Lobeshymnen über den selbsterklärten iPad-Konkurrenten WeTab haben für Helmut Hoffer von Ankershoffen, einen der beiden Geschäftsführer des deutschen Herstellers Neofonie , Konsequenzen. Der Grund: Unter fremdem Namen hatte der Manager das eigene Produkt im Online-Shop von Amazon gelobt. Unter dem Nicknamen Peter Glaser wurden fünf Sterne vergeben. Das WeTab, so in dem Amazon-Erfahrungsbericht zu lesen, sei "sehr sehr gut".
Schlechtes Guerilla-Marketing
"Solch ein Guerilla-Marketing ist sehr schädlich für die Marke und vor allem die Bindung zum Kunden", erläutert Thomas Otte, Chef des gleichnamigen Beratungsunternehmens. "Markenbildung heißt immer auch, den Kunden und damit das öffentliche Vertrauen zu gewinnen. Im aktuellen Fall ist der Guerillero jedoch Opfer seiner eigenen List und Tücke geworden und hat damit viel Kapital verspielt", verdeutlicht Otte.
Als Konsequenz des Vorfalls ließ Hoffer von Ankershoffen verlauten, seine Position als WeTab-Geschäftsführer bis auf weiteres ruhen zu lassen. "Die beiden fraglichen Rezensionen habe ich privat verfasst, ohne mich mit der Geschäftsführung oder unserer Kommunikationsabteilung abzustimmen", teilte der Internet-Unternehmer mit. Die ergänzende Begründung klingt jedoch wenig überzeugend. "Ich wollte meiner Freude über den Marktstart Ausdruck verleihen."