ISDN-Ablösung als Ansporn für den Wandel
Auch Guido Nickenig, Senior Director PreSales DACH bei Westcon UCC, stuft die Ablösung von ISDN als "wertvollen Markttreiber" ein. Unternehmen müssten sich jetzt mit dem Thema UCC auseinandersetzen. "Diese Aufbruchsstimmung und die damit einhergehende Investitionsbereitschaft kommen der gesamten Supply Chain zugute", fügt Nickenig hinzu. Das bringt auch nach Ansicht von Steffen Ebner, Chief Operations Officer B2B bei derKomsa AG, nicht nur den UCC-Anbietern, "sondern vor allem auch Systemhäusern und Fachhändlern mit B2B-Geschäft ein großes Umsatzpotenzial".
Karl-Heinz Schoo, Leiter der Business Unit UCC bei Also Deutschland, weist seinerseits ebenfalls darauf hin, dass der UCC-Markt aktuell sehr stark wachse. "Es werden nicht nur TK-Anlagen ausgewechselt oder Media-Gateways eingesetzt, sondern es wird die komplette Kommunikationsinfrastruktur neu überdacht", so Schoo. Da sei es naheliegend, auch Cloud-Angebote einzubeziehen. Vor allem UCaaS (Unified Communication as a Service) werde immer wichtiger. Ob aber eine Cloud-, eine On-Premise- oder eine Hybrid-Lösung besser passe, hänge vom Kommunikationsbedarf und dem Kerngeschäft eines Unternehmens ab. Auf jeden Fall gelte folgende Devise: "Je höher die Anzahl der Teilnehmer an einem Anschluss ist, desto komplexer sind die Anforderungen."
Wichtige UCC-Funktionen
Angesprochen auf die benötigten Funktionen, die eine UCC-Lösung bereitstellen soll, nennt Martin Hümmecke von Ingram Micro eine ganze Liste: Präsenzinformationen, Video-Conferencing, automatische Weiterleitungen, E-Mail, Desk-Sharing, Fax, CTI sowie Anbindungen an vorhandene ERP-, HR- und CRM-Systeme. Gerade diese Schnittstellen hält er für besonders wichtig, da nicht mehr einzelne Features im Vordergrund stünden, sondern eine nahtlose Integration in bestehende Umgebungen. Hümmecke: "Niemand will acht verschiedene Tools zur Kommunikation nutzen, die Handhabung muss möglichst einfach gestaltet sein."
Diese Punkte sind auch für Steffen Ebner von großer Bedeutung: "Eine ausgereifte UCC-Plattform sollte einfach zu bedienen sein und in die bestehende Infrastruktur integriert werden können." Gleichzeitig müsse sie aber auch Flexibilität und Zukunftssicherheit bieten. "Für eine effiziente Zusammenarbeit von verteilten Teams sind vor allen Dingen flüssige Kommunikationswege und ein sofortiger Daten- und Informationsaustausch notwendig", ergänzt der Vice President bei Komsa.
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Westcon-Director Guido Nickenig ist der Ansicht, dass bei UCC-Lösungen vor allem drei Themen im Vordergrund stehen: CTI, Video sowie Desk-Sharing. Viele Unternehmen würden momentan daran arbeiten, ihre Netze für die zusätzlichen Datenvolumina, die dadurch entstehen, fit zu machen. "Wenn diese Hürde genommen ist, rechnen wir in dem Bereich mit enormen Zuwachsraten." Am schnellsten ließen sich UCC-Lösungen derzeit über die Cloud vertreiben, "einfach weil der Partner dafür keinerlei Hardware benötigt". Nickenig: "Er muss sich nur auf dem Cloud-Marktplatz seines Distributors einloggen, die Lizenzen freischalten und das System remote konfigurieren. Selbst die Installation der Softphones funktioniert heute meist komfortabel vom Schreibtisch aus. Ein klassischer Hardware-Roll-out ist da deutlich aufwändiger."