IoT, Big Data, Blockchain und Künstliche Intelligenz
Welche Rolle spielen Themen wie IoT, Sensoren in Maschinen und Big Data in Ihrer Geschäftsstrategie?
Landwehrkamp:Eine große. Für uns und für unsere Kunden ist das Neuland. Da müssen wir mit anderen Partnern zusammenarbeiten, etwa im Bereich Sensoren. Da befinden wir uns gerade im Stadium "Bau von Prototypen". All die schönen Digitalisierungsszenarien funktionieren nur dann, wenn all die Devices miteinander vernetzt werden und Plattformen, wie SAP Cloud Plattform oder Microsoft Azure zum Einsatz kommen. Erst dann bekommen wir all die Daten, die uns dann bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Da erzielen wir aktuell nicht viel Umsatz, diese Themen sind für uns aber das Wachstumsfeld schlechthin. .
Wollen Sie auch noch ganz neue Geschäftsfelder angehen?
Landwehrkamp:Ja, das müssen wir. Für all die IoT-, Big Data- und Digitalisierungsszenerien benötigt man eine ganz neue Art von Software. Ein herkömmliches ERP-System kann mit den Abermillionen an Sensordaten nichts anfangen. Da benötigt man andere Systeme in der Cloud, die diese Daten sammeln, verdichten und in Smart Data umwandeln, die sich anschließend in ERP-Systemen auswerten lassen. Hier haben nun Systemhäuser die große Chance, derartige Big Data-Lösungen selbst anzubieten - als ISV. Diesen Wandel werden einige Systemhäuser mitmachen, wie zum Beispiel wir. Wir werden somit in der Lage sein, die schlanken ERP-Systeme in der Cloud mit unserer Big Data-Software so anzureichern, dass diese Systeme mit den Smart Data auch etwas anfangen können.
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Und wo sehen Sie sich im Jahre 2025?
Landwehrkamp:Wir haben nach wie vor den Zwang weiterhin stark zu wachsen, ganz grob zweistellig Jahr für Jahr. Das können wir natürlich nicht allein aus eigener Kraft schaffen, sondern nur unter Zuhilfenahme von Fusionen und Akquisitionen. Die Konsolidierung unter den SAP- und Microsoft-Systemhäusern schreitet weiterhin voran, denn da draußen gibt es eine Vielzahl an erfolgreichen Systemhäusern, bei denen die Nachfolge nicht geregelt ist.
Das gibt natürlich uns die Chance, dort hin und wieder die eine oder andere Perle zu finden. Deswegen setzen wir auf anorganisches Wachstum. Dieser Trend ist unaufhaltsam. Und so können wir auch in Segmenten wachsen, die wir heute noch kaum besetzen, etwa im IoT-Umfeld oder in den Lines-of-Business bei Kunden. Das ist uns zum Beispiel mit der Inside-Übernahme und derer anschließenden Integration in unsere Tochtergesellschaft KWP im Bereich Personalsoftware sehr gut gelungen.
2025 werden wir auch ein starkes am Markt anerkannte Softwarehaus (ISV) mit eigenen Lösungen sein - insbesondere was die Digitalisierung und das Internet der Dinge betrifft. Mit SAP und Microsoft haben wir hierfür genau die richtigen starken Technologie-Partner an unserer Seite, der auch viel richtigmachen.
Der Cloud-Anteil an ERP-Systemen ist aktuell noch relativ überschaubar, aber er wird in den kommenden Jahren sehr rasch steigen. Man wird sich dabei aber nicht mehr als reiner Rechenzentrumsbetreiber differenzieren können - dieser Zug ist abgefahren. Stattdessen müssen wir die Geschäftsprozesse des Kunden verstehen und ihm helfen, diese Prozesse zu digitalisieren.