Fachkräftemangel und die Zukunft der Distribution
channelpartner.de: Herr Dressen, wie begegnen Sie dem Fachkräftemangel?
Michael Dressen: In München ist das sicherlich eine Herausforderung, doch wir sind ja auch noch an anderen Standorten vertreten: in Leinfelden-Echterdingen, Trier, Braunschweig, Nettetal, Berlin und Wien. Dadurch sind wir örtlich flexibler geworden, was Neueinstellungen betrifft. Und man braucht heute nicht mehr alle Mitarbeiter unter einem Dach, sie sind ja auch ohne ein gemeinsames Gebäude hervorragend miteinander vernetzt - dank der modernen Technik.
channelpartner.de: Das geht sogar über Deutschland hinaus, oder?
Michael Dressen: Ja, bestimmte Business Units führen wir über die Länder hinweg. Das bringt eine beträchtliche Kostenersparnis mit sich.
channelpartner.de: Zurück zum Fachkräftemangel. Was unternehmen Sie konkret, um Young Potentials für sich zu gewinnen?
Michael Dressen: Wir haben unsere eigenen Recruiting-Programme. Wir bieten Duale Studienplätze, stellen viele Studienabgänger ein und führen mit ihnen unsere Trainee-Maßnahmen durch. Dabei stellen wir fest, dass nicht jeder Kandidat der "Shooting Star" ist. Deswegen ist es sehr schwierig, eine ausgeschriebene, fest definierte Position mit der Person zu besetzen, die über das notwendige Know-how verfügt - vor allem in den Marktsegmenten Security und Cloud.
Dennoch, wir öffnen uns neuen Recruiting-Methoden: Man kann zum Beispiel über Twitter eine Bewerbung an uns senden. Hinzu kommen Skype-basierte Interviews mit den Kandidaten. Hier leben wir die Digitalisierung vor.
- Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Der 2018 im Rahmen der Channel Excellence Awards erstmals vergebene Sonder-Award Channel Women of the year ging an Katrin Bulla von Eno Telecom. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Matthias Kohlstrung erklärt, wie Brother der Channel-freundlichste Druckerhersteller werden konnte. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Gerry Steinberger nahm für HPE den Sonder-Award in der zukunftsträchtigen Kategorie Converged Systems entgegen. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Das Kaspersky-Team Stefan Rojacher, Ilijana Vavan und Peter Neumeier präsentieren den an ihr Unternehmen vergegebenen Channel Excellence Award in der Kategorie Security. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Display-König wurde wie im Vorjahr LG: Heinz-Dieter Speidel, Tanja Ludwig und Frank Sander lassen sich dafür feiern. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Gregor Bieler durfte für Microsoft den Sonder-Award im Bereich Cloud Solutions entgegennehmen. Außerdem wurde Microsoft wie bereits im Vorjahr auch in der Kategorie Software am besten bewertet. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Yvonne Müller dankt den Synology-Vertriebspartnern für die exzellente Bewertung ihres Unternehmens in der Kategorie Storage-Komplettsysteme. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Gerit Günther war hocherfreut über den Channel Excellence Award in der Kategorie Stationäre Clients, mit dem die Händler die intensiven Bemühungen von Acer um den Channel belohnten. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Joachim Bührer nahm den Channel Excellence Award als bester TK-Distributor für Michael Telecom von München mit nach Hause nach Bohmte im Landkreis Osnabrück. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Torsten Schnutz (Despec Supplies) erhielt zum ersten Mal den Channel Excellence Award in der Kategorie Spezial-Distribution. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Martin Böker (Samsung) freut sich über die Auszeichnung mit dem Channel Excellence Award im Bereich Mobile Clients. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Acmeo wurde VAD des Jahres 2018. Die Glückwünsche nahm Henning Meyer entgegen. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Michael Sadranowski durfte wie im Vorjahr für AVM gleich zwei Awards entgegennehmen: Im Bereich Netzwerke und bei IP-Telefonie-Endgeräten sind die Händler mit dem Unternehmen hochzufrieden. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Georg Albrecht (Lenovo) mit dem Channel Excellence Award in der Kategorie Server. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Sven Buchheim (Bluechip) erhielt den Channel Excellence Award in der Kategorie Vollsortimenter. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Michael Beilfuß, Mitglied der Geschäftsführung beim ChannelPartner-Herausgeber IDG, durfte zur Verleihung der Channel Excellence Awards in München neben den Siegern in den insgesamt 20 Katgeorien auch zahlreiche Vetreter der vom Channel als Prefered Vendor respektive Prefered Distributor ausgezeichneten Unternehmen begrüßen. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
Moderatorin Ilka Groenewold und ChannelPartner-Chefredakteur Ronald Wiltscheck führten als bewährtes Duo durch die Gala anlässlich der Verleihung der Channel Excellence Awards. - Channel Excellence Awards 2018 - Die Sieger
GfK-Experte Professor Dr. Rudolf Aunkofer erläuterte im Vorfeld der Award-Verleihung die Bewertungsmethode und gab interessante Einblicke in aktuelle Trends im Channel, die sich in den GfK-Zahlen abzeichnen.
