Augen des Smart Home

Webcam D-Link Omna 180 HD Cam im Test

Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.

Bewegungserkennung

Die Kamera besitzt einen Sensor zur Bewegungserkennung. Die Empfindlichkeit dieses Sensors können Sie in der App einstellen. Außerdem legen Sie fest, in welchen Bildausschnitten die Kamera auf Bewegungen reagieren soll. Eine spezielle Funktion, damit die Kamera nicht auf Haustiere reagiert, hat die Omna 180 nicht. Sie können aber zum Beispiel die unteren Bildfelder so markieren, dass die Kamera sie nicht für die Bewegungserkennung berücksichtigt. Dann sollte die Omna 180 zum Beispiel einen vorbei laufenden Hund ignorieren.

Mitteilungen in Hülle und Fülle.
Mitteilungen in Hülle und Fülle.

Sie stellen nicht in der Omna-App ein, dass Sie Benachrichtigungen aufs iPhone bekommen. Stattdessen nehmen Sie diese Einstellung in der Apple Home-App vor. Das geht folgendermaßen: Drücken Sie auf dem Startbildschirm der Home-App lange auf das Thumbnail für „Motion Detection“ und in dem sich dann öffnenden Bildschirm auf „Details“ und darin auf „Status und Mitteilungen, Mitteilungen erlauben“. Von nun an sollte Ihnen die Omna-App immer eine Mitteilung schicken, wenn sie in ihrem Beobachtungsbereich eine Bewegung entdeckt.

Die App sendet dann, falls Apple Homekit so konfiguriert ist, Nachrichten aufs iPhone, sobald sie eine Bewegung erkennt. Auch andere Homekit-Geräte, etwa Lampen oder Steckdosen, kann man über diesen Bewegungssensor steuern – beispielsweise eine Lampe beim Betreten eines Zimmers einschalten.

Im Test erhielten wir diese Benachrichtigungen einwandfrei – sofern eine Verbindung bestand (zu diesem Problem siehe weiter unten). Doch wenn die Verbindung zwischen Kamera und App funktioniert, dann trudeln zuverlässig und mit geringer Verzögerung die Mitteilungen auf unserem iPhone ein, wenn sich etwas vor der Kameralinse bewegt. Eine kleine Inkonsistenz gab es bei den Mitteilungen: Die meisten hatten ein Thumbnail. Tippt man darauf, öffnet sich der Live-Stream in der Home-App. Einige Mitteilungen hatten aber ohne erkennbaren Grund kein Thumbnail.

Das automatische Aufzeichnen der Videoclips, wenn die Kamera eine Bewegung erkennt, klappte zuverlässig. Nur in einigen wenigen Fällen zeichnete die Kamera auch Videos auf, obwohl es in der Wohnung keine Bewegung gab. Dabei handelte es sich aber immer um Aufnahmen in den frühen Morgenstunden. Möglicherweise irritierte die aufgehende Sonne die Kamera und löste deshalb aus.

Einen Nachteil hat die Bewegungserkennung jedoch: Sie können sie nicht abhängig von Ihrem Aufenthaltsort aktivieren. Sprich: Entweder ist die Bewegungserkennung an oder aus. Clever wäre es, wenn sich die Motion Detection automatisch beim Verlassen der Wohnung einschalten würde und ebenso automatisch abschalten würde, wenn Sie die Wohnung wieder betreten. Doch das geht derzeit nicht. Sie müssen also jedes Mal von Hand die Benachrichtigungen für die Bewegungserkennung einschalten.

Speichern von Fotos und Videos

Screenshots des Live-Bildes können Sie in der Omna-App (nicht aber in der Home-App) mit einem Fingertipp auf das Kamera-Icon links unten aufnehmen.

Auf der SD-Karte gespeicherte Video-Clips.
Auf der SD-Karte gespeicherte Video-Clips.

Videoclips von 20 Sekunden Länge nimmt die Omna 180 automatisch auf. Sobald der Bewegungssensor eine Bewegung im festgelegten Überwachungsfeld erkennt, zeichnet er den Clip auf. Dabei werden ein paar Sekunden vor dem auslösenden Ereignis und ein paar Sekunden danach aufgezeichnet. Die Clips werden chronologisch hintereinander auf der Micro-SD-Karte abgelegt. Wenn die Karte voll ist, dann überschreibt die Kamera die jeweils ältesten Videos. Das funktionierte im Test zuverlässig.

Datenschutz und Privatsphäre

Anders als viele andere Webcams lädt die Omna 180 keine Bilder oder Videos auf Online-Speicher. Und Sie benötigen auch kein Benutzerkonto bei D-Link. Die gesamte Nutzung läuft innerhalb von Apple Homekit und Ihrer eigenen Infrastruktur ab. Und alle aufgezeichneten Videos bleiben auf der Micro-SD-Karte in der Kamera. Das ist unter Datenschutzgesichtspunkten vorbildlich. Zudem fallen für die Verwendung der Omna 180 keine monatlichen Gebühren an. Allerdings hat so viel Privatsphärenschutz auch einen großen Nachteil, wie Sie im nächsten Kapitel lesen. Vermisst haben wir eine mechanische Abdeckung für die Linse, falls man die Kamera schnell mal blind machen möchte.

Einbrecher-Überführung

Viele Anwender kaufen sich eine Überwachungskamera, um während ihrer Abwesenheit zu Hause nach dem Rechten zu sehen. In Verbindung mit der Bewegungserkennung sowie der Nachtsichtfähigkeit sollte sich die Omna 180 auch gut dafür eignen, um Beweise für den Fall eines Einbruchs zu sichern. Sprich: Eine Mitteilung auf das iPhone schicken, wenn sich in der eigentlich leeren Wohnung etwas bewegt und auch gleich den Einbrecher noch fotografieren.

Doch in der Praxis scheitert die Omna 180 aus zwei Gründen an dieser Aufgabe: Die Kamera verliert in unserem Test mitunter die Verbindung zur App und schickt deshalb keine Warnung ab, wenn sie eine Bewegung erkennt. Zudem können Sie dann auch nicht in den beiden Apps zu Hause schnell mal nach dem Rechten sehen.

Alle Videos können zudem nur auf der Micro-SD-Karte in der Kamera gespeichert werden; die Kamera besitzt keine Upload-Möglichkeit für einen Online-Speicher. Da die Omna 180 zudem mit einer grünen LED anzeigt, dass sie in Betrieb ist (nachts kommen noch zwei rote LEDs dazu), wird ein Einbrecher sofort auf die Kamera aufmerksam. Und kann sie einfach mitnehmen oder zerstören und die SD-Karte mitnehmen. Die einzige Notlösung für den Benutzer wäre es, schnell einen Screenshot von dem Live-Stream anzulegen. Doch das hilft natürlich nicht weiter, wenn man gerade nicht auf den Live-Stream schaut, während der Einbrecher in den Aufnahmebereich der Kamera tritt.

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