Fazit: Fritzbox ist nichts für Profis
Router- und Firewall-Produkte wie die Fritzbox, die von Providern als "Zugabe" zum Internet-Anschluss mitgegeben werden, sind für den privaten Bereich durchaus in Ordnung. Dort ist es immer auch möglich, dass die vorhandene Technik und die Geräte an die Möglichkeiten und Einschränkungen dieser Geräte angepasst werden.
Ganz anders ist jedoch die Situation im professionellen Umfeld - und das gilt nicht nur für große Firmen mit entsprechend umfangreichen IT-Abteilungen, sondern auch für kleine und mittlere Betriebe: Die Sicherheit des eigenen Netzwerks sowie aller Geräte und Anwendungen darin ist ganz entscheidend von dieser einen Ressource abhängig.
Ganz gleich ob es um das professionelle Management der Geräte oder beispielsweise um die Einrichtung von dedizierten WLAN-Netzen oder VPNs geht: Mit den Home-Routern vom Schlage der Fritzbox - und das gilt auch für die Highend-Geräte aus diesem Bereich - stoßen Anwender schnell an die Grenzen der Verwaltbarkeit und der Machbarkeit. Wenn dann noch Kriterien wie eine möglichst hohe Verfügbarkeit oder gar ein Management-Zugriff aus der Ferne über eine redundante ISDN-Leitung hinzukommen, dann kann die Entscheidung nur für eine Lösung aus dem professionellen Umfeld ausfallen.
Abschließend sollte bei einer Entscheidung für ein solches System auch der Blick auf die Firewall-Funktionen sehr kritisch ausfallen: Wie in diesem Artikel ausgeführt reichen die Fähigkeiten einer "normalen" SPI-Firewall heute keinesfalls mehr aus, um ein Netzwerk vor den Bedrohungen aus dem Netz zu schützen: Fast alle bekannt gewordenen großen Angriffe und Malware-Attacken der letzten Monate kamen gekapselt in die Netze - verpackt in ein HTTP-Paket, das ein Anwender beim normalen Ansurfen einer Webseite mitgebracht hatte. In solchen Fällen ist eine Fritzbox machtlos; hier können nur professionelle Geräte mit der entsprechenden Technik helfen, die den kompletten Netzwerkverkehr untersuchen und "verstehen".
Der Beitrag basiert auf einem Artikel der ChannelPartner-Schwesterpublikation Computerwoche. Autoren sind Thomas Bär, freier IT-Journalist und Frank-Michael Schlede, freier IT-Fachjournalist in Pfaffenhofen an der Ilm.