Windhorst Electronics Deutschland GmbH

25.06.1998

RAHDEN: Von der Distribution über den Kinder-PC bis hin zur PC-Fertigung im professionellen Bereich ist es ein weiter Weg. Trotzdem will die Windhorst GmbH diesen Schritt wagen und sich genau in diesem Segment innerhalb der nächsten drei Jahre als Marken-PC-Hersteller etablieren."Der Name Windhorst soll in Zukunft mit PCs assoziiert werden", wünscht sich Lars Windhorst, Geschäftsführer und Gründer der Windhorst Electronics Deutschland GmbH. Nach einer Umstrukturierungs-phase konzentriert sich das Unternehmen wieder verstärkt auf den EDV-Bereich. Erster Schritt: Eine 25-Millionen-Mark-Investition in eine Fertigungsstätte für PCs und Server im heimischen Rahden.

Als Assemblierer strebt Windhorst das professionelle Kundensegment an, und zwar sowohl den Mittelstand als auch Großkunden und Behörden. Neu ist das Engagement im Servergeschäft: Damit will das Unternehmen die komplette Produktpalette abdecken. Um dem Kundenbedarf auch in Sachen Peripheriegeräte mehr entgegenzukommen, haben die Rahdener außerdem Lexmark-Drucker und Hitachi-Monitore in ihr Distributions-angebot aufgenommen.

Bei der Adressierung des Mittelstands glaubt Geschäftsführer Windhorst, großen PC-Anbietern einiges vorauszuhaben: "Zum einen ist der Name Windhorst immer noch relativ bekannt in Deutschland, zum anderen haben wir noch viele Kontakte zur Industrie, die wir einbringen werden", äußert er sich zuversichtlich.

Um die Marke Windhorst zu etablieren, soll es in den Massenmarkt gehen. Setzte die GmbH im vergangenen Jahr noch 10.000 Systeme ab

(und lag damit unterhalb des Vorjahresniveaus), soll die Stückzahl 1998 immerhin auf das Dreifache ansteigen. Der Gesamtumsatz der Deutschland GmbH im vergangenen Jahr betrug 100 Millionen Mark.

Für die nächsten drei bis fünf Jahre wittert Windhorst gerade im gewerblichen Bereich "enormes Potential". Denn aufgrund der Euro- und der Jahr-2000-Umstellung schieben seiner Ansicht nach viele Firmen ihre eigentlichen EDV-Probleme auf die lange Bank, und der Mittelstand habe bislang noch keine komplette integrierte und professionelle EDV-Infrastruktur.

Das Beste aus zwei Welten

Obwohl der PC-Markt ein hart umkämpftes Geschäftsfeld ist, gibt sich Windhorst optimistisch: "Der Markt ist bereits seit zehn Jahren verteilt, die Karten werden jedoch jedes Jahr neu gemischt", wischt er Bedenken vom Tisch. "Man muß einfach schneller sein als die anderen." Um das in die Tat umzusetzen, plant er, die Vorteile, die ein Markenhersteller bietet, mit denen eines Build-to-Order-Anbieters zu kombinieren. "Wir wollen das Beste aus beiden Welten bieten." Dazu zählt er Solidität, Kontinuität und eine umfassende Produktpalette auf der einen und Flexibilität sowie hohe Liefergeschwindigkeit auf der anderen Seite. "Wir werden Server in sechs bis acht Tagen und PCs innerhalb von vier Tagen liefern", verspricht der Geschäftsführer.

Der Vertrieb der Windhorst-PCs soll ausschließlich über Partner laufen.

Windhorst setzt auf reinen Partnervertireb

Bis Jahresende will das Unternehmen 50 Systemhäuser und bis zu 100 größere Fachhändler als Partner gewinnen. "Wir werden auch einen Key-Account-Vertrieb aufbauen, der Pull im Markt erzeugen soll und die Systempartner bei der Projektabwicklung unterstützt. Das macht sonst kein Assemblierer in dieser Form", ist sich Windhorst sicher.(taf/is)

Lars Windhorst, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens in Rahden: "Wir wollen den Namen Windhorst als PC-Marke etablieren."

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