Wer seinen Mitarbeitern keine KI-Tools bietet, die sie bei der Arbeit unterstützen, darf sich nicht wundern, dass diese ihre privaten Zugänge nutzen. Damit verlieren Unternehmen aber auch Kontrolle. Unternehmensrichtlinien und Datenschutzvorgaben können so unzureichend umgesetzt oder verletzt werden.
Laut einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom nutzen im jedem dritten Unternehmen Beschäftigte generative Künstliche Intelligenz wie ChatGPT mit ihrem privaten Account jenseits der Firmen-IT. Vier Prozent der Unternehmen geben an, dass dies weit verbreitet sei. 2023 lag dieser Wert noch bei einem Prozent. In 13 Prozent sind es Einzelfälle (2023: sieben Prozent) und 17 Prozent der Unternehmen wissen es gar nicht sicher, gehen aber davon aus (2023: 9 Prozent), dass ihre Mitarbeiter private KI-Accounts nutzen.
Weitere 25 Prozent der Unternehmen wissen es nicht sicher, gehen aber nicht davon aus, dass private KI-Zugänge verwendet werden (2023: 23 Prozent) und nur 37 Prozent schließen dies sicher aus (2023: 51 Prozent). Das sind Ergebnisse der repräsentativen Umfrage unter 602 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland.
Mehr Unternehme erlassen Regeln
Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst weist auf ein steigendes Interesse der Menschen an Künstlicher Intelligenz hin: "Wer mit KI im Privaten positive Erfahrungen macht, will die Technologie auch im Beruf einsetzen", meint Wintergerst.
Seiner Meinung nach müssen Unternehmen darauf reagieren und zugleich darauf achten, dass sich keine Schatten-KI verbreitet. Diese habe entsprechende Risiken für Datensicherheit und Datenschutz.
Im Vergleich zum Vorjahr haben deutlich mehr Unternehmen bereits Regeln für den Einsatz von generativer KI durch einzelne Beschäftigte festgelegt. In 15 Prozent der Unternehmen gibt es entsprechende Vorgaben, vor einem Jahr lag der Anteil gerade erst bei einem Prozent. Weitere 23 Prozent haben sich fest vorgenommen, dies zu tun (2023: 16 Prozent). Nur 18 Prozent haben keine Regeln und wollen auch keine vorgeben (2023: 28 Prozent), rund ein Drittel (36 Prozent, 2023: 48 Prozent) hat sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt.
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