channelpartner.de: Apropos Digitalisierung, zielen Ihren Anstrengungen in dieser Richtung auch darauf ab, mit möglichst wenig (menschlichem) Personal auszukommen?
Michael Dressen: Das ist auf der einen Seite sicherlich so, etwa im Bereich Logistik, oder beim Handling der Projektanfragen. Andererseits benötigen wir mehr Mitarbeiter, die unsere Reseller technisch unterstützen und beraten, etwa im Bereich Cloud, Artificial Intelligence und Security. Den Druckerverkauf kann ich dagegen weitgehendst automatisieren. Als ich vor zwanzig Jahren in der Distribution anfing, betrug der Umsatz pro Mitarbeiter 400.000 DM, heute sind es acht Millionen Euro. Und dieser Prokopf-Umsatz wird weiter steigen.
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channelpartner.de: GfK-Analysen zufolge haben sich die Geschäftsmodelle der Distribution in den vergangenen Jahren massiv gewandelt, die Distributoren sind für den SMB-Fachhandel weiter attraktiver geworden. Immer seltener bestellen diese Fachhändler die von ihren Kunden gewünschten Produkten im Retail. Trifft das Ihrer Erfahrung nach zu?
Michael Dressen: Wir hatten im SMB-Umfeld einen starken Zuwachs erlebt. Wir führen das aber nicht nur darauf zurück, dass diese Kunden früher im Retail eingekauft hätten. Wir wachsen auf Kosten unserer Wettbewerber.
channelpartner.de: Laut GfK sind Sie für die meisten Fachhändler nicht der präferierte Distributor. Tech Data wird aber sehr oft als die zweite Beschaffungsquelle betrachtet, wenn die gewünschten Ware bei Also oder Ingram Micro nicht erhältlich oder zu teuer ist.
Michael Dressen: Das ist auch unser Eindruck. Wir glauben, dass wir schneller wachsen als die beiden Mitbewerber, was nicht verwunderlich ist, weil die anderen als Platzhirsche eigentlich nur verlieren können. Wir sind hier "New Kids on The Block", die im Moment stark dazu gewinnen.
channelpartner.de: Bis Sie irgendwann die Nummer Eins sind?
Michael Dressen: Das sind wir heute schon, nur eben nicht in allen Produkt- und Vertriebsbereichen. Spätestens dann, wenn es so weit ist - auch bei den Endpoints - dann gehe ich in Rente. Aber so weit sind wir noch lange nicht!
channelpartner.de: Aus der bisherigen Wertschöpfungskette im Channel: Hersteller - Distributor -Reseller - Endkunde entsteht derzeit ein Wertschöpfungsnetz, in dem die einzelnen Player unterschiedliche Rollen einnehmen: Mal sind sie Kunde, mal Reseller und in anderen Szenarien Anbieter. Wo liegt da heute die Rolle der Distribution, und wie wird sie in zehn Jahren arbeiten, Herr Dressen?
Michael Dressen: Durch die Digitalisierung wird es viele Veränderungen geben. Mit printer4you.com und unserer Cloud-Plattform demonstrieren wir, dass man neues Business betreiben kann, ohne dem Channel untreu zu werden. Wie es in zehn Jahren aussehen wird, das ist schwierig zu beantworten. Bis 2020 sehe ich erstmals keine gravierenden Änderungen. Die Formen der Zusammenarbeit werden sich aber ändern. Hier sehe ich große Herausforderungen an die Kompetenzen unserer Partner, wobei viele von ihnen diesbezüglich hervorragende Arbeit leisten.
In der Cloud gehen manche Hersteller ihre Kunden direkt an, aber das funktioniert nur bei Consumern, etwa bei Apple, Facebook und Google. Wenn diese Hersteller aber ihre angestammten Bereiche verlassen, weil sie etwa Hardware (Google) vertreiben wollen, dann benötigen sie die Dienste der Distribution. Und daran wird sich, denke ich, in den nächsten fünf Jahren nichts ändern.
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