Es ist eine Crux: Immer mehr Investitionsentscheidungen werden im Web getroffen, aber viele IT-Dienstleister sind gar nicht darauf vorbereitet. Denn oft sind die Angebote aus dem Portfolio zu komplex, als dass sie sich als einfache Offerten ins Web stellen lassen. Zudem wollen viele Häuser ja gar keine Produkte und Dienste "von der Stange" anbieten. Im Ergebnis betreiben viele Systemhäuser ihre Webseiten wie Visitenkarten – in der Hoffnung, dass sich schon der ein oder andere Kunde auf das Angebot hin meldet.
B2B-Kunden mit der Aufmerksamkeit eines Goldfisches
Da der meiste Vertrieb oft noch persönlich angekurbelt wird, nicht selten über den Chef oder die Chefin selbst, kann solch ein Modell natürlich auch noch funktionieren. Aber eben nur noch bis zu einem gewissen Grade. Einer Studie von McKinsey zufolge machen 94 Prozent aller B2B-Kunden vor einem Kauf Online-Recherche, wobei übrigens bis zu sechs verschiedene Quellen eingesetzt werden.
Auch die Erwartungshaltung wandelt sich: Wer nicht innerhalb von acht Sekunden von einer Webseite überzeugt ist, dass er hier finden wird, wonach er sucht, ist schnell wieder weg. Diese international geltende Aufmerksamkeitsspanne im Web, die übrigens der eines Goldfisches entspricht, hat Microsoft in einer großen Studie herausgearbeitet. Das war eines der großen Slogans auf der diesjährigen Marketingmesse dmexco in Köln.
Fakt ist also: Auf Dauer wird sich die altbewährte Methode, vieles per Handschlag in der IT-Branche zu vereinbaren, abnutzen. Zu einfach ist es für IT-Entscheider und Geschäftsführer, sich nach dem Besuch des Systemhauspartners, noch einmal im Web nach "passenderem", "besserem" oder "günstigerem" umzusehen.
Genau hier kommt die Möglichkeit ins Spiel, eine Landingpage einzurichten, auch im komplexen B2B-Umfeld. Eine Landingpage ist eine Webseite, die den Kunden für einen konkreten Bedarf ein Angebot bereithält – und das gleich mit der direkten Möglichkeit zum Zuschlagen.
Anders als bei den branchenüblichen Microsites – so der Fachbegriff für Internetseiten, die Produktinformationen und auch Kontaktmöglichkeiten zu einem Lösungsszenario bereithalten – gibt es für Landingpages ein Regelwerk, das es einzuhalten gilt, zumindest wenn man damit auch wirklich viele Leads einholen möchte.
Landingpages gibt es sowohl im B2C als auch B2B, und interessanterweise gelten die meisten Regeln für beide Kaufvorgänge im gleichen Maße.
Auf der folgenden Seite bekommen Sie acht Tipps für eine gute Landingpage.
Schlankes Design: Silpion setzt auf ein modernes Paralax-Scrolling Design und verzichtet gänzlich auf Drop-Down in der Header Navigation.
Medieneinsatz: Cancom breitet beispielsweise das Thema Mobility durch klassischen Texteinsatz auf, unterstützt diesen aber mit weiterführendem Content in Form von Video (sowohl im Header als auch in der Sidebar) und Blog-Beiträgen.
Menü und Style: Auch Nasdo setzt auf Parallax-Scrolling, doch hier findet sich oben eine klassische Menüleiste mit Drop-Down, über die alle wichtigen Aspekte und Themen zu finden sind.
Die Kachel-Optik von Datagroup gehört heute schon zu den Klassikern des Webdesigns, ist aber auch funktional und sieht gut aus.
Gute Texte: Allgeier setzt zwar auf viel Text, bereitet diesen aber business-gerecht auf, reduziert Fachjargon und setzt auf Aufzählungen.
Fritz & Macziol zeigt zentral den Service-Bereich.
Bechtle zielt wohl auf Conversions ab und weist auf der Startseite – sowohl im Bild als auch einem ganz oben eingeblendeten Text – auf den Shop hin.
Das Systemhaus Cancom setzt mit einem Blog auf dynamischen Content.
Auch die Hartl Group setzt auf Farbe und Parallax-Scrolling für ihren Webauftritt.
Ciscos Top-Partner und Collaboration-Spezialist Avodaq kommt in seinem Webauftritt ganz modern daher.