Dicke Wände und weite Strecken
Dicke oder feuchte Wände sind Gift für ein WLAN. Auch Leichtbauwände sind oftmals aufgrund der Dämpfungsmaterialien ein Problem. Des Weiteren können Möbel und weite Entfernungen, etwa über mehrere Stockwerke, die Surf-Geschwindigkeit spürbar mindern. Nun schlagen wir nicht vor, dass Sie bei Ihrem Kunden mit dem Vorschlaghammer auftauchen - wir stellen Ihnen ein paar einfache und ein paar komplexere Lösungen vor. Die Wand Ihres Kunden bleibt heil.
Bei kleineren Wohnungen genügt es meist schon, wenn Sie den Router geschickt platzieren. Wählen Sie eine zentrale Stelle und einen hohen Ort, etwa ein Regal oder hängen Sie den Router direkt an die Wand.
Mehr Reichweite erzielen Sie beispielsweise mit einer Richtfunkantenne. Dafür benötigt Ihr Router aber einen (RP-)SMA-Anschluss. Nun können Sie eine solche Antenne für nahezu Garnichts aus einer Pringles-Dose oder einem Klobürstenhalter selbst basteln - allerdings kommt das bei Kunden nicht zwingend gut an.
Die bessere Alternative ist ein Repeater. Auf halber Strecke eingesetzt, erweitern sie den Sendebereich. Zum Beispiel kostet der kleine Fritz WLAN Repeater N/G rund 90 Euro und kommt einfach in eine Steckdose.
Einen ganz anderen Weg, nämlich durch die Stromleitungen, beschreiten Sie mit Powerline alias Homeplug. Dabei werden die Daten durch Adapter über die Stromleitung geschickt, also genau genommen nicht mehr wireless - aber auch nicht per Extra-Kabel quer durch das Büro, die Praxis oder die Wohnung.
Zu den wirklichen Powerline-Vorteilen zählt neben einer leichten Installation und hohem Tempo (theoretisch bis zu 200 Mbit/s) auch eine erhöhte Sicherheit, da der Datenfluss spätestens am Stromzähler endet.
Doch auch die Nachteile sollen nicht verschwiegen werden: Höhere Kosten - 80 bis 100 Euro müssen Sie für ein Starterkitt mit zwei Steckern rechnen, mit 50 bis 70 Euro für jeden weiteren Stecker sind schnell 200 Euro beisammen -, die bedauerlicherweise schlechte Kompatibilität mit anderen Herstellern oder älteren Standards und eine hohe Störanfälligkeit.
Im Idealfall sollte jeder Adapter seine eigene Steckdose mit ausreichend Raum zur Belüftung haben; andere Geräte an Steckerleisten können einschränkende Auswirkungen haben.