Interview mit Deutschlandchef

Wie Bell Micro durch die Krise kommen will

08.07.2009

Software-Vertrag mit IBM wird still gelegt

Über einen Rückgang des IBM-Geschäfts hört man auch von anderen Unternehmen. Welche Konsequenzen ziehen Sie daraus?

Mehl: Wir werden unseren Vertrag für IBM-Software stilllegen, und uns auf das Hardware-Geschäft konzentrieren. Was den Dienstleistungsfaktor angeht, wird dieser weiter ausgebaut: In Zeiten des rasanten Preisverfalls gilt es, andere Strategien zu finden, um Kunden an sich zu binden. Das Value-Added-Geschäft soll besonders in den Bereichen Digital Signage, CCTV oder Broadcasting vertieft werden.

Wie lautet Ihre Prognose für die kommenden Monate?

Mehl: Wachstum erwarten wir vor allem im Bereich Value Add, bereits im ersten Quartal war hier ein Anstieg zu verzeichnen. Dazu tragen auch die Leistungen unseres Integration Centers in Poing bei, wo wir unter anderem für Partner wie Quelle, MSC oder Conrad arbeiten.

Auf welche Bereiche wollen Sie sich konzentrieren?

Mehl: Im Bereich Digital Signage sind wir der einzige Distributor, der maßgeschneiderte Lösungen anbietet: Der Kunde sagt uns, welches Konzept er benötigt und wir realisieren das Projekt dann gemeinsam mit unseren Herstellern - von der Planung über die Implementierung bis zum Rollout. Ebenfalls wichtiges Thema sind Produkte aus dem Segment Arbeitsspeicher, also Flash-, DRAM- und SSD-Lösungen. Auch hier erzielten wir in den vergangenen Monaten bereits sehr gute Ergebnisse und verzeichnen ein Wachstum. Verträge hierzu wurden unter anderem mit A-Data und Kingston geschlossen.

Mit welcher Philosophie kann man sich in diesen schwierigen Zeiten am Markt behaupten?

Mehl: Eine Spezialisierung auf bestimmte Bereiche ist ein guter Ausgangspunkt. Gepaart mit Know-how und Kompetenz auf diesem Gebiet, kundenfreundlichem Auftreten sowie schnellen Reaktionszeiten und kurzen Entscheidungswegen übersteht ein Unternehmen auch die derzeitige Lage. (haf)

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