Der Green-IT-RZ-Benchmark
Studien zufolge wächst die Leistung von Rechenzentren jährlich, der Energieverbrauch steigt analog jedes Jahr durchschnittlich um rund 17 Prozent an. Für Anwender birgt dies ein Problem: Sie wollen und müssen Energieeffizienz-Projekte angehen, können aber oft deren Nutzen und Wirksamkeit nicht angemessen darstellen. Um diesem misslichen Umstand abzuhelfen, hat das Netzwerk GreenIT-BB ein Leuchtturmprojekt ins Leben gerufen, das für alle Data Center egal welcher Couleur und Größe interessant ist: den Green-IT-RZ-Benchmark.
Das Innovationszentrum Energie (IZE) der TU Berlin hatte hierzu zunächst eine Konzeptstudie zur Energie- und Ressourceneffizienz erarbeitet. Dabei wurden 31 Rechenzentren mit über 40.000 Servern auf einer gesamten IT-Fläche von mehr als 30.000 Quadratmetern einer detaillierten (energie-)technischen Analyse unterzogen. Eines der Resultate: Die gemittelte Power Usage Effectiveness (PUE) liegt mit 1,7 deutlich unter der PUE 2,die häufig als industrieweiter Mittelwert ausgewiesen wird.
Überblick über Einsparpotenziale
Aus dem in dieser Konzeptstudie ermittelten Datenpool entwickelte das Netzwerk GreenIT-BB in Zusammenarbeit mit der TU Berlin/IZE dann den Green-IT-RZ-Benchmark. Im März 2010, also kurz nach Veröffentlichung des Benchmarks, waren dort bereits Daten von 46 Rechenzentren eingeflossen.
Die Experten des Netzwerks Green-IT-BB sagen, dass ihr RZ-Benchmarking das weltweit erste Benchmarking für die Energie- und Ressourceneffizienz von Rechenzentren sei. Es gewährt RZ-Entscheidungsträgern einen schnellen und sicheren Überblick über Einspar- und Optimierungspotenziale.
- Bestandsaufnahme mit Asset-Management
Schritt 1: Die RZ-Betreiber müssen alle Geräte und Systeme, Hard- wie Software lückenlos erfassen und dokumentieren. - Outsourcing prüfen
Schritt 2: Als Alternative zum Eigenbetrieb sollte auch ein Komplett- oder Teil-Outsourcing in Betracht gezogen werden. - Standardisierung als Ziel
Schritt 3: RZ-Betreiber sollten auf eine standardisierte IT-Landschaft mit einheitlichen Lizenzen und einheitlichen Versionen hinarbeiten. - Kosten im Blick behalten
Schritt 4: Grundsätzlich sollten die Einkäufer darauf achten, möglichst schlank dimensionierte und verbrauchsarme Geräte einzukaufen. - Bessere Auslastung mit Virtualisierung
Schritt 5: Um Hardware zu optimieren, muss man sie reduzieren. Das funktioniert mit mehreren virtuellen Servern auf einem physikalischen Gerät. - Das passende Kühlkonzept
Schritt 6: Durch eine effizientere Auslastung der Rechner, lässt sich die Menge aller Stromabnehmer deutlich reduzieren. - Stromverbrauch planen
Schritt 7: RZ-Betreiber müssen die Richtwerte für den Stromverbrauch pro Quadratmeter RZ-Fläche realistisch planen. - Die richtige Dimension
Schritt 8: Ein Raumkonzept hilft, die vorhandenen Räumlichkeiten, Klimatisierung sowie Systeme und Geräte aufeinander abzustimmen. - Monitoring
Schritt 9: Ein umfassendes Monitoring sollte den Rechner-Pool, Stromversorgung, Kühlsysteme und die USV-Anlagen beinhalten.