Mit nur ein paar Stunden Verzögerung nach der Bereitstellung der Windows 10 Technical Preview hat Microsoft die dazu gehörige Server-Ausführung zum Download breitgestellt. Verfügbar sind die Bits des "Windows Server Technical Preview" auf TechNet und somit auch für diejenigen, die über kein Abo von MSDN (Microsoft Developer Network) verfügen. Wahlweise kann der Interessent die ISO-Datei zur eigenständigen Installation oder eine virtuelle Festplatte im VHD-Format herunterladen, auf der Microsoft die Beta-Version seines kommenden Serverbetriebssystems bereits vorinstalliert hat.
Außerdem hat Microsoft ein Image von Windows Server Technical Preview in seinen Azure-Katalog aufgenommen. Interessenten, die das neue Serverbetriebssystem zwar ausprobieren, aber nicht lokal installieren möchten, können also eine entsprechende virtuelle Maschine in der Azure-Cloud ausprobieren.
Als Ablaufdatum dieser Beta-Version von Windows Server Technical Preview hat Microsoft den 15. Februar 2015 gewählt, sodass genügend Zeit bleibt, sich mit den Bits vertraut zu machen. Neben dem vollwertigen Windows Server gibt es zudem das "Microsoft Hyper-V Server Technical Preview". Diese im üblichen Windows Server Core-Gewand daherkommende Virtualisierungsplattform bietet dieselben Funktionen wie die Hyper-V-Rolle von Windows Server Technical Preview.
Windows Server in neuer Optik
Nach Installation der grafischen Oberfläche fällt im Anschluss an das Hochfahren und der interaktiven Anmeldung bei Windows Server Technical Preview sofort auf: Der Kachel-Startbildschirm, der die grafische Benutzeroberfläche von Windows Server 2012 R2 dominierte, ist jetzt passé. Stattdessen begrüßt Windows Server Technical Preview den Administrator mit einem Startmenü, dessen Outfit an das Client-Pendant Windows 10 Technical Preview angelehnt ist - abgesehen von den Miniatur-Ansichten der App-Kacheln, die es hier standardmäßig nicht gibt.
Somit lässt sich das Startmenü auf dem Server ganz ähnlich wie auf dem Client verwenden und beispielsweise mit der Maus in der Höhe verändern. Das Netzschalter-Icon ist ebenfalls in das Startmenü gewandert und residiert dort nun in der rechten oberen Ecke.
- Lokales Setup
Die Installation von Windows Server Technical Preview gleicht der von Windows Server 2012 R2. - Betrieb in der Cloud
Windows Server Technical Preview lässt sich auch in der Azure-Cloud installieren und dort in einer virtuellen Maschine ausprobieren. - Vertrautes Gewand
Bis auf das zurückgekehrte Startmenü sehen die grafische Oberfläche sowie die GUI-Verwaltungstools von Windows Server Technical Preview ganz ähnlich aus wie beim Vorgänger. - In der Übersicht
Die neue Task-View-Ansicht übernimmt Windows Server Technical Preview von Windows 10 Technical Preview. - Anderer Benutzer
Der Hyper-V-Manager gestattet die Anmeldung als anderer Benutzer bei einem bestimmten Host. - Networking leicht gemacht
Die neue Rolle als Network Controller soll den Umgang mit physischen und virtuellen Netzwerken vereinfachen. - Schädlingsbekämpfung serienmäßig
Das zur Malware-Abwehr dienende Windows Defender gehört zur Serienausstattung von Windows Server Technical Preview. - Installations-Repositories
Windows PowerShell 5.0 erlaubt den Bezug von Software-Paketen aus internen und externen Repository-Quellen. - Eingabeaufforderung-Verbesserungen
Auch für Freunde der Befehlszeile hat Windows Server Technical Preview Nützliches an Bord, obgleich Microsoft die entsprechenden Features wie das Einfügen aus der Zwischenablage als experimentell bezeichnet.
Wer sich übrigens mit der Renovierung des zurückgekehrten Startmenüs partout nicht anfreunden mag, kann alternativ auf das Classic Start Menu zurückgreifen. Im Test jedenfalls ließ sich die zugehörige Version 4.1.0 der Classic Shell einwandfrei auf Windows Server Technical Preview installieren. Der dortige Klick auf den obersten Eintrag "Start Screen" bewirkt dann den Wechsel zum Windows Server Technical Preview-eigenen Startmenü.
Über die mit Windows 10 Technical Preview eingeführte Task-View-Ansicht verfügt die Windows Server Technical Preview ebenfalls. Diese listet nicht nur die geöffneten Fenster auf, sondern erlaubt auch die Erstellung weiterer virtueller Desktops sowie den anschließenden Wechsel dorthin. Für Administratoren, die gerne mit vielen geöffneten Fenstern arbeiten, kann das eine willkommene Ergänzung sein. Derzeit besteht allerdings keine Möglichkeit, die konfigurierten virtuellen Desktops zu speichern und in einer späteren Sitzung wieder aufzurufen, sodass der praktische Nutzen noch begrenzt ist.