch das Telefonieren mit der Redmi Watch 4 ist möglich. Sie müssen nur sicherstellen, dass sich Ihr Smartphone in der Nähe befindet und es über Bluetooth gekoppelt ist.

Die Tastatur der Smartwatch hat eine angenehme Größe, um Nummern einzugeben. Die Anrufqualität ist laut und klar. Es überrascht allerdings nicht, dass Sie auf hochwertigeren Smartwatches eine ausgefeiltere Unterstützung für das Telefonieren finden.

Software & Funktionen

  • Hyper OS

  • Notfall-Kontaktmodus

  • Kompatibel mit Android- und iOS-Smartphones

Die Redmi Watch 4 setzt wie die Xiaomi Watch S3 auf das Xiaomi-Betriebssystem Hyper OS. Dieses ist sowohl mit Android als auch mit iOS kompatibel und soll auf allen Geräten ein einheitliches Erlebnis bieten.

Ich habe die Uhr hauptsächlich mit einem iPhone getestet. Für einige Zeit war die Smartwatch aber auch mit einem Android-Gerät gekoppelt. In beiden Fällen haben Kopplung und Synchronisierung zuverlässig funktioniert.

Die Software der Uhr läuft unauffällig im Hintergrund und ist einfach zu bedienen. Sie bietet schöne, große Widgets und einen Hauptbildschirm für Apps. Schnelleinstellungen und Benachrichtigungen sind hingegen mit einem Wisch vom Hauptbildschirm zu erreichen.

Foto: Mike Sawh

Redmi nennt keine Details zum verbauten Prozessor oder Arbeitsspeicher der Watch 4. Das Wischen durch die Bildschirme läuft zwar nicht ganz reibungslos ab, es gibt aber auch keine drastischen Ruckler.

Die kostenlose Mi Fitness Smartphone-App ist sicherlich nicht die schönste Anwendung für Wearables. Aber sie ist gut genug, um Ihre Gesundheits- und Fitnessstatistiken abzubilden und neue Watchfaces hinzuzufügen. Außerdem lassen sich hier Benachrichtigungen konfigurieren und unterschiedliche Überwachungsmethoden für den Sauerstoffgehalt im Blut aktivieren.

Zudem können Sie Apps von Drittanbietern wie Strava, Apple Health und jetzt auch Suunto nutzen, um Ihre Gesundheits- und Fitnessstatistiken auf anderen Plattformen zu teilen. Das ist bei diesem Preis nicht selbstverständlich.

Dazu kommen Telefonbenachrichtigungen, die Steuerung der Musikwiedergabe auf Ihrem gekoppelten Smartphone, Wetter- und Kalenderaktualisierungen und Aufgabenlisten. Zusätzlich wird auch ein Modus zum Wiederfinden Ihres Smartphones geboten. Weiterhin kann die Uhr als Smartphone-Kameraauslöser eingespannt werden.

Einige Funktionen fehlen jedoch auch: Einen App-Store, kontaktlose Zahlungen oder einen eigenen Musik-Player gibt es nicht. Das ist angesichts des Preises aber auch nicht verwunderlich.

Foto: Mike Sawh

Redmi bietet überdies einen SOS-Notfallmodus, mit dem Sie über das integrierte Mikrofon und den Lautsprecher ihren Notfallkontakt erreichen können. Dreimaliges Drücken der Krone löst einen Alarm aus, wenn Sie in Schwierigkeiten geraten. Da die Smartwatch jedoch keine eigene Mobilfunkverbindung aufbauen kann, muss sich das Smartphone immer in der Nähe befinden, um derartige Alarme auszulösen.

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