Bitcoin-Ärger, rasantes Personal-Karussell und Attacke der Alternativen

Was diese Woche wichtig war - KW49/2024

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Von wegen „ruhige Adventszeit“. In der ersten Dezemberwoche 2024 war ordentlich was los: Disruption und Veränderung kennen eben keine Pause. Und manches, einst herablassend belächelte Projekt erreicht allmählich Kultstatus – von Bitcoin bis zu Nextcloud.
KW49 2024 - noch keine Zeit für Besinnung: Die einen verlieren sie auf dem Weihnachtsmarkt im Glühweinrausch oder im Internet und den Fußgängerzonen im Kaufrausch, die anderen angesichts turbulenter Entwicklungen im Markt. Nur Leser des ChannelPartner-Wochenrückblicks behalten alles jederzeit im Überblick.
KW49 2024 - noch keine Zeit für Besinnung: Die einen verlieren sie auf dem Weihnachtsmarkt im Glühweinrausch oder im Internet und den Fußgängerzonen im Kaufrausch, die anderen angesichts turbulenter Entwicklungen im Markt. Nur Leser des ChannelPartner-Wochenrückblicks behalten alles jederzeit im Überblick.
Foto: Smart Calendar - shutterstock.com/ChannelPartner

"Der Kurs der digitalen Währung Bitcoin hat erneut 200 Dollar überschritten und löst damit Befürchtungen vor einer eventuellen scharfen Kurskorrektur aus, falls die Entwicklung sich als Spekulationsblase erweisen sollte", schrieb mein damaliger Kollege Bernd Kling Ende Oktober 2013. Ein Grund für den vorangegangene Kursrutsch war die Schließung der Drogenhandelsplattform "Silk Road" durch das FBI gewesen. Da habe ich noch frohlockt und dachte mir: "Habe ich´s doch gewusst. Ein windiges Schneeballsystem, das man nicht unterstützen sollte."

Im August diesen Jahres war ich mir dann bei der Lektüre des Cancom-Blogs schon nicht mehr ganz so sicher. Unter der provokativen Überschrift "So reich wären Sie heute, wenn Sie 2009 in Bitcoin investiert hätten" rechnete man mir da vor: Wer sich im Jahr 2010 für circa 36 Euro 160 Bitcoins gekauft hätte, könnte sich aktuell über ein Vermögen von über 7 Millionen Euro freuen. Das war am 14. August 2024). Seitdem hat sich der Kurs nahezu noch einmal verdoppelt und diese Woche die Marke von 100.000 US-Dollar überschritten. Wenn Ihr Euch auch noch einmal richtig ärgern oder aber auch über Euren Reichtum freuen wollt:

https://www.channelpartner.de/a/bitcoin-ueberwindet-die-schwelle-von-100-000-us-dollar,3747952

Auf der Suche nach der verlorenen Festplatte

Tja, dumm gelaufen. Noch ärgerlicher ist die Entwicklung aber für den Waliser James Howells, der die Möglichkeiten erkannte, dessen damalige Freundin aber 2013 eine Festplatte mit 7.500 Bitcoin darauf weggeworfen hat.

Über den Verlust der Freundin ist Howells längst hinweg, nach der Festplatte sucht er immer noch. Aktuell will er sogar die Stadt Newport verklagen, um auf deren Deponie nach der Festplatte zu suchen. Quasi eine Art "Urban Mining" statt Bitcoin-Mining. Glücklich ist er trotz Bitcoin-Besitz also auch nicht geworden. Und seiner Ex-Freundin geht er wohl ganz schön auf den Zeiger. Die sagte der britischen Zeitung Daily Mail: "I hope he finds it, not that I want a penny of his money, but it will shut him up!"

"Customer Mining" liegt im Trend

Eine andere Art von "Mining" als Howells und die Bitcoin-Jünger betreibt Microsoft seit Jahren ausgesprochen erfolgreich. Man könnte es "Customer Mining" nennen. Sobald sich bei bestimmten Produkten ein ausreichend dickes Flöz an Kunden angesammelt hat, beginnt der Konzern mit dem Abteufen - wie der Bergmann sagen würde. Also dem Anlegen von Schächten zur Erschließung von Lagerstätten.

Als Bohrer dienen dabei "Pricing updates", wobei das "up" in "Updates" stets für höhere Kosten steht. Angefixt und abgezockt oder nachvollziehbare Erhöhung für mehr Leistung? Wie sehen die Kunden das und wie gehen Partner damit um? Kollege Ronald Wiltscheck hat nachgefragt und die Antworten hier aufgeschrieben:

https://www.channelpartner.de/a/was-microsoft-partner-jetzt-tun-sollten,3619083

Ein Aspekt seiner Recherche war auch die Frage, inwieweit Kunden bei den Preisanpassungen über Alternativen nachdenken. Solch eine Alternative wäre in weiten Teilen zum Beispiel Nextcloud. Den Schritt wagt zum Beispiel das Land Schleswig-Holstein. Wie Partner mit Nextcloud zusammenarbeiten und welches Potenzial sie sehen, haben wir diese Woche im Nachgang zum Nextcloud Enterprise Day in Frankfurt im November herauszufinden versucht. Das Ergebnis sind kurze Erfahrungsberichte von drei ganz unterschiedlichen, aber immer sehr zufriedenen Nextcloud-Partnern

https://www.channelpartner.de/a/wie-partner-mit-nextcloud-zusammenarbeiten,3619086

Personal-Karussell und Distributions-Karussell

Turbulent ging es diese Woche auch in zahlreichen Chefetagen zu - insbesondere bei großen IT-Dienstleistern. Im Ticker sieht das dann so aus:

Christian Werner verlässt Logicalis

Kai Grunwitz wechselt von NTT Data zu Kyndryl

Werner Theißen leitet Konica Minolta

Falk Schwarzenberg übernimmt bei Infinigate Deutschland

Intel-Chef Pat Gelsinger verlässt das Unternehmen

Daneben gab es in der ersten Dezemberwoche unseren schon traditionellen Rückblick auf die wichtigsten personellen Veränderungen im Channel aus dem Vormonat. Wer im November wohin gewechselt hat und welches Unternehmenseine Channel-Betreuung mit wem verstärkt hat, haben wir hier noch einmal kompakt für Euch zusammengefast.

https://www.channelpartner.de/a/aktuelle-personalmeldungen-aus-dem-channel-im-ueberblick,3619082

Für viel Gesprächsstoff sorgte diese Woche auch Api. Nachdem Fujitsu im Zuge seiner Neuaufstellung nach dem Ende der Client-Sparte die Zusammenarbeit mit Api beendet hat (sehr geordnet übrigens - was man ja auch anerkennen sollte), hat Api diese Woche die Zusammenarbeit mit Lenovo Infrastructure Solutions (ISG) bekannt gegeben. Auch diese Ankündigung wurde ordentlich vorbereitet, denn bereits zum Start der Zusammenarbeit kann Api nicht nur die Datacenter-Produkte von Lenovo liefern, sondern auch zahlreiche Services drumherum anbieten. Mehr dazu hier:

https://www.channelpartner.de/a/api-vertreibt-lenovo-infrastructure-solutions,3619072

So weit die Meldungen aus Baesweiler, knapp 10 Kilometer vor der niederländischen Grenze. Auf der anderen Seite dieser Linie. In Rotterdam, sitzt der niederländische Online-Händler Coolblue. Den hat Kollege Matthias Hell wegen seiner seit einiger Zeit recht dynamischen Deutschlandaktivitäten fest im Blick. Aktuell gab es da die Expansion nach Niedersachsen zu berichten. Mit einem Logistikzentrum in Langenhagen - ausgerechnet dem Standort der Expert-Zentrale! - will das Unternehmen ab Anfang März 2025 den Großraum Hannover mit dem unternehmenseigenen Liefer- und Montageservice für Haushaltsgroßgeräte beglücken.

Die Holländer (ja, ja, Rotterdam liegt in Süd-Holland - für alle "aber es heißt Niederlande"-Reflex-Oberlehrer) sind damit ähnlich rührig und aktiv wie die Schweizer hinter der Firma Galaxus. Die hatten dieses Jahr ja erst ihr Engagement in Deutschland auf den Prüfstand gestellt und sich dann aber entschieden, mindestens bis 2029 weiterhin in das Vorhaben zu investieren und die Deutschland-Zentrale in Hamburg zu erweitern. Dennoch ist der neue Cyberport-COO Maik Friedrich im Exklusiv-Interview mit ChannelPartner zuversichtlich, was sie eigenen Stärken anbelangt und kritisch gegenüber den Emporkömmlingen. Das ganz Interview lest Ihr hier;

https://www.channelpartner.de/a/cyberport-chef-galaxus-und-coolblue-haben-keine-blaupause-fuer-den-nachhaltigen-erfolg,3619091

Lichtblicke und Ausblicke

Kurz vor Wochenschluss hat Kollege Armin Weiler uns in einem eher trüben Umfeld - sowohl beim Wetter als auch in Hinblick auf die Entwicklung im Einzelhandel und gemischten Aussichten für das laufende Weihnachtsgeschäft - noch einmal mit einer guten Nachricht Mut gemacht: Nach der Insolvenz der Muttergesellschaft Bosswerk war auch der Solar-Onliner GreenAkku in finanzielle Schieflage geraten. Nun geht es aber unter einem neuen Eigentümer weiter.

https://www.channelpartner.de/a/greenakku-kann-mit-neuem-eigentuemer-weitermachen,3619099

Auch wie es nach Weihnachten und im neuen Jahr weitergeht, beschäftigt schon die Gemüter. Nicht nur die der Wahlkämpfer, die angefeuert von Glühwein und teilweise mit einer offensichtlich sehr starken Zimtvergiftung in diesen Tagen omnipräsent sind. Auch schlauere Menschen haben sich mit dem Ausblick auf 2025 beschäftigt und ChannelPartner hat deren Gedanken gerne aufgegriffen:

https://www.channelpartner.de/a/was-2025-auf-die-wirtschaft-zukommt,3747706

https://www.channelpartner.de/a/was-sich-2025-aendert,3747704

Neben der Bundestagswahl (23. Februar - gegebenenfalls Briefwahl nutzen), solltet Ihr Euch im Kalender aber auch den 23. Januar dick im Kalender anstreichen. Denn da findet in München wieder die Verleihung der Channel Excellence Awards statt. Es ist jedes Mal wieder ein großes Fest.

Neben den Vertretern von Herstellern und Distributoren, die auf eine der Auszeichnungen spekulieren dürfen, sind uns da auch alle anderen netten Menschen aus dem Channel herzlich willkommen. Beeilt Euch mit der Anmeldung, die Plätze im G.O.P Varieté-Theater sind begrenzt. Hier könnt Ihr noch einmal schauen, wie es 2024 war und Euch auch gleich für 2025 anmelden:

https://www.channelpartner.de/v/foundry-channel-excellence-awards-2024-highlights,1040261

https://events.channelpartner.de/channel-excellence-awards/

Damit Ihr immer auf dem Laufenden bleibt, was wöchentlich im Channel und der gesamten Branche wichtig war, könnt Ihr Euch wöchentlich per Mail oder über LinkedIn an unseren Wochenrückblick erinnern lassen. Dafür müsst Ihr nur unter https://www.channelpartner.de/p/newsletter,3799 das Kästchen "Wochenrückblick" anklicken oder den Rückblick unter https://www.linkedin.com/newsletters/7039622656249200641/ abonnieren.

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