Cloud Market Update 2015

Wolkig mit Aussicht auf digitale Unternehmen



René Büst ist Research Director in Gartners Managed Business and Technology Services Team mit Hauptfokus auf Infrastructure Services & Digital Operations. Er analysiert Entwicklungen im Bereich Cloud Computing (Anbieter von Managed Cloud-Services und Public Cloud sowie Cloud-Strategien wie IaaS, PaaS und Multicloud), digitale Infrastrukturen und Managed Services sowie den Einfluss der digitalen Transformation auf die IT. Seit Mitte der 90er Jahre konzentriert sich Herr Büst auf den strategischen Einsatz der IT in Unternehmen und setzt sich mit deren Einfluss auf unsere Gesellschaft sowie disruptiven Technologien auseinander.
An Cloud Computing führt für Unternehmen in Zeiten der Digitalisierung kein Weg vorbei. Die steigende Bedeutung der Technologie ist auch auf dem deutschen Cloud-Markt spürbar.
 
  • Cloud Computing entwickelt sich im Unternehmensumfeld von der Trend- hin zur Basis-Technologie - auch in Deutschland
  • Das boomende Internet der Dinge wird den Markt weiter beflügeln
  • Die Cloud ist das Vehikel der digitalen Transformation in Deutschland

Harte Zahlen sprechen für sich. Wer weiterhin annehmen sollte, dass die Cloud ausschließlich eine Spielwiese für Entwickler ist, der muss sich von den 1,8 Milliarden Dollar Umsatz (391 Millionen Dollar Gewinn) der Amazon Web Services (AWS) eines Besseren belehren lassen. Solche Zahlen lassen sich nicht nur mit ein paar kleinen Workloads erzielen, sondern sind ein eindeutiges Indiz für die steigende Bedeutung bei Unternehmenskunden. Die Stärke, die AWS auf dem internationalen Parkett beweist, überträgt sich immer mehr auf Deutschland und wirkt sich positiv auf den deutschen Cloud-Markt aus.

Unternehmen kommen im Jahr 2015 nicht mehr um das Thema Cloud Computing herum - wir geben Ihnen eine aktuelle Übersicht über den Markt und seine Entwicklungen.
Unternehmen kommen im Jahr 2015 nicht mehr um das Thema Cloud Computing herum - wir geben Ihnen eine aktuelle Übersicht über den Markt und seine Entwicklungen.
Foto: Slasha - shutterstock.com

Gandhi, WLAN und die Cloud

"First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win." - Das immer wieder gerne genutzte Zitat von Mahatma Gandhi findet sich auch in der Geschichte der Cloud in Deutschland wieder. Anfangs als Hype belächelt, folgte der Kampf mit zum Teil abwegigen Argumenten, bei denen immer wieder die Themen Datenschutz & Datensicherheit medienwirksam und unlauter vermischt wurden. Zum Ende des Jahres 2014 nahm die Verbreitung der Cloud in Deutschland dann jedoch rasant zu, was sich im Jahr 2015 weiter fortsetzt.

Eine Analogie zur Cloud-Entwicklung lässt sich im Siegeszug der WLAN-Verbreitung in Unternehmen wiederfinden und zeigt, warum auch die Cloud sich letzten Endes durchsetzen wird. Zu Beginn standen diejenigen CIOs am Pranger, die es wagten eine WLAN-Infrastruktur einzuführen und ihr Unternehmen damit der Außenwelt zu öffnen. Heute lachen genau diese Kritiker, wenn ihnen kein WLAN angeboten wird. Psychologie und die technologische Entwicklung machen es möglich - zumal WLANs weiterhin als nicht sicher gelten.

Die Cloud als Grundlage digitaler Transformation

Bei rund 75 Prozent der deutschen Unternehmen ist Cloud Computing ein fester Bestandteil der IT-Agenda. Hierbei ist die Cloud entweder ein aktiver Part des produktiven IT-Betriebs und wird im Rahmen von Projekten und Workloads eingesetzt oder die Unternehmen befinden sich in der Planungs- oder Implementierungsphase. Hierbei zeigt sich ein klarer Trend zur Hybrid Cloud. Über die Hälfte der Befragten (57 Prozent) setzt auf dieses Cloud-Betriebsmodell. Im Rahmen von Multi-Cloud-Strategien nehmen zudem Managed Private Cloud Umgebungen (57 Prozent) eine immer größer werdende Bedeutung ein.

Die Hybrid Cloud steht insbesondere deswegen im Fokus, da sich Unternehmen intensiv mit dem Thema der Data Gravity beschäftigen. Hierbei geht es um die Unbeweglichkeit der Daten. Entweder weil die Datenmenge zu groß ist, um sie in die Cloud zu verlagern oder weil rechtliche Rahmenbedingungen es erforderlich machen, die Daten im eigenen Besitz zu behalten. Eine hybride Cloud-Architektur ist in der Lage die Herausforderungen der Data Gravity zu adressieren und eindeutige Lösungsansätze zu bieten. Dabei ist es nicht mehr notwendig die Daten zu bewegen. Stattdessen bleiben diese auf einem eigenen Storage-System (z.B. in einer Managed Private Cloud) liegen und die Public Cloud Services (Rechenleistung, Applikationen, usw.) greifen dann zur Verarbeitung auf die Daten zu. Im Laufe der Verarbeitung wurden die Daten durch die Public Cloud Services zwar verändert und gegebenenfalls neue Daten erzeugt. Jedoch verlassen diese niemals das Storage-System in Richtung Public Cloud.

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Best in Cloud 2015

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Nur etwa 25 Prozent der deutschen IT-Entscheider sehen für die Cloud keinen Platz auf ihrer IT-Agenda. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie lange diese das noch durchhalten werden. Der Druck durch die eigenen Fachabteilungen nach mehr Flexibilität und kurzem Time-to-Market neuer Applikationen wird stetig größer. Es wird daher darauf hinauslaufen, dass es für CIOs keine Möglichkeit geben wird ohne die Nutzung von Cloud Services - in welcher Spielart auch immer - auszukommen. Denn wer möchte sich schon vorwerfen lassen die Chancen der digitalen Transformation fahrlässig zu verspielen?

Die Technologie des Cloud Computing ist eine wesentliche Triebfeder der Digitalisierung.
Die Technologie des Cloud Computing ist eine wesentliche Triebfeder der Digitalisierung.
Foto: Crisp Research
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