Lange tat sich Cloud Computing in Deutschland schwer. Inzwischen ist der Trend aber auch hierzulande angekommen. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Bitkom-Umfrage. Demnach nutzen 81 Prozent der Unternehmen in Deutschland Cloud Computing, weitere 14 Prozent planen dies oder diskutieren darüber. Von den Befragten setzen 50 Prozent Public-Cloud-Angebote ein, 68 Prozent nutzen eine Private Cloud.
Aktuell betreiben laut "Cloud Report 2024" des Bitkom die Unternehmen 38 Prozent der IT-Anwendungen aus der Cloud. In fünf Jahren soll der Anteil auf 54 Prozent gestiegen sein. Aktuell liegen bei den in der Cloud genutzten Anwendungen mit jeweils rund zwei Dritteln E-Mail (67 Prozent), Anwendungen für Personalverwaltung, Buchhaltung sowie Finanzplanung (67 Prozent), Speicherplatz (66 Prozent) sowie Office-Software (64 Prozent) vorne.
58 Prozent nutzen die Rechenleistung der Cloud parallel für zahlreiche Anwendungen, 56 Prozent haben Datenbanken in der Cloud. Webconferencing (49 Prozent), Kollaborationstools (48 Prozent), Sicherheitssoftware (48 Prozent), ERP (36 Prozent), IoT-Dienste (34 Prozent), CRM (32 Prozent) und Softwareentwicklung (30 Prozent), haben ebenfalls einen beträchtlichen Cloud-Anteil. 17 Prozent der Unternehmen nutzen die Cloud aktuell für KI-Anwendungen.
"Cloud only", "Cloud first" und "Cloud too"
14 Prozent der Unternehmen, die Cloud nutzen, setzen dabei auf eine "Cloud only"-Strategie. Weitere 26 Prozent setzen auf "Cloud first" - verwenden also bei neuen Projekten bevorzugt Cloud-Lösungen und ziehen bestehende Anwendungen sukzessive in die Cloud um. 39 Prozent haben eine "Cloud too"-Strategie, ergänzen also bestehende IT-Lösungen um Cloud-Anwendungen.
25 Prozent der befragten Cloud-Nutzer setzen auf eine Hybrid-Cloud (Mischung von öffentlichen und privaten Cloud-Diensten). Weitere 18 Prozent planen das zu tun. 38 Prozent nutzen sogar eine Multi-Cloud, verwenden also Cloud-Dienste von mehreren Anbietern. In Planung ist dies bei 11 Prozent.
Geplante Investitionen in die Cloud
In diesem Jahr wollen laut Bitkom-Umfrage 54 Prozent der Unternehmen in Deutschland in die Cloud investieren. 33 Prozent hat dafür höhere Ausgaben als im Vorjahr eingeplant. Immerhin 21 Prozent wollen ihre Cloud-Ausgaben aber auch reduzieren.
Laut dem im Juli 2024 veröffentlichten "Cloud Report 2024" des Bitkom nutzen 81 Prozent der Firmen in Deutschland Cloud Computing. Allerdings überwiegt Private Cloud (68 Prozent) die Nutzung der Public Cloud (50 Prozent) deutlich.
Aktuell betreiben Firmen 38 Prozent ihrer Anwendungen aus der Cloud. In fünf Jahren planen sie mit 54 Prozent.
Aktuell dominieren bei der Cloud-Nutzung E-Mail, Personal-, Buchhaltungs- und Finanz-Software sowie Speicherplatz und Office-Software. Großes Wachstum dürfen Anbieter im Bereich Security, CRM und KI erwarten.
Multi-Cloud und Hybrid-Cloud hat sich in 38 respektive 25 Prozent der Firmen etabliert.
Von Multi-Cloud-Nutzung erhoffen sich die Befragten vor allem Ausfallsicherheit und Performance in Zeiten mit Spitzenlasten. Aber auch die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern soll reduziert werden.
Kostenreduzierung ist und bleibt ein wichtiges Argument für die Cloud-Nutzung. Am meisten an Bedeutung gewinnt in den kommenden Jahren aber der Wunsch nach Digitalisierung interner Prozesse.
Den vom Bitkom Befragten fehlt bei ihren Cloud-Ambiutionen vor allem Zeit und Personal. Aber auch Sicherheitsbedenken spielen eine wichtige Rolle. Und der Investitionsbedarf wird 2024 deutlich höher eingeschätzt, als noch 2023.
Bei der Auswahl ihres Cloud-Anbieters achten die Unternehmen vor allem auf IT-Sicherheit, Datenschutz und Compliance (99 Prozent), die Leistungsfähigkeit und Stabilität des Angebots (97 Prozent) sowie die Möglichkeit zur Datenverschlüsselung (93 Prozent). Auf Rechenzentren in Deutschland oder der EU legen 59 Prozent wert, für 28 Prozent ist die weltweite Verfügbarkeit des Angebots ein Kriterium.
Als Ziele bei der Cloud-Nutzung nennen 62 Prozent Kostenreduzierungen, Erhöhung der IT-Sicherheit (57 Prozent), Reduzierung von CO2-Emissionen (56 Prozent), Aufbau von Plattformen zur Kooperation mit Dritten (50 Prozent) sowie die Entwicklung innovativer Produkte und Dienste (49 Prozent).
Jeweils 61 Prozent geben an, dass sich durch Cloud Computing Energie und Ressourcen einsparen lassen. Aber auch, dass es leichter ist, Nachhaltigkeits-Reports zu bekommen, ist wichtig (59 Prozent). 54 Prozent halten allerdings den Energie- und Ressourcenverbrauch der Cloud für zu intransparent. Die Befragten sehen aber auch weitere mögliche Nachteile: 75 Prozent glauben, dass Cloud Computing durch die leichte Skalierbarkeit dazu führt, dass Software immer ressourcenhungriger wird.
Wann KI aus der Cloud kommt
Bei KI-Diensten aus der Cloud interessieren sich die Unternehmen, die solche Angebote bereits nutzen oder das tun wollen, vor allem für Vorhersagen und Prognosen (87 Prozent) sowie Datenanalysen (81 Prozent). Zwei Drittel (67 Prozent) wollen KI-basierte Sicherheitslösungen und KI-basierte Betrugserkennung nutzen.
Aber auch die Automatisierung von Geschäftsprozessen (52 Prozent), die Analyse und Generierung von Texten (50 Prozent), Sprache oder Audio (46 Prozent) sowie Bilder oder Videos (43 Prozent) ist für die Firmen attraktiv. KI-gestützte Softwareentwicklung ist für 42 Prozent interessant, das Thema Chatbots für 37 Prozent. Außerdem besteht durchaus Interesse an datenschutzrechtlich schwierigen Themen wie Gesichtserkennung (24 Prozent) und dem Erkennen von Emotionen (12 Prozent).
Allerdings sind vielen Unternehmen KI-Anwendungen aus der Cloud derzeit noch zu teuer (75 Prozent) oder werden als Sicherheitsrisiko betrachtet (64 Prozent). Schwierigkeiten beim Datenschutz erkennen 62 Prozent. 59 Prozent fehlt derzeit noch das Know-how, um sie zu nutzen.