Ratgeber Snow Leopard

Was Sie beim Umstieg auf Mac-OS X 10.6 beachten müssen

17.08.2009
Von Walter Mehl und Horst Grossmann

Kein Archivieren

Interessant ist, dass Apple anscheinend das Installationsprogramm geändert hat - die Funktion "Archivieren und installieren" fehlt. Mit dieser Funktion konnte man Mac-OS X 10.5 so installieren, dass wichtige Dateien im Betriebssystem (und auf Wunsch auch in den Benutzerordnern) nicht überschrieben werden, sondern lediglich in den Ordner "Previous System" verschoben werden. Fehlte nach dem Update eine wichtige Datei, wurde man unter Mac-OS X 10.5 meistens in diesem Ordner fündig. Da diese Option aber fehlt, hat man mit Mac-OS X 10.6 nur noch zwei Möglichkeiten:

Die Testinstallation auf einer externen Festplatte oder die Aktualisierung der internen. Wir sprechen dabei von einer "Testinstallation", weil dieser Weg bedeutet, dass alle Daten und Programme auf der internen Festplatte erhalten bleiben. Empfehlenswert ist das, wenn man Snow Leopard erst testen möchte, zum Beispiel die Kompatibilität mit Software anderer Hersteller wie Microsoft Word oder Adobe Photoshop.

Die Regelinstallation dürfte aber die Aktualisierung sein, bei der lediglich die Dateien in den Ordnern "System" und "Library" überschrieben werden. Sobald Mac-OS X 10.6 fertig gestellt ist, werden wir diesen Aktualisierungsvorgang testen, damit klar ist, welche Dateien erhalten bleiben und welche überschrieben werden.

TIPP Apple hat mehrmals erwähnt, dass das Installationsprogramm von Snow Leopard prüft, ob auf dem Mac Software installiert ist, die "die Stabilität von Mac-OS X 10.6 gefährdet". Wir vermuten, dass damit Browser-Plug-ins wie Saft, Picture Lens, 1Password und andere Software gemeint ist, die eine Hintertür im Betriebssystem nutzt. Unklar ist aber, wie das Installationsprogramm auf solche Software reagieren wird. Wir vermuten, dass Apple wahrscheinlich alle derartigen Programme deaktiviert. Wer solche Software verwendet, sollte unbedingt vor der Installation von Mac-OS X 10.6 den Hersteller kontaktieren und klären, ob die Software nach dem Update weiter funktioniert.

Cloning - Interne Festplatte auf externe kopieren

Beim Klonen der Festplatte wird auf einem externen Speichermedium, in diesem Falle einer USB-2.0- oder Firewire-Festplatte, ein exaktes Abbild der internen Festplatte erzeugt. Jeder Intel-Mac lässt sich danach auch von der externen Festplatte booten.

Zum Cloning eignen sich die kostenlosen Programme Super Duper oder Carbon Copy Cloner. Der einfachste Weg zu einem bootfähigen Backup des Volumes führt über die Cloning-Funktion des Programms Super Duper von Shirt Pocket. (Dazu reicht bereits die unregistrierte Gratisversion.) Des weiteren benötigt man die externe Festplatte - formatiert als Mac-OS X Extended (Journaled) - mit ausreichend Speicherplatz.

Filevault muss ausgeschaltet sein

Wer Apples Verschlüsselungssoftware Filevault nutzt, muss zunächst einen neuen Benutzer (ohne Filevault) mit Administratorrechten anlegen und Super Duper von dort ausführen. Nach dem Start von Super Duper muss als Quelle unter "Copy" die Festplatte des Mac gewählt werden, als Ziel unter "to" die externe Festplatte. Unter "using" wählen Sie die Option "Backup - all files". Ein Klick auf "Copy now" startet das Klonen. Geduld ist gefordert. Nach dem Klonen ist der Mac neu zu starten: Man hält dabei die Wahltaste gedrückt und bootet dann vom externen Volume. Nach dem Start führt man eine Funktionsprüfung des neuen Speichers durch, alle Programme und Daten sollten vorhanden sein. Geht nach der Installation von Snow Leopard etwas schief, kann man von der externen Festplatte booten und hat Zugriff auf alle Daten. Das gilt aber nicht für Boot Camp: Wer damit Windows auf dem Mac nutzt, braucht eine eigene Sicherungssoftware für die Daten von Windows. mz/wm

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