Hürden und Grenzen
Die Einstiegshürde für Endkunden ist zwar niedrig - bereits ab etwa sechs Rack-Servern rechne sich der Einsatz schon wirtschaftlich, sagt Dominik Lanzenberger, Pure Systems Consultant bei IBM. "Darunter wird es aber schwer."
Die Grenzen der Systeme selbst sind nach oben hin nur durch die Grenzen der Hardware bedingt, beispielsweise bei der Skalierbarkeit. "Stand heute sind das beispielsweise 608 Cores, 9 Terabyte (TB) RAM und 40 TB Disk in einem System", erklärt Georg Ember, Pure Application System Technical Professional bei IBM. "Andere Begrenzungen gebe es nicht, da mit den verfügbaren Betriebssystemen und Virtualisierungs-Layern sowie Middleware-Lösungen nahezu alle am Markt befindlichen IT-Lösungen adressiert werden können."
Thomas Reichenberger, Manager Business Unit Cloud Services, VCDX, CISA beim Systemhaus ACP, bewertet den Einsatz dieser vorpaketierten Systeme dagegen grundsätzlich kritisch: "Diese Modelle sind oft nicht sehr flexibel, da sie einerseits herstellerabhängig sind und zum anderen oft nur in fest definierten Ausbaustufen erweitert werden können. Unter Umständen begibt man sich somit in eine Abhängigkeit vom jeweiligen Hersteller."
Soll das Modell erfolgreich sein, müssen außerdem wichtige Vorarbeiten geleistet werden, so Michael Homborg, Evangelist Enterprise Products bei Fujitsu Technology Solutions: "Die nahtlose Integration mit bestehenden Core-Netzwerk-Strukturen muss geprüft werden, und gegebenenfalls sind neue Trainings- und Administrationsrollen zu definieren."
Gleichwohl sind sich die meisten Experten einig, dass sich integrierte Architekturen durchsetzen werden: "Wir stehen hier erst am Anfang", sagt NetApp-Manager Dieter Schmitt. Er erwartet ein starkes Wachstum in diesem Segment. IBM-Manager Dominik Lanzenberger pflichtet ihm bei: "So wie Anwendungs- und Middleware-Patterns immer mehr Einzug in die Fachlösungen halten, werden Referenzarchitekturen für integrierte Systems in naher Zukunft stark an Bedeutung gewinnen."
Und Johannes Horneck, Product Manager ProLiant HPC & Serviceprovider Cloud bei HP ist überzeugt: "Der nächste große Trend sind Cloud-Lösungen für Umgebungen bis zu 400 virtuelle Maschinen, speziell für den Mittelstand."
Wie viel die Vorintegrationsleistung durch die Hersteller kosten darf, wird der Kunde entscheiden. Für Fujitsu-Manger Homborg steht allerdings fest: "Zurzeit gehen hier alle Hersteller massiv in Vorleistung."