SSD und Festplatte kombiniert

Western Digital Black² Dual Drive 1120GB im Test

Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Anzeige  Mit der Black² Dual Drive packt Western Digital eine 120-GByte-SSD und eine ferromagnetische 1000-GByte-HDD gleichzeitig in ein 2,5-Zoll-Gehäuse. Der Test klärt, ob die Black² die eierlegende Wollmilchsau der Notebook-Festplatten ist.
Western Digital Black² Dual Drive 1120GB: Das Laufwerk vereint eine SSD und Festplatte in einem Gehäuse.
Western Digital Black² Dual Drive 1120GB: Das Laufwerk vereint eine SSD und Festplatte in einem Gehäuse.
Foto: PC-Welt

Die Western Digital Black² Dual Drive ist kein Hybrid-Laufwerk, das häufig genutzte Dateien in einem SSD-Cache puffert. Vielmehr handelt es sich um eine 120-GByte-SSD und eine 1000-GByte-HDD in einem 9,5 Millimeter hohem 2,5-Zoll-Gehäuse mit lediglich einem SATA-3-Anschluss - trotzdem arbeiten die beiden Festplatten unabhängig voneinander.

Nach dem Einbau der Black² ist erst einmal nur die SSD ansprechbar, damit sich darauf Windows installieren lässt. Sie können auch mit Ihrer alten Windows-Installation (ab XP aufwärts) auf die SSD umziehen. Ein Cloning-Programm sowie ein SATA-auf-USB-Adapter sind im Lieferumfang der Dual Drive enthalten.

Nach der Windows-Installation auf die SSD müssen Sie eine spezielle Software - den WD Black² installer - herunterladen und installieren. Erst dann lässt sich auch die 1000-GByte-Festplatte ansprechen. Das WD-Programm funktioniert allerdings ausschließlich unter Windows XP, Vista, 7, 8 sowie 8.1 und unterstützt keine SATA-Controller von Asmedia und NVIDIA-Storage-Treiber.

Windows-Datenträgerverwaltung: Nach der Installation des "WD Black² installer" sieht das Betriebssytem zwei Laufwerke.
Windows-Datenträgerverwaltung: Nach der Installation des "WD Black² installer" sieht das Betriebssytem zwei Laufwerke.

Bei der SSD setzt Western Digital auf 20-Nanometer-Flashspeicher von Micron. Es handelt sich dabei um zwei 64 GByte große NAND-Bausteine, die der SATA-3-Controller Micron JMF-667H ansteuert. Ein 128 MByte großer DDR3-SDRAM-Chip von Nanya fungiert als SSD-Cache. Die nutzbare Kapazität unter Windows liegt bei knapp 112 GByte.

Das ferromagnetische Laufwerk setzt sich aus zwei 500-GByte-Datenscheiben zusammen, arbeitet mit 5400 U/min und nutzt einen 16 MByte Puffer-Baustein. Die Terabyte-Festplatte besitzt einen eigenen SATA-3-Controller, der über den SATA-Multiplexer Marvell 88SM9642 mit dem Micron JMF-667H verbunden ist und sich mit Hilfe der Black²-Software ansteuern lässt. Die nutzbare Kapazität des Terabyte-Laufwerks liegt unter Windows bei knapp 932 GByte.

Geschwindigkeit: Lesen mit bis zu 420 MByte/s, Schreiben aber nur 150 MByte/s

SSD: In unserem Test kommt die Solid State Drive auf sequenzielle Leseraten zwischen 340 und 420 MByte/s, das Schreibtempo pendelt zwischen 140 und 150 MByte/s.

SSD: Sequenzielle Lese- (oben) und Schreibraten (unten) des Flash-Laufwerkes.
SSD: Sequenzielle Lese- (oben) und Schreibraten (unten) des Flash-Laufwerkes.

Die Zugriffszeiten liegen bei durchschnittlich 0,09 Millisekunden. Das Ergebnis im PC Mark Vantage kann sich ebenfalls sehen lassen. Im HDD-Test holt die 120-GByte-SSD fast 62.000 Punkte. In den Praxis-Test liest und schreibt die Black² einen DVD-Film (4,2 GByte) in 16 respektive 32 Sekunden, der Kopiervorgang dauert 46 Sekunden. Der Befehlsdurchsatz beim Lesen fällt mit fast 56.000 IOPS gut aus, beim Schreiben erreicht der Micron-Controller hingegen nur rund 4000 Befehle pro Sekunde.

Performance WD Black²: SSD

Benchmark

Ergebnis

DVD-Film (4,2 GB) auf SSD schreiben / lesen / duplizieren

0:32 / 0:16 / 0:46 min

1000 MP3-Dateien (5 GB) auf SSD schreiben / lesen / duplizieren

0:41 / 0:24 / 1:12 min

Praxis-Simulation (PC Mark Vantage - Gesamtergebnis)

61 725 Punkte

sequenzielle Leserate (TecBench): minimal / durchschnittlich / maximal

343 / 381 / 419 MByte/s

sequenzielle Schreibrate (TecBench): minimal / durchschnittlich / maximal

140 / 143 / 153 MByte/s

Dateien auf der SSD finden (TecBench): mittlere / maximale Zugriffszeit

0,09 / 0,10 ms

HDD: Die ferromagnetische Festplatte erreicht sequenziell durchschnittlich 90 MByte/s, in der Spitze sind es fast 120 MByte/s.

HDD: Sequenzielle Lese- (oben) und Schreibraten (unten) der Festplatte.
HDD: Sequenzielle Lese- (oben) und Schreibraten (unten) der Festplatte.

Die mittlere Zugriffszeit beträgt rund 7 Millisekunden - für ein 5400er-Laufwerk sind das solide Werte.

Das gilt auch für die knapp 4500 Punkte im HDD-Test des PC Mark Vantage. Gemütlich geht die Black² im Praxis-Test zu Werke: Einen DVD-Film (4,2 GByte) liest und schreibt das Terabyte-Modell in 28 respektive 41 Sekunden, der Kopiervorgang dauert knapp anderthalb Minuten.

Performance WD Black²: SSD

Benchmark

Ergebnis

DVD-Film (4,2 GB) auf SSD schreiben / lesen / duplizieren

0:41 / 0:28 / 1:25 min

1000 MP3-Dateien (5 GB) auf SSD schreiben / lesen / duplizieren

1:15 / 0:50 / 2:08 min

Praxis-Simulation (PC Mark Vantage - Gesamtergebnis)

4495 Punkte

sequenzielle Leserate (TecBench): minimal / durchschnittlich / maximal

56 / 91 / 116 MByte/s

sequenzielle Schreibrate (TecBench): minimal / durchschnittlich / maximal

55 / 91 / 117 MByte/s

Dateien auf der SSD finden (TecBench): mittlere / maximale Zugriffszeit

7,15 / 17,84 ms

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