Mehr SMB-Storage-Partner und besserer Kundenservice
Zudem kündigte HP Neuerungen zum Partnerprograms ServiceOne an: Partner sollen dazu gebracht werden, sich stärker auf Services zu konzentrieren. Die Themen sind hier vor allem Storage und Cloud.
So können Storage-Partner künftig unter eigenem Brand im Rahmen des PartnerOne-Support-Programms ihren Kunden allumfassenden Support anbieten - wobei sie im Hintergrund von HP-Know-how unterstützt werden. Hierfür sind laut Adam Thew, Storage Channel Manager bei HP, nur wenige zusätzliche Zertifizierungen nötig.
Darüber hinaus betonte Thew, für die im Herbst 2011 neu eingeführte PartnerOne-Expertise "SMB-Storage-Specialist" in den kommenden Monaten im EMEA-Raum bis zu 600 neue Partner-Registrierungen gewinnen zu wollen. Allerdings wird das in diesem Umfeld noch weitgehend ohne die Cloud geschehen, denn hier fehlt HP im Gegensatz zu manchem Wettbewerber noch ein Angebot an kleine Reseller, das es ihnen ermöglicht, Endkunden Storage-Dienstleistungen aus der Cloud anbieten zu können, ohne selbst dabei hosten zu müssen.
Dennoch stand die Cloud ganz oben auf der Agenda in Las Vegas: Der Konzern stellte mit der "Cloud Builder Spezialisierung" eine neue Rolle in seinem Partnerprogramm vor. Diese Spezialisierung sieht vor, dass sich Partner anhand von Trainingsprogrammen und Democentern von HP, die der Konzern im EMEA-Raum an 30 Standorten betreibt, in die Cloud einarbeiten können. Themen sind hier Infrastruktur-Bereitstellung sowie Software und Services rund um das Cloud-Portfolio des Konzerns.
Partner-Netzwerkplattform "Interchange"
Ebenfalls das Service-Know-how verstärken soll HP Interchange. Dabei handelt es sich um eine Internet-Plattform im Web 2.0-Stil, die Partnern weltweit dabei helfen soll, sich zu vernetzen - allen voran in Sachen Cloud und den zugehörigen Kunden-Services. Wenn ein Kunde etwa nach einer bestimmten Software-Lösung im Rahmen seiner HP-Cloud-Umgebung frage, könne der Partner sich in einem solchen Netz einen passenden Spezialisten suchen, so HP.
"Wir wollen unsere Partner dabei unterstützen, immer Service-orientierter zu werden, erklärte Klaus Rumsauer, ESSN Channel & SMB Director EMEA, gegenüber ChannelPartner. "Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Distribution. Wir haben in den vergangenen Wochen die entsprechenden Weichen gestellt, dass sie sich stärker auf die Unterstützung von SMB-Partnern und weniger auf das reine Hardware-Geschäft fokussiert" (CP berichtete). Dies sei vom Channel wie auch der Distribution selbst "durchweg positiv aufgenommen worden".
HP-Partner mit iPads
Trotz all dieser stolzen Channel-News von HP: Der Konzern hat nach wie vor mit einem Dilemma zu kämpfen. Dafür braucht man nur einen Blick auf die technische Ausstattung der anwesenden Partner zu werfen - übrigens ist alleine aus dem EMEA-Raum die beachtliche Zahl von 400 Partnern angereist.
Ein auffallend großer Anteil der teilnehmenden Partner sind dabei mit iPads, Tablet-PCs, Smartphones und Mobilgeräten unterwegs, auf denen eben nicht die beiden Buchstaben H und P prangen. Egal ob beim Mittagessen, in Breakouts, oder Presseevents - unter allen Teilnehmern und angereisten Analysten fällt ständig das Wort "Tablet".
Doch HP verweigerte bislang alle Antworten zum Thema oder wich aus. Kein Statement zu einer klaren Strategie in Sachen mobiler Hardware, eine Fragestellung, die aber vor Ort fast jedermann zu drücken scheint. Wo die Reise hingeht? Will man gar Android auf die eigenen Tablets bringen, so zumindest ein Gerücht unter den Partnern?
Hier hat HP aber bislang keine News, man ist nur sichtlich bemüht, die Wogen des letzten Jahres weiter zu glätten, als ein angeblicher Hardware-Rückzug im Raum stand. Die Manager betonen, dass weiter auf Tablet-Geschäft gesetzt werde, aber sonst - kein Kommentar. Todd Bradley, Executive VP der EMEA-PC Sparte, sagte lediglich: "Wir konzentrieren uns weiter auf Windows 8 Tablets." Das heißt man wartet: HP ist hier bislang weiter von entsprechenden Microsoft-News abhängig und muss die mit ansehen, wie sich gar die eigenen Partner für mobile IT-Zwecke zunehmend der Geräte des Wettbewerbs bedienen.