Was bringt ein MacBook Pro an einem 11ac-Profi-AP?
Apple beantwortet keine Detailfragen zu 11ac-Speed und MIMO. Aber die Testexperten von Aruba Networks erzielten im Zusammenspiel zwischen einem Apple MacBook Pro und einem 1.100 Euro teuren Profi-AccessPoint Aruba AP-225 exzellente Downlink-Peaks bis zu 828 Mbit/s Netto, sowie recht gute 596 Mbit/s im bidirektionalen Funkbetrieb. Damit bestätigt sich wieder einmal, dass WLAN netto etwa die Hälfte der offiziellen Brutto-Datenraten erreicht, sofern nur ein einziger Verbraucher in der Funkzelle aktiv ist. Auf alle Fälle muss der getestete Apple MacBook Pro schon 3x3-MIMO haben, sonst hätte er nicht derart hohe Netto-Speed-Werte erzielen können.
Dass aber auch Apple eine gewisse Lernkurve mit 11ac durchschreiten musste, zeigt unser früher 11ac-Test vom Sommer 2013: Mit einem WLAN-AC-fähigen MacBook Air 13.3 konnte eine AC-Fritzbox AVM 7490 damals zwar schon eine 2x2-MIMO-Verbindung von 867 Mbit/s brutto aufbauen. Netto wurde durch eine Stahlbetondecke hindurch aber trotzdem nur eine mittlere Dauerleistung von 160 Mbit/s erzielt, was schlappe 18 Prozent von 867 Mbit/s waren. Kurz nach jenem 11ac-Test hat Apple die WLAN-Software des Apple MacBook Air 13,3 aber drastisch verbessert.
Unter dem Aspekt derart unvermeidlicher Lernkurven versteht man, warum fast alle Hersteller, nicht nur Apple, 11ac bislang nur sehr vage mit "bis zu" 1300 Megabit kommunizieren und allen weiteren Detailfragen ausweichen.
Wie schnell funken Notebooks mit 11ac-Modul von Intel?
Viele Notebook-Hersteller vertrauen seit Jahren auf den Technik-Lieferanten Intel und verbauen nicht nur dessen CPUs samt GPUs, sondern auch dessen WLAN-Module. Daher bestimmt Intel den Stand der Innovation bei ganz vielen Notebooks.
Im zweiten Quartal 2013 kam das Intel Dual Band Wireless-AC 7260 11ac-WLAN-Funkmodul für 2x2-MIMO bis 867 Mbit/s auf den Markt. Kurz darauf folgte das langsamere Intel Dual Band Wireless-AC 3160 11ac-Modul für 1x1 MIMO bis 433 Mbit/s.
Ein typischer Notebook-Anbieter namens Toshiba hat derweil etliche Modelle mit 11ac-Modulen von Intel im Angebot. Laut Ulrich Jäger von Toshiba sind die Notebookserien Portégé Z10t, Z30, R30 und Tecra Z40, Z50, A50, W50, Satellite L50/L70/P50/S50/S70 sowie die Android-Tablets AT10 Excite Pro und Excite Write per Sommer 2014 schon mit 11ac-Technik ausgerüstet.
Greifen wir drei Modelle heraus. Das B2C-Ultrabook Kira-101 und das B2B-Convertible Ultrabook Z10t-A-12W haben beide schon 2x2-MIMO bis 867 Mbit/s brutto unter der Haube. Erstaunlicherweise kam aber ausgerechnet das 4K-Ultra-HD-Notebook Toshiba Satellite P50t-B-108 im Sommer 2014 nur mit 1x1-MIMO bis 433 Mbit/s auf den Markt, obwohl 4K-Video-Streaming doch ein ausgesprochener Bandbreiten-Fresser ist. Lenovo verbaute per Sommer 2014 ausschließlich 2x2-MIMO in den besseren AC-Notebooks oberhalb 1.000 Euro. Sogar im kommenden Lenovo N20 Chromebook für 299,- Euro soll ab dem Schlussquartal 2014 schon 11ac mit 2x2-MIMO stecken.
Falls Ihr Notebook-Hersteller Ihnen verschweigt, was für ein 11ac-Modul genau unter der Haube steckt, fragen Sie Ihren Händler. Sollte der es auch nicht sagen oder wissen, schauen Sie selber im Geräte-Manager unter "Netzwerkadapter" nach dem WLAN-Modul und kratzen im Internet die technischen Daten beim Modul-Hersteller oder in Experten-Foren selber zusammen. Bei Intel-11ac-Modulen ist es einfach: Meldet der Geräte-Manager ein Intel AC 3160, so kann ihr Notebook maximal 433 Mbit/s. Meldet er ein Intel AC 7260 Modul, so kann das Notebook im besten Falle 867 Mbit/s Brutto.