Angefangen hat alles mit einem dänischen Start-Up: Zen-Sys entwickelte 2001 die Technologie, die schließlich Z-Wave auch den Namen gab. Wie WLAN ist Z-Wave zunächst einmal eine Funktechnologie.
"Im Unterschied zum WLAN wurde Z-Wave jedoch ganz gezielt für die Verwendung in der Gebäudeautomation entwickelt. Das heißt, dass erst einmal auf den 868 MHz-Frequenzbändern gefunkt wird, was unter den bereits viel-genutzten Frequenzen im Bereich zwischen 2,4 und 5 GHz liegt", erläutert Mike Lange, Geschäftsführer bei Z-Wave Europe.
Im Gegensatz zu WLAN hat Z-Wave deutlich geringeren Energiebedarf, der es erlaubt, auch batteriebetriebene Geräte wie Sensoren zu betreiben. Die Batterielaufzeit bei diesen Geräten beträgt je nach Einstellung und Anwendung durchschnittlich ein bis zwei Jahre. Je nach Device sind sogar wesentlich längere Laufzeiten möglich.
Um ein Gerät in ein Z-Wave Funknetz einbinden zu können, muss es mit einem Z-Wave Chip und einer Antenne ausgerüstet werden. Diese wird zumeist direkt einer internen Platine verbaut. Zusätzlich wird eine entsprechende Firmware auf den Chip aufgespielt.
Rückwärtskompatibler Standard
Die Kommunikation zwischen den Z-Wave-Geräten läuft verschlüsselt und bidirektional ab. Laut Lange ist die Technologie damit "die derzeit sicherste Funktechnologie im Smart Home". Sie sei besonders zuverlässig, weil jeder gesendete Befehl vom empfangenden Gerät auch bestätigt werden muss. "Die Z-Wave Technologie wurde bislang noch nicht gehackt und mit dem erst kürzlich veröffentlichten S2 Security Framework geht man nochmals einen weiteren Schritt in erhöhte Sicherheit, da die Verschlüsselungsalgorithmen unter Verwendung elliptischer Kurven nochmals verbessert wurden", erklärt der Z-Wave-Geschäftsführer.
Z-Wave ist darüber hinaus auf der technologischen Ebene ein internationaler Standard, der herstellerunabhängig ist und somit in Produkten verschiedenster Hersteller und Marken genutzt wird. Dass diese Geräte auch miteinander kommunizieren und interoperabel agieren, wird von der Z-Wave Allianz überwacht. Die Allianz prüft jedes neue Gerät und zertifiziert dieses nach strengen Richtlinien. So soll gewährleistet werden, dass auch zehn Jahre alte Produkte in einem Hausnetzwerk gemeinsam mit ganz neuen Geräten vernetzt werden können. Eine Grundvoraussetzung ist dabei die Rückwärtskomptabilität. In jeder neuen Protokollversion werden immer die bisherigen Funktionalitäten unterstützt.
Z-Wave agiert also auch als ein Industriekonsortium, welches für die Regelung und Einhaltung des Z-Wave Standards verantwortlich ist. Zudem übernimmt die Allianz aber auch Aufgaben zur Vermarktung der Technologie und des Standards.
1.700 Produkte von 450 Herstellern
Die im sächsischen Hohenstein-Ernstthal ansässige Z-Wave Europe GmbH vertritt die Z-Wave-Allianz in Deutschland und Europa. Das Unternehmen agiert aber auch als Entwickler von Hard- und Software und ist zudem der größte europäische Value-Added-Distributor von Produkten auf Z-Wave Basis. "Z-Wave ist weltweit das größte Öko-System im Bereich Smart Home", gibt sich Mike Lange selbstbewusst.
Derzeit sind rund 1.700 Produkte von 450 verschiedenen Herstellern zertifiziert. "Der Fachhandel hat damit die Möglichkeit, echte Lösungen anzubieten. Anhand des Bedarfs eines Kunden können die passenden Produkte ausgewählt werden und herstellerübergreifend zu einer Lösung für den Anwender kombiniert werden", meint der Smart-Home-Spezialist. In keinem anderen Smart-Home-System gebe es solch eine herstellerübergreifende und interoperable Vielfalt an Produkten.
Resellern bietet Z-Wave Trainings, Webinare, Technischen Support, Partnerprogramme und gemeinsames Business Development. Dazu gehören auch gemeinsame Messe-Auftritte. So ist Z-Wave mit einem großen Auftritt auf der IFA präsent. Weitere Messen sind die CeBIT und die Light & Building, bis hin zu regionalen Elektro- und Baumessen. Hierzulande vertreibt Z-Wave auch über die Distributoren Komsa, Herweck und Michael Telecom